heutige Funde mit Bitte um Rückmeldung

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 4.075 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von kindi1.

  • Hallo,


    vor zwei Tagen hat es geregnet, und es wird deutlich abwechslungsreicher im Wald.


    Bitte guckt doch mal über meine Funde drüber und sagt mir, ob ich richtig liege mit meinen Bestimmungsversuchen.... danke euch!


    LG Judith



    1.) Speisetäubling (R. vesca)


    blassroter Hut mit hellerer Mitte,
    Huthaut erreicht den Rand nicht ganz,
    Huthaut leicht abziehbar,
    splitternde Lamellen,
    Geschmack mild und angenehm





    2.) Kartoffelbovist (Scleroderma citrinum)


    persönlicher Erstfund, aber aus meinen Büchern geht nichts anderes hervor;
    habe ein junges Exemplar angeschnitten, es hatte einen metallischen, widerlichen Geruch





    3.) kleiner festfleischiger Röhrling, unter Fichten - schwarzhütiger Steinpilz (B. aereus) ???

    Huthaut sehr dunkelbraun bis schwarz, feinsamtig, Durchmesser Hut 4 cm
    nicht blauend,
    gelbe Röhren und sehr feine gelbe Poren,
    weisses Fleisch, angenehm pilziger Geruch,
    erdiger Geschmack,
    Stiel hell mit braunem erhabenen Netz, Stiel 3 cm lang, 2,5 cm dick





    4.) Birkenpilz (Leccinum scabrum)


    hier bin ich mir sehr sicher, weil ich die Birkenröhrlinge schon oft gefunden habe und diese beiden direkt unterhalb einer sehr alten Birke auf dem Weg wuchsen





    5.) Maronen-Röhrling (Boletus badius)


    hier bin ich mir auch sehr sicher, durch den typisch kastanienbraunen Hut und die auf Druck sofort blauenden Röhren; Erstfund in diesem Jahr





    6.) Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) ??


    wäre ein persönlicher Erstfund, daher bin ich unsicher....
    Huthaut grau-hellbraun, feinfilzig, trocken, nicht rissig,
    Hutdurchmesser 8-10 cm
    Röhren gelb, Poren gelb, weit und eckig
    auf Druck ganz leicht blauend
    Stiel schlank, hell, mit bräunlichen Linien, Länge 10 cm
    Geruch und Geschmack unbedeutend / mild
    unter Buchen an einem Hang


    auf den ersten beiden Gruppenbildern sieht man links unten noch eine Marone





    7.) ...einen hab ich noch! ;)
    ... aber keine Ahnung, womit ich es bei diesem hübschen Kerl zu tun habe... Düngerling, Faserling, Träuschling????
    Hübsch finde ich die Velumreste an der Huthaut. Stiel dünn und 12 cm hoch, Hut 1 -2 cm, graue Lamellen.


  • Hallo Judith !
    den Boletus aereus kaufe ich Dir nicht ab der kommt im Fichtenwald auch nicht vor .
    bei Deinem denke ich Richtung Xerocomus spec.
    Russula vesca ist ok
    Gruß Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

    Chipcounter : 115

  • Hallo Judith,


    1) ist wohl Russula vesca, für eine Beurteiling wäre aber die Stielbasis wichtig.... die ist bei R. vesca meist zugespitzt und mit rostigen Pünktchen versehen.


    2) 4) 5) 6) sind m. Meinung nach richtig bestimmt.


    3) halte ich auch für einen Rotfuß.


    7) ist der behangene Düngerling (Panaeolus papilionaceus).


    LG Christian

  • Super, danke schonmal!


    Der Rotfuß ist dann wohl der Herbst-Rotfuß, der bereifte (X. priunatus), den habe ich letztes Jahr in der Gegend ziemlich oft gefunden.


    LG Judith

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Judith!


