Die Wälder in Oberbayern

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.749 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von sachse.

  • Hallo,


    vor 2 Wochen Waren wir im Lieblingswald und wirklich erschüttert,
    wie sehr da innerhalb einer Saison im Wald alles mit Brombeeren zugewuchert ist.


    Fällt mir dort auch in anderen Gegenden auf.


    Noch erschreckender: die ehemaligen Wege an deren Rändern
    Gerne Reizker und Goldröhrlinge standen sehen nun so aus:


    Durch den Wald kommt man kaum noch und die Wege sind auch nicht gerade einladend: zugewuchert mit dem über 2 m grossen Springkraut.





    Am 22.08. und 23.08 hatten wir mehr Frösche (3)


    und Lamas als Pilze sichten dürfen

  • Ich weiß ja nicht wie es bei uns vor vielen Jahren war (bin erst die 3te Saison so richtig dabei) aber im Norden Münchens sind die Wälder teilweise sehr unterschiedlich.
    Wenn man schon von außen reinschaut und sieht Springkraut oder Brombeer / Farn / Überwucherungen etc. lohnt es sich kaum da überhaupt reinzugehen. Bin heute erst mit dem Fahrad durch ein Waldweg, mit 1,50 m hohen Gräßern... also so richtig zu kümmern scheint sich da wohl keiner - wer auch - warum auch?


    Aber wenn ich so vergleiche zu den letzten beiden Jahren, denke ich schon das die schönen freien Flächen etwas weniger geworden sind, wenn auch nur geringfügig...

  • Hallo Alex,


    also dieser Wad, den hab ich mir 1996 wegen Umzug neu gesucht, war ich von Kindheit an mehr oder weniger fast nur im Mettenheimer Forst unterwegs wo ich dieses Verkrauten auch schon feststelle.


    Das war immer ne schöne Runde, beginnend mit Maronen, manchmal Pfifferling, dann kamen div. Filzröhrlinge und immer in der Nähe des Waldrandes bleibend Safran- und Parasolschirmlinge um auf der Hälfte der damaligen "Standardrunde" ein Eldorado dieser Beiden Schirmlinge zu erreichen.
    Angefanmgen hat das vor gut 3 Jahren .Schon letztes Jahr war das nicht mehr wirklich möglich und vor 2 Wochen eben gings gar nicht mehr.


    Das immer nachfolgende Flockie-Areal fängt auch schon an zu verkrauten und in der "Gluckenecke" macht sich überall das Springkraut breit

  • Ich weiß generell nicht was dieses Jahr los ist. Auch jetzt bei mir in der Umgebung keine Pilze. Keine die ich sammle (Pfifferlinge, Maronen, Steinpilze und andere Röhrlinge) noch andere (Täublinge, etc.) - bis auf ein Paar klebrige Hörnlinge oder 1-2 Baumpilze nichts zu sehen.


    Letztes Jahr um diese Zeit sah der Korb bei mir so aus:



    und der Wald war auch nicht leer..



    bzw.



    bzw.



    Dieses Jahr leider nichts vergleichbares - bzw. einfach gähnendes Nichts :(:(


    Vielleicht fehlt bei uns einfach :rain: oder noch ein paar starke :lightning: oder die Schwammerl machen einfach mal Pause..


    Das Zuwachsen kann ich in den meisten Wäldern in denen ich unterwegs bin zum Glück nicht so stark wie auf deinem Bild beobachten aber einige Wälder in denen ich früher unterwegs war sind leider wie von dir beschrieben nun leider nicht mehr zu gebrauchen.

  • Hier mal ein ganz nützlicher Link, um zu gucken, obs überhaupt ansatzweise feucht genug ist.


    http://agrar.bayer.de/wetterkarten.cms?map=SoilMoisture


    Das hilft allerdings dir, Helmut, natürlich gar nix, wenn deine Pfründe alle verwachsen sind...

