Gewimperter Erdstern, oder?

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 2.583 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Gerd.

  • Hallo,


    diesen hübschen Pilz fand ich heute morgen am Wegesrand in einem kalkreichen Buchenwald.


    In der Nähe war noch ein kleinerer zweiter. Ich habe ihn stehen lassen, wollte ihn nicht zerschnippeln oder sezieren..... obwohl er mich ein bisschen am Marzipan erinnerte. ;)
    Meiner Meinung nach ist das Geastrum fimbriatum, der Gewimperte Erdstern.


    LG Judith


  • Hallo Judith,


    mit ziemlicher Sicherheit Gewimperter Erdstern (G. fimbriatum).


    LG Hans

    Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.


    Johann Wolfgang von Goethe


    Derzeitige PC 100 - 2 - 2 - 6 = 90 (23.10.14) :(

  • Hallo Judith,



    ..., wollte ihn nicht zerschnippeln oder sezieren..... obwohl er mich ein bisschen am Marzipan erinnerte. ;)
    Meiner Meinung nach ist das Geastrum fimbriatum, der Gewimperte Erdstern.



    Ja, bei deinem Fund handelt es sich eindeutig um "Geastrum fimbriatum" in einem rel. jungen Zustand. :thumbup:


    - Das ist übrigens die in Europa vermutlich häufigste Art. Die "Exoperidie" (sternförmig aufreißende Außenhülle) erinnert auch mich immer an Marzipan.


    - Diese Art lässt sich leicht bestimmen und gegen den nächsten Verwandten (Rötender Erdstern, Geastrum rufescens) abgrenzen.


    - Beiden Arten (ohne Recherche zusammengefasst) gemeinsam sind:


    (1) Peristom (Sporenöffnung) ohne Hof/Ringwulst, +- flach bis schwach aufsteigend, ungefurcht.
    ---> reißt bei Sporenreife unregelmäßig fransig/gewimpert (fimbriat) auf.


    (2) "Endoperidie" (Innenhülle) auf der Exoperidie "stiellos" aufsitzend.


    (3) "Endoperidie" nicht hygrometrisch (krümmen sich bei Trockenheit nicht nach oben)


    (4) vergleichbare Lappenanzahl der Exoperidie.


    - Trennmerkmale der beiden Arten:


    (1) Die "Lappen der Exoperidie" von "G. fimbriatum" sind deutlich invers (krümmen sich nach unten) und bei "G. rufescens" flach bis wenig nach unten geneigt.


    (2) Die "Exoperidie" von "G. rufesnens" rötet recht schnell/kräftig, die von "G. fimbriatum" zeigt auch im Alter höchstens eine geringe Neigung zum "Röten".

    (3) "G. rufescens" ist die deutlich größere Art und bevorzugt in meinem Sammelgebiet eindeutig "Fichtenstreu", während ich "G. fimbriatum" eher im Laubwald mit Kalkanteilen finde.
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    Hier noch beide Arten im Vergleich:


    "G. fimbriatum":



    "G. rufescens":




    Grüße
    Gerd



    Nachtrag:


    - Ich setze (unbefristet) 67 Chips, dass du diese Art richtig bestimmt hast.