    Eine Bitte: Schnittbilder sind gut, aber dazu gehört immer der ganze Pilz. Also auch die Stielbasis. Dazu die Pilze nicht abschneiden, sondern aus dem Boden irgendwie rauspulen. Gerade bei den Filzröhrlingen ist es wichtig zu sehen, ob da irgendwo was rotes im Stiel ist. Das können auch einige Pünktchen sein, die bei deinen beiden Fragepilzen abgeschnitten wären. Auch mögliches rotes Stielfleisch bei Nummer 3. Da will ich mich jetzt nämlich nicht zwischen Bereiftem Rotfuß (X. pruinatus) und echtem Rotfuß (X. chrysenteron) entscheiden müssen.


    Die Nummer 6 ist keine Ziegenlippe. Das rein weiße Fleisch weist eher in richtung Brauner Filzröhrling (Xerocomus ferrugineus).


    Um bei Nummer 3 eine rote Subcutis (Hutunterhaut) zu finden, müsstest du einen Skalpschnitt machen, also den Hut mal ganz flach schräg anschneiden. Die rote Subkutis kann aber auch beim Echten Rotfuß vorkommen, taugt also kaum als sicheres Unterscheidungszeichen. Ob die beim Bereiften (X. pruinatus so jung schon ausgeprägt sein muss, da bin ich überfragt. Werde ich mal bei Gelegenheit überprüfen.



    LG, Pablo.

  • Das mit der roten Subcutis beim pruinatus kenne ich vom letzten Jahr. Ich bin der Meinung, dass die ganz Jungen die manchmal noch nicht ausgeprägt hatten, aber vielleicht weiss da einer der Kenner mehr.
    Rotfuß-Röhrlinge habe ich heute in unterschiedlichen Altersstadien auch gefunden, aber weder fotografiert noch mitgenommen (die schmecken mir nicht besonders). Die Art würde ich für Nr. 3 ausschliessen.
    Interessant mit dem Braunen Filzröhrling! Danke!


    LG Judith[hr]
    P.S.: Müsste der ferrugineus denn nicht einen dunkleren Hut haben, also mehr so braun? Und nicht so hell olivfarben? Oder kann das variieren?[hr]
    Hier noch ein Bild von einem angeknabberten Priunatus-Hut aus meinem Sammelkorb heute, ist durch die Vergößerung ein bisschen unscharf leider.





    Und hier mein Korbinhalt von heute, der angeknabberte X. priunatus oben rechts, und unten links die beiden leider abgeschnittenen "Nr. 3".




    Nochmal rausvergrößert... weiss nicht, ob ´s soviel weiterhilft.
    Vielleicht gehe ich da morgen nochmal nachgucken, ob ich noch ein paar von den Kameraden finde.


    LG Judith


    Ein falsches Nein ist besser als ein falsches Ja.

    Einmal editiert, zuletzt von kindi1 ()

  • Hallo Zusammen,
    ganz ehrlich, so viele verschiedene Pilze in einem Thread ist doch etwas zu viel, man kann sich nicht wirklich konzentriert überlegen, die Details werden auch nicht gruendlich gezeigt. Wenigstens ein Thread pro Gattung mit detaillierteren Fotos und Angaben waere doch viel besser.
    Was den hier gezeigten Pilzen angeht, Speisetaeubling ist m. E. i. O. auch der Kartoffelbovist, aber welcher? Dafuer sollte man den Schnitt sehen, ich tendiere zu dem Dickschalligen Kartoffelbovist, an den Bronzeroehrling glaube ich nicht wirklich, ist er nicht, die Anderen sollen m. E. so passen.
    Gruesse
    Zakaria

  • Sorry Zakaria,


    ich mache es dann wieder anders - hatte gedacht, wenn ich hier lauter neue Themen aufmache, dann wäre es umständlicher, aber du hast sicher Recht!


    Ich dachte an den Dickschaligen Kartoffelbovist.
    Und nein, sicher kein Bronzeröhrling - da war wohl nur der Wunsch der Vater des Gedankens...! ;)


    LG Judith

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Ich finde ja, es geht hier noch mit der Menge. Da gab es schon weit umfangreichere Anfragen. :D
    Und solange da einige eindeutige Pilze bei sind, wie der Fleischrote, die Marone und der Behangene Düngerling, dann reduziert sich der Umfang ja schnell.



    Müsste der ferrugineus denn nicht einen dunkleren Hut haben, also mehr so braun? Und nicht so hell olivfarben? Oder kann das variieren?


    Der darf ruhig variieren. Wie alle Filzröhrlinge, da ist die Hutfarbe oft inkonstant. Der pruinatus taucht auch schon mal mit ganz rotem und der rubellus mit braunem Hut auf. ;)
    Allerdings muss ich nicht auf X ferrugineus bestehen. Ohne Stielbasis kämen da theoretisch auch noch andere Arten in Frage. Nur die Ziegenlippe schmeiße ich mal einfach raus, die hat gelbes Fleisch, im Hut manchmal blauend und im Stiel oft rosalich.


    Leider ist es schwer, auf den nachgereichten Bildern bei dem fraglichen herbstrotfuß (pruinatus), also die Nummer drei, die Subkutis zu erkennen. Das ist doch schon der kleine mit dem dunkel olivfarbenen Hut. Bei den anderen dunkelhütigen Filzröhrlingen sieht man es ja, wie gezeigt: Das dürften schon Bereifte / Herbstrotfüße sein.


    LG, Pablo.

  • 7.) ...einen hab ich noch! ;)
    ... aber keine Ahnung, womit ich es bei diesem hübschen Kerl zu tun habe... Düngerling, Faserling, Träuschling????


    Ein grundsätzlicher Tip: Guck Dir da mal genau die Lamellen an, dann siehst du, daß sie nicht gleichmäßig grau sind wie du schreibst, sondern eher so marmoriert-gescheckt. Das ist typisch für die Gattung der Düngerlinge, daß die Lamellen durch die unterschiedlich stark gereiften Sporen so marmoriert erscheinen.

    LG Inken


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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Inken!


    Das Merkmal dürfte nach meiner (wenn auch geringen) Erfahrung auch bei den Gattungen Stropharia (Träuschlinge) sowie Psilocybe / Deconica (Kahlköpfe) vorkommen. Möglicherweise auch bei anderen Strophariaceae und Psathyrellaceae (oder stehen die Düngerlinge jetzt in einer eigenen Familie?), dazu habe ich noch keine Funderfahrung.


    Edit:
    Hier mal noch einige (schlechte) Bilder, ich hoffe, man erkennt es trotzdem einigermaßen.

    Stropharia caerulea (Dingsbums Nachbarart vom Grünspanträuschling)



    Deconica montana (Heidekahlkopf)



    Psilocybe spec. (unbestimmter Kahlkopf)



    LG, Pablo.

  • Hallo pablo!


    Bei Psathyrella meine ich eigentlich nicht...Stropharia in der Tat glaube ich manchmal....beim Tränenden Saumpilz gibt es das auch. Psilocybe hatte ich noch nicht in natura.
    Bei den Düngerlingen wurde mir das halt als sehr wichtiges und konstantes Merkmal eingebläut. Ich fand das immer hilfreich. :)

    LG Inken


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    Einmal editiert, zuletzt von Inni ()

    • Offizieller Beitrag

    Zustimmung!


    Bei der Gattung ist es ja auch ein wirklich konstantes Merkmal. Psathyrella habe ich nur ins Spiel gebracht, weil die Düngerlinge wohl in der selben Familie stehen (oder standen?). Den Tränenden Saumpilz hatte ich da jetzt gar nicht auf dem Schirm, danke für die Erinnerung. :thumbup:


    Edit: Eben mühevoll den falschen Beitrag editiert. :cursing:
    Egal. Weiter oben gibt's jetzt noch ein paar Lamellenbilder.


    Liebe Grüße (mit dem 6000sten Beitrag 8| ),
    Pablo.

  • Super, danke euch!
    Hier lerne ich nicht so schnell aus!


    Schönen Sonntag allen,
    Judith (die heute endlich zwei B. edulis gefunden hat!! und Maronen und viele junge Goldröhrlinge, und einen jungen Flocki *freu*)