Keine Lamellen, keine Röhren, keine Stoppeln.... ein Porling??

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 8.682 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von lamproderma.

  • Huhu,


    diese drei interessanten Pilze fand ich heute am Wegesrand in einem Buchenmischwald.


    Von oben erinnern sie mich an Habichtspilze, von der Seite und vom Habitus her an Kräuterseitlinge.
    Tja, aber von unten sehen die so seltsam aus, überall Poren ohne Röhren..... die Porenschicht läuft am Stiel herab.
    Geruch und Geschmack unbedeutend.


    Hat vielleicht jemand eine Idee? Danke!
    LG Judith



  • Porling passt gut, vergleiche mal den Schuppigen Stielporling (Polyporus squamosus).


    Moin Mario...


    Hab ich auch erst gedacht... Und ich Hau die immer durch einander... Hat der schuppige porling nicht eine dunkle oder Schwarze Stielbasis?!


    Alex


  • Hi Alex in grunde genommen schon, das entwickelt sich aber mit der Zeit, bei so jungen Exemplaren kann schon mal fehlen.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

  • Mal sehen, da habe ich mir eigentlich nie gedanken darüber gemacht, also P. tuberaster hat M.m. nach etwas grössere Poren schon in jungen Stadium hätte man das sehen können, dann ist der Hut auch nie Trichterformartig, ist aber auch eine Gefühl sache es gibt bestimmt Exemplaren die viell. dann schwieriger zu unterscheiden sind bei denn hier habe ich aber keine Zweifeln.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


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    Einmal editiert, zuletzt von Trino ()

  • Hallo in die Runde,


    auf Bild 4 kann man wunderbar die Poren auf der Unterseite des Fruchtkörpers erkennen - also ein Porling. ;)


    In der Frage, ob es sich um den Sklerotien-Stielporling (Polyporus tuberaster) oder den Schuppigen Stielporling (P. squamosus) handelt, ist der Geruch des Fleischs ein guter Anhaltspunkt: Ersterer hat keinen spezifischen Duft, wohingegen letzterer deutlich nach Salatgurke (der berühmte mykologische Mehlgeruch) riecht. Ansonsten hat der Sklerotien-Stielporling auf dem Hut kleinere, mehr anliegende statt abstehende Schuppen und einen gefransten/gewimperten statt glatten Hutrand. P. tuberater wächst zudem an Ästen auf dem Boden bzw. an vergrabenem Holz oder aus unterirdischen Sklerotien, wohingegen P. squamosus als Parasit überwiegend lebende Baumstämme oder massive Baumstümpfe besiedelt und ausgewachsen zudem deutlich größer wird als sein Doppelgänger. Ob der Sklerotien-Stielporling eine schwarze Stielbasis ausbilden kann, weiß ich aus dem Stegreif nicht - einen guten Artikel über die Art gibt es in des Westfälischen Pilzbriefen, wenn ich mich recht entsinne.


    Ich hoffe, das hilft bei der Bestimmung weiter.


    Gruß, Andreas

  • Okay, danke schön!
    Dann ist es wohl P. tuberaster. Hat nach nichts gerochen, schon gar nicht nach Gurke, und auch nicht "pilzig" oder so.


    LG Judith

  • Hallo,
    P. tuberaster hat keine schwarze Stielbasis. wächst meist auf liegenden dickeren Ästen. Das Sklerotium findet man meist nicht direkt unter der Wuchsstelle sondern man muß die Erde dort wo der liegende Ast Kontakt mit derselben hat aufgraben. Wenn man Glück hat findet man dann das Sklerotium, ein schwarzer mehr oder weniger großer Klumpen. Außerdem wächst P. tuberaster übers Jahr verteilt, während P. squamosus mehr eine Frühjahrsart ist und nur selten auf Ästen wächst, sondern vor allem auf Stubben oder dickeren Stämmen fruktifiziert.
    Früher hat man in den südlichen Ländern das Sklerotium des P. tuberaster ausgegraben und dann zu Hause in einer Kiste mit Erde weiter kultiviert, da der Pilz ein guter Speisepilz ist. Aus den Sklerotien können dann über längere Zeit noch Fruchtkörper wachsen.
    Schönen Abend
    Ulla

  • Hallo !
    ich schwimme mal wieder gegen den Strom und ignoriere die Geruchsangabe ... ich sehe da Polyporus squamosus
    Gruß Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

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  • Und ich schließe mich an.


    Irgendwann sollte das dann so aussehen (Aufnahmen von heute, - die waren auch schon besser gelungen ) :


    1.


    2.


    Hallo Judith,


    kannst Du die Fruchtkörper nochmals "besuchen" gehen,
    wenn das Fruktuationsstadium weiter fortgeschritten ist und ein paar Aufnahmen fertigen ?
    Das wäre toll. Niederschlag, möglicher Schneckenfraß wäre natürlich auch zu beachten.
    Schon mal Danke im Vorraus.


    VG,
    Markus


  • Hallo !
    ich schwimme mal wieder gegen den Strom und ignoriere die Geruchsangabe ... ich sehe da Polyporus squamosus


    :D :thumbup:
    Ich wollte dieses mal eigentlich nur zugucken aber ich sehe das genauso wie hopsing und mußte es los werden. :D


    Na zumindestens swimm ich nicht alleine gegen den Strom.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


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  • Hallo,


    hat Polyporus squamosus nicht konzentrisch angeordnete Schuppen und wirkt insgesamt fast seitlich gestielt?
    Ich hatte sofort an Polyporus tuberaster gedacht, auch der Wuchs auf Bild 1 und 2 erinnern mich wesentlich eher an den Sklerotien-Porling.


    Gruß
    Petra

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  • Hallo,


    ich gucke demnächst noch mal nach an der Stelle - hoffentlich finde ich die wieder!
    Es kann gut sein, dass es dort viel "vergrabenes" Holz gibt - sah so aus, als würden die Pilze direkt aus dem Boden kommen, aber sicherlich befindet sich das Holz, auf dem sie wachsen, dort in dem Boden.
    Macht es Sinn, dort nach Sklerotien zu buddeln? Ich will das Myzel nicht beschädigen.


    LG Judith

  • Hallo beinander, da muß ich mich nochmal melden.
    Wenn Du, liebe Judith schreibst, daß die Pilze scheinbar direkt auf dem Boden gewachsen sind, spricht das wieder für P. tuberaster. Auch ist diese Art immer zentral gestielt und nicht wie P.squamosus mit seitlichem Stiel. P. squamosus wächst auch immer deutlich auf Holz, meist an dickeren Stämmen oder Stubben.

    Wir haben bei einem unserer Funde mal nach dem Sklerotium gebuddelt. Man findet es nicht immer direkt unter den Fruchtkörpern bzw. dem Holz auf dem der Pilz wächst, sondern auch manchmal etwas entfernt.
    Bei den Bildern von Markus bin ich ebenfalls davon überzeugt, daß sie P. tuberaster zeigen. So wachsen die Pilze hier bei uns auch und sie sind auch nicht selten.
    Schönen Abend
    Ulla