EDIT: Rotkappe mit (braun)grauen Röhren

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.660 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • EDIT: : dieses Exemplar hat mich furchtbar "getratzt" letztendlich hab es dann doch Kiefernrotkappe getauft... aber die gibts ja wohl nur bei 123-pilze


    Hallo,


    nachdem die Rotkappen ja doch komplizierter sind als ich es
    bisher angenommen habe, frag ich mal nach, denn dieses
    Exemplar bereitet mir Kopfzerbrechen :/


    H: ca. 9-10 cm
    Hutfarbe: Rotbraun
    Huthaut deutlich überlappend
    Stielschuppen : Rotbraun
    Fleisch: Weiss im Anschnitt etwa nach 2 min rosagrau
    ...........nach 5 min Wie Foto: teilweise Grauviolett


    Röhren: Mündung: deutlich dunkelgrau mit leichtem Braunstich
    und das bei einem ganz jungen Exemplar


    Den Rest sieht man ganz gut auf den Bilder, auch die Verfärbung einer "geärgerten Stelle" an Stiel


    Fundort: 600 m üNN , absolut Kalkarmer Hochmoorwald, sehr sauerer Boden


    Bumpartner: Fichte, Kiefer, Lärche. In dem Waldbereich den wir ht. erstmals betreten haben steht weit und breit kein Laubbaum.


    Da waren auch Fichteneizker, Fichtensteinpilze und Lärchenröhrlinge in der Nähe-


    viele Blaubeeren und auch einige Preiselbeeren, sowas wie Heidekraut mit Lila Blüten.
    Wir sind da auch wieder weg, der Boden war nicht wirklich vertrauenswürdig.


    Danke schon mal für Euere Einschätzung.



  • Man kann ja
    Birkenrotkappe (L. versipelle)
    Espen-Rotkappe (L. albostipitatum) und
    Laubwald-Rotkappe (L. aurantiacum)
    ausschließen.


    Bleibt also nur noch:
    Fichtenrotkappe (L. piceinum) oder
    Kiefernrotkappe (L. vulpinum)


    Hat jemand beide mal gefunden?
    Auf jeden Fall ein beneidenswerter Fund:)

  • Bleibt also nur noch:
    Fichtenrotkappe (L. piceinum) oder
    Kiefernrotkappe (L. vulpinum)


    Hat jemand beide mal gefunden?
    Auf jeden Fall ein beneidenswerter Fund:)


    Hallo,


    erstmal herzlichen Dank an Euch !


    bis vor kurzer Zeit hier im Forum mal eine Rotkappe vom "LECHNER-JOHANN" auftauchte glaubte ich beide zu kennen und zu finden.


    Ich werde es spätestens morgen feststellen, die Kiefernrotkappe
    kenne ich von der Fleischverfärbung her im Schnitt Grau bis dunkelgrau
    beim kochen dann sehr dunkelgrau.


    Aber GRaulila im Schnitt hab ich da bisher nie beobachten können.


    Die Verfärbung passt ein klein wenig ( aber eben auch nicht perfekt )
    zur Fichtenrotkappe, aber die Schuppen am Stiel und die Porenfarbe spricht für die Kiefernrotkappe.


    Warum find ich in letzter Zeit immer diese merkwürdigen Schwammerl <X

    • Offizieller Beitrag

    Hallo. :)


    Ob man L. piceinum überhaupt von L. vulpinum trennen kann, ist wohl mehr als fraglich. Tut mir leid, wenn ich das letztens unklar rübergebracht habe. Zumeist werden die beiden aber als eine Art betrachtet oder L. piceinum erhält bestenfalls der Rang einer Varietät und würde dann als Leccinum vulpinum var. piceinum bezeichnet.
    Aber das ist - wie so vieles in der Gattung - einfach noch nicht abschließend geklärt, wie mir scheint.



    LG, Pablo.


  • Lieber Pablo,


    Du brauchst Dich nicht entschuldigen.... für was ???


    Gerade mein Fund scheint doch mehr oder weniger eine Mixtur aus beiden zu sein


    Am Fundort Kiefernrotkappe,
    im Schnitt eher Ähnlichkeit mit der Fichtenrotkappe


    Ich finde das sehr spannend, hab leider keine chemischen oder mikroskopischen Mittell+ ( auch nich die Ambition ) verfügbar.


    Die ist geputzt und spätestens beim Kochen morgen werd ich mehr wissen.
    K-R wird dunkel
    F-R wird wieder heller


    hoff ich doch zumindest :/


    herrlich schmecken tun beide

  • Moin,


    mal zu Euerer Info,


    anscheinend wollte der Frucktkörper eine Nacht drüber schlafen
    um dann zumindest das ( gestern 23 h noch helle ) Stielfleisch
    in Richtung der Farbe seiner Röhrenmündungen zu schminken.


    Heute 10 h hat die Farbe im Schnitt nun eindeutig zur Kiefernrotkappe gepasst, so hell-anthrazit bzw. dunkel-schwarzgrau


    Das Hutfleisch darf ich nun als zartgraurosa bezeichnen, kaum über Nacht gedunkelt

  • Hallo Forum,


    ich hatte eine nette Mail von Jürgen aus dem Forum bzgl. der NWRK
    erhalten.


    Gibt Anlass mal nachzufragen, ob sich bzgl. der
    Artentrennung schon mal wieder was Neues ergeben hat ??


