Rötliche Wurzeltrüffel (Rhizopogon roseolus) ?

**Lechner Johann** · 17. August 2013

Hallo lb. Pilzfreunde

Ich möchte mich hier mal mit meinem verm. Namen vorstellen,
Rötliche Wurzeltrüffel (Rhizopogon roseolus)

Aufgewachsen bin ich mit meiner Schwester, die gleich neben mir wohnt,
am Wegrand, etwas im höheren Gras und meine Nachbarn heissen Wacholder und Kiefer.

Zu meinem Aussehen.
Bin etwas breiter wie hoch, nämlich 5,5 x 2,5cm
Meine Farben seht ihr auf den beigefügten Bildern.
Bin auch schüchtern und wenn mich jemand berührt, werde ich rot.
Meine Beine oder Wurzel wie ihr sagt, wachsen direkt aus meinem Bauch.
Riechen tu ich nicht so besonders aufregend ganz zart nach hab den Namen meines Parfums vergessen.
Meine Haut ist ca. 1mm stark.
Mein Innenleben ist z. Zeit saftig, schwammartig und so olivegelb. Ich glaub ich bin bald reif!
Schmecken tu ich gar nicht so schlecht, etwas nach Pilz, aber zäh mit Biss bin ich schon.

Also meine Pilzler, wenn ihr mit meinem Namen einverstanden seid, behalte ich ihn, wenn nicht, lass ich mich gerne umtaufen.

Das bin ich

Das meine Schwester

Das sind wir Beide, ich steh auf den Beinen meine Schwester Kopf und schämt sich (wird rot)

PS: Kann man uns eigentlich essen?

Bis bald und schönen Samstag, Hans

**Schwammolo** · 17. August 2013

Da liegst du wohl richtig. Lustig verpackte Bestimmungsanfrage
Aber so ein Schnittbild wäre trotz allem noch hilfreich.

Ohne dir jetzt sagen zu wollen, dass du sie essen KANNST..... ..... aber die Spanier rösten die über dem Feuer, nachdem sie ihre teuren Trüffeln verkauft haben. Aber man sollte sie gut durchbrutzeln und salzen, sonst schmeckts nach rohen Kartoffeln.

LG Christian

**Lechner Johann** · 17. August 2013

Hi Christian,

Danke für die Bestätigung.

Ich denke mal die müssen zum verspeisen innen noch weiss sein,
also ganz junge, oder?

LG Hans

**Schwammolo** · 17. August 2013

Hi Hans.
Weiß werden sie nicht ein, aber hellgelb. Auf jeden Fall sollten sie nicht dunkel sein. Die eine auf deinen Bildern wirkt noch recht frisch, wie gesagt, Schnittbild wäre gut.

Wurzeltrüffeln sind übrigens Röhrlingsverwandte (Boletales). Und im Herbst kannst du mal schauen, ob da der Kupferrote Gelbfuß (auch essbar) wächst. Der parasitiert nämlich auf dem Myzel der Wurzeltrüffel.

LG Christian

**Lechner Johann** · 17. August 2013

Hi Christian,

hab nur eine ältere mitgenommen für SP und Sporen.
Sie sind jung gelblich und etwas rosa, hast schon recht.

Den Kupferrote Gelbfuß (Chroogomphus rutilus) gibt`s auch da.

Das der auf dem Myzel der Wurzeltrüffel parasitiert, wusste ich nicht.

Frage: was für Boden ist das? Recht mager und pH neutral?

Super, danke, wieder etwas schlauer

LG Hans

**Schwammolo** · 17. August 2013

Soweit ich weiß, müsste der Boden für Rhizopogon roseolus kalkhaltig (ph > 6,5) sein. Da darfst du mich aber nicht drauf festnageln.

LG

**hengu** · 17. August 2013

Hallo Hans, hallo Christian,

schön zu sehen, dass die Rhizopogon roseolus jetzt wächst. Ich habe dieses Jahr noch keine zu Gesicht bekommen.
Rh. roseolus ist ein Aggregat, da gibt es mehrere Arten, die hier zusammengefasst werden. Du hast, wenn ich das so betrachte Rh. roseolus im engeren Sinne. Die braucht zwingend basische Böden. Schnittbilder für die Entscheidung sind nicht nötig. Wenn Du wirklich magst, könntest Du eine statistische Menge Sporen ausmessen, brächte aber wohl auch nicht mehr.
An der Diskussion über Essbarkeit von den Dingern mag ich mich nicht beteiligen. Man muss nicht alles essen, nur weil es nicht giftig ist.

@ Christian: alle Arten der Gattung sind in der Gleba jung weiß.
Mich würde übrigens die Quelle interessieren, die den Parasitismus des Kupferrote Gelbfußes auf Wurzeltrüffel (welche Arten?) belegt.
Meines Wissens fanden die Mykorrhiza-Leute um Prof. Agerer Hyphen von Rhizopogon im Stiel von Gomphidius glutinosus. Ist 1991 publiziert worden. Kontaktstellen, die einen Parasitismus belegen, haben sie offensichtlich nicht gefunden.
Ich habe mal gegoogelt und auch nichts Gegenteiliges oder Neueres darüber gefunden. Weisst Du mehr?

Beste Grüße
Gunnar

http://www.trueffel-pilze.de

**bauernhelmi (†)** · 17. August 2013

Zitat von hengu

Man muss nicht alles essen, nur weil es nicht giftig ist.

Kann ich nur so zustimmen.
Nachdem ich das mit den rohen Kartoffeln gelesen habe
kaute ich ht. auf nem Stück von ner kleinen hellen :nana:

Und dann noch der säuerliche Geruch.

Glaube das ist eher ein Pilz für Zeiten von Hungersnot, da müsste man
evtl. Zwiebeln mit Butter und Zucker auslassen, Salz Pfeffer oder Tabasco
hintun, dann hätte man was zu beissen

Schnittbild von anderen kann ich dazustellen

Den Maden schmeckt der Schwammerl anscheinend hervorragend

EDIT: Hat da jemand evtl. Erfahrung,
ob der getrocknet Aroma entwickelt ???

**Schwammolo** · 17. August 2013

Hallo Gunnar,
dachte mir schon, dass du da was zu sagst.

Ich kann dir keine Publikation nennen. Ich hatte nur von Anfang meiner Trüffelzeit an diese Information und ich habe meine erste Rhizopogon auch tatsächlich so gefunden, dass ich erst den Gelbfuß sah und dann nochmal genauer hinschaute und dann gleich fünf davon fand. Ob der Gelbfuß nun parasitiert oder halt (gerne) in Verbindung mit ihr wächst, weiß ich nicht sicher.

Ich habe als Beleg lediglich einen Forenbeitrag bei
http://www.pilzepilze.de/cgi-b…05.pl?noframes;read=81736

Vielleicht kennst du den Schreiber (Christoph?).

LG Christian

P.S.: Ich hatte Rhizopogon roseolus schon im Mai, aber seitdem nicht mehr. Da bin ich allerdings auch auf mich allein angewiesen, mein Hund riecht die nicht ;)[hr]
Ach ja, zur Essbarkeit:
ich finde viel mehr, dass man nicht alles nicht essen muss, nur weil es nicht lecker ist
Es gehört für mich zum Wissensdrang dazu, auch das ausprobiert zu haben.
Und vielleicht findet ja auch der eine oder andere mal eine Zubereitungsvariante, die was hermacht.
Meine nächste werde ich in Scheibchen/Eckchen kross braten wie Country Potatoes

LG

**hengu** · 18. August 2013

Hi Christian,

ich hak' mal nach. Wenn ich bei Christoph Hahn etwas herausbekommen sollte, lasse ich es Dich wissen. Bis dahin.

Gruß Gunnar

http://www.trueffel-pilze.de

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