    LGs Patrick

    Pilzsucher rund um München.

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    Einmal editiert, zuletzt von JackBayer ()

  • Das Verkrauten hängt sicher mit der (1) Eutrophierung der Wälder zusammen. Wo Felder angrenzen wird viel gedüngt, ergo kommen auch mehr Nährstoffe in den Waldboden, somit mehr Gestrüpp.


    Ob auch ein Zusammenhang mit dem (2) ph-Wert besteht, weiß ich nicht, könnte aber auch sein.
    Jedenfalls wird im Erzgebirge recht viel gekalkt, da der Boden sehr sehr sauer ist (aber eigentlich gut für unsere Pilze ;) ) Dann ist der ganze Boden voller grauer Krümel, weiß jemand ob das schlecht für Pilze ist?


    Das Indische Springkraut ist jedenfalls von Imkern eingeschleppt und wuchert auch hier große Flächen zu, bisher aber nur Auen und Bachläufe, wo es sehr feucht ist, man kommt dann nicht mehr durch! Ich hoffte ja, dass das Juni-Hochwasser die Pflanzen wegspült, aber nichts da, es kam noch mehr. Dass dagegen nichts unternommen wird, wundert mich auch. Ich dachte immer, dass das nur hier ein Problem ist, aber bei euch in Bayern scheint es ja auch schlimm zu sein:shy:


    Gegen Brombeer-Gestrüpp kann man allerdings etwas machen: Der Förster müsste nur neue Bäume pflanzen, dann wird es für die Sträucher zu dunkel. Brombeere halte ich für das geringste Übel, da trotzdem noch Maronen gut durchkommen.


    Auf jeden Fall ein insgesamt sehr interessantes Thema.

  • Ich denke mir, dass das Kalken für solche Wälder schlecht ist, die von Haus aus sauer sind bzw. die schon seit Jahrhunderten sauer waren (z. B. Moorwälder oder sandige Kiefernwälder). Denn durch das Kalken verschwinden wahrscheinlich die ganzen azidophilen Moose und Pilze, die ja hohe Standortansprüche haben. Dadurch dürfte der Waldboden die Feuchtigkeit nicht mehr so gut halten, und das Pilzwachstum würde generell erschwert, auch für die eher basentoleranten Pilze. Ein Pilz allerdings freut sich wohl immer auf kalkgedüngte Nadelwälder: der Hallimasch *gg*


    Werden hingegen jüngere standortfremde Fichtenforsten gekalkt, weil die dicke Nadelstreu den Boden zu sauer macht, wird nicht viel kaputtgemacht. In diesen Forsten findet man ohnehin meistens nur Streu bewohnende Pilze (Fleischbrauner Trichterling, Horngrauer Rübling, Schiefknolliger Anischampignon usw.).


    Und noch ein PS zu den Klagen über Pilzarmut: Es stimmt, dieses Pilzjahr ist in vielen Teilen Deutschlands (nicht in allen!) bisher außergewöhnlich schlecht. Wir haben gerade den trockensten Sommer seit 2003 und den zweittrockensten seit 1983 erlebt, das ist klar, dass die Pilze so etwas nicht mögen. Für nächste Woche ist jedoch ein dauerhafter Wetterumschwung vorhergesagt, und zwei Wochen später kann alles ganz anders aussehen.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Im Schnitt ein sehr trockener Sommer, da hast du Recht. Wenn ich mir aber die Niederschlagskarten für meine Region von Mai und Juni anschaue, weiß ich auch nicht mehr weiter.


    Noch sind die großen Niederschlags-Mengen nicht im Kasten, zumindest tut sich aber mal etwas. Hoffen wir mal dass da jede Region etwas abbekommt.


    Schlecht sind allerdings die aktuellen Werte, wenn es morgens keinen Tau gibt, und nachmittags fast 30 °C erreicht werden, da dorrt wieder wie im Juli viel aus...