Hallo,
während meines Österreich-Aufenthalts im August habe ich im Anschluss an die Tamsweg-Tagung einen Abstecher in das Nebental des Maltatals gemacht, wo ich auch im Frühjahr schonmal geguckt habe. Dieses Mal allerdings mit einer konzentrierten Fokussierung auf im Matsch liegende Fichtenäste. Der Standort liegt schon etwas höher und ist recht sumpfig, von mehreren Quellen durchzogen und sodann dauerfeucht.
Die gefundenen Arten waren allerdings alles andere als bekannt. Ehrlich gesagt, haben sie überhaupt keinen Namen. De fakto wurden sie aber bereits von J. Fournier in Frankreich nachgewiesen und jeweils in eigene Ordner abgelegt, deren Namen sozusagen "Herbarium-Bezeichnungen" sind.
Bis auf eine Art. Ein ungewöhnlich großer (bis 3mm), weißer Haarbecherling, der zu absolut keiner bekannten Art passt und auch von Zotto nicht zu irgendeiner Gattung zugeordnet werden kann. Wir haben uns am Ende auf "Trichopeziza sp." geeinigt. Was mich allerdings auch nicht so ganz zufrieden macht...
Hier die Arten:
Annulusmagnus 'pentaseptatus' nom. prov.
Helmintosphaeria 'aquatica' nom. prov.
Trichopeziza sp. nov.
Nochmal zur Übersicht: aquatische Pilzarten wachsen an Holz, welches temporär oder dauerhaft im oder am Wasser liegt. Auch im Matsch steckende Stöckchen können dazu gezählt werden. Ralf und ich haben hier im Forum bereits einige der aquatischen Arten vorgestellt. Dass hier noch tüchtig Forschungsarbeit betrieben werden muss, steht außer Frage. Insbesondere wird die Standortkombination "aquatisch+montan" noch eine bedeutende Rolle spielen.
lg björn