    Mit dem Begriff "NADELWALDROTKAPPE" kann ich persönlich nullkommagarnix anfangen, für mich sind das 2 Arten, alleine schon wegen der unterschiedlichen Farbe der Röhrenmündungen.


    Die beiden Arten, die weder im Pareys noch im Gebhart auffindbar sind ( oder doch ?? ) lassen sich m.E. klar bestimmen und von den anderen Rotkappen unterscheiden.


    Persönlich glaube ich, dass diese beiden Arten kalkliebend sind, denn wir
    fanden ( ja ich muss fanden schreiben ) nur dort, wo auch die (u.a. auch grauen) Lärchenröhrlinge waren:


    Sprich: bei uns NULL Kalk im Zeitelmoos, lediglich entlang der geschotterten Wege und, da waren immer viele:


    Da ist ein Stückle Wald, da sind auch Buchen eingestreut und da muss irgendwann mal Kalkschotter ( Calcitmarmor aus dem Wunsiedler Tal )
    angefahren worden sein.


    Leider sind da letzten Spätsommer / Herbst die Harvester eingefallen,
    man kommt dort kaum noch durch.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Helmut!


    Dann wäre es natürlich hochinteressant zu wissen, was Jürgen denn dazu geschrieben hat. Aus meiner Sicht gibt es in Deutschland kaum einen Spezialisten, der mit seinem Wissen und seiner Erfahrung konkurrieren kann.


    Zu der Kalksache:
    Graue Lärchenröhrlinge (Suillus viscidus) sind Kalkzeiger. Da könnte aber eben - wie du auch schon erwähnt hast - ein geschotterter Weg reichen. Natürlich auch für die Rotkappe.
    Stand die wegfern mitten im sauren Fichtenwald, dann kannst du in der Umgebung auch mal die Birke suchen.
    Ich bleibe nach wie vor skeptisch, ob Nuancen bei Hutfarben, Schüppchenfarben oder Verfärbungsmuster ausreichen, um eine Arttrennung zu begründen. Erst recht bei Raustielröhrlingen, die da ohnehin variabel sind.


    So richtig voran komme ich mit dem Thema auch nicht, zumal mir da kaum gutes Material zugänglich ist. Im Netz wird gerne mal auf >den Schlüssel von Machiel Noorderloos< verwiesen, der beide auch trennt. Aber das scheint mir nicht der Weisheit letzter Schluss zu sein.
    Besonders die Bemerkungen zu Leccinum piceinum lassen eine Menge Zweifel offen, zumal dort keinerlei mikroskopische Merkmale zu der Art beschrieben werden, die noch zu einer Trennung herangezogen werden könnten.


    Resumee:
    Ich habe keine Ahnung.
    Mein Tip: Im Zweifel das glauben, was Jürgen Schreiner dir dazu schreibt. :)


    PS.: Ich hab's mal zu den Bestimmungsanfragen geschoben.
    Vielleicht schaut noch der eine oder die andere Auskenner/in drüber.


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    tja, dieser eine Schwammerl, der hat mich seinerzeit ganz schön "getratzt"
    aber letztendlich hab ich den dann doch so eingeordnet.


    Der Jürgen, der mich angeschrieben hat, das ist sicher nicht der Jürgen, den Du meinst aber macht ja nix.


    Gehen wir mal davon aus: beide Arten der Nadelwaldrotkappe sind recht selten drum finden die in der gängigen Literatur kaum Erwähnung.


    Wir hatten das Vergnügen und wenn man mit den Portraits bei 123-pilze
    vergleicht, dann passt das schon und die sind -falls man die überhaupt mal findet- makroskopisch erkennbar.


    Vllt. gibts im Lande nur ganz wenige Regionen.


    Dem Jürgen hab ich genaue Google-Map -Koordinaten geschickt,
    wer will kriegt die auch von mir, mit dem Angebot -falls es zeitlich passt-
    diese 90 Min. Tour gerne zu begleiten

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Helmut!


    Ich denke, du machst das schon richtig.
    Zumal es besser ist, im Streitfall zwei Arten zu trennen. Denn dann hat man mal beides dokumentiert. Wenn sich in der Zukunft erweisen sollte, daß beides zusammen gehört, kann man es immer noch zusammenschmeißen. Wenn klar erkennbar wird, daß man zu trennen hat, dann ist man im Vorteil, weil man ja schon getrennt hat.


    Aber: Bei allem Respekt und Anerkennung gegenüber der Arbeit von Wolfgang bei 123, als wissenschaftliche Arbeit kann man es nicht werten. Meine Pilzportraits für das Forum hier auch nicht.
    Ich würde mich da schon eher an die Aufstellung von Machiel halten, der ein international anerkannter Mykologe ist. Sicher ist seine kleine Raufuß - Seite auch weniger durchgearbeitet als seine Schlüssel und Beschreibungen zu Psilocybe usw. Ein wenig Skepsis muss sein.
    Und Raufüße mit Gerhard oder Pareys bestimmen wollen, ist ungefähr so lustig, wie ein belgischer Museumsführer auf Finnisch für Japaner. ;)


    PS.:
    Dann war's also nicht >dieser Jürgen<. Schade. Dessen Meinung wäre hier nämlich außerordentlich interessant.



    LG, Pablo.