Fundplätze erhöhen - mit Google Maps !

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 13.070 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von teleskopix.

  • Hallo Forumianer,


    also nach einigen Recherchen und Erkundungen vor Ort muss ich sagen, dass man mit Google Maps eine Helfer in der Hand hat, den man nicht unterschätzen sollte.


    Um euch mal zu zeigen was ich meine, geb ich mal ne kleine Anleitung:


    1. Also, als erstes solltet ihr mal versuchen eure besten Pilzplätze mit Maps ausfindig zu machen (GPS hilft, aber wenn man sich an Waldwegen orientiert gehts meistens auch so). Als nächstes versucht euch ganz genau das Waldmuster einzuprägen - auf einem Satelittenbild ist Wald nicht gleich Wald. Dazu zoomt ihr auf die zweit/dritt näheste Zoomstufe bei Maps. Wenn man genau auf die Muster achtet, kann man schon sehr gut erkennen um welchen Waldtyp es sich handelt und auch das Alter einigermaßen einschätzen.


    2. Versucht nun in dem Wald ähnliche Muster zu entdecken, und wenn Ihr das nächste mal vor Ort seid schaut nach, ob ihr richtig liegt und die Waldbeschaffenheite tatsächlich eurem guten Pilzplatz gleicht.


    3. Schaut auf Maps in den umliegenden Wäldern nach dem gleichen Muster, auch hier könnt ihr fündig werden.


    Nun mal ein Beispiel: (auf Grafik klicken um Bild zu vergrößern)

    rot - junge Fichtenschonung, so jung dass man hier gar nicht erst durchkommt, und dieser Bereich gleich mal wegfällt
    violett - junger Laubwald
    blau - alterer Laubwald
    weiß - junge Fichten im perfekten Alter, hier sind viele Funde (unter anderem Steinpilze) vorprogrammiert
    grün - alter Fichtenwald, Äste beginnen ca. ab Kopfhöhe
    gelb - so richtig alte/große Fichten
    grau - Mischwald


    Mit der Zeit wird man immer geübter in der "Fernerkundung" und kann dann z.B. Kiefern von Fichten unterscheiden (da sie etwas heller und bläulicher im Satellitenbild erscheinen):

    Kiefern schwarz eingerahmt


    Ich hoffe ich konnte dem ein oder anderen damit helfen. Aus meiner Sicht lohnt sich die Methode gut für Personen die nicht ewig Zeit haben große Gebiete abzusuchen und gezielt nach neuen Pilzplätzen suchen. Es ist natürlich kein Allheilsmittel, aber es hat mir schon einige Funde eingebracht. Viellecht habt ihr ja schon mehr Erfahrung mit dieser Art der "Fernerkundung" gemacht. Würde mich freuen wenn ihr hier noch weitere Infos hinzufügt. Das kommt sicher allen zu Gute!


    Weitere Infos gibts auch noch in diesem Beitrag:
    http://www.pilzforum.eu/board/…-espen-wald-fernerkundung



    Beste Grüße,
    Alex

  • Hi Alex,


    du sprichst mir aus der Seele. Ich habe grad vor 2 Minuten in google maps versucht zu recherchieren.
    Vielen Dank für die Veranschaulichung. Könnte sehr hilfreich sein.


    Liebe Grüße
    Ani

    Keine Essensfreigabe bei meinen Tipps!


    Pilzchips: 95 :cool:

    Einmal editiert, zuletzt von ani883 ()

  • Danke, eine super Darstellung!!


    Ich nutze google maps auch recht häufig um mittelhohe Schonungen und Seen zu finden, aber dass man sogar die Unterschiede zwischen den Generationen und zwischen Kiefer und Fichte sehen kann hätte ich nicht gedacht!

  • Zwar sind nicht überall die Luftbilder vom gleichen Aufnahmedatum, und weichen Deutschlandweit teilweise sehr stark ab.


    Ich hab aber trotzdem mal eine kleine "Legende" (zumindest für meine Region um München) gebastelt.
    Viellecht erleichtert sie jemand die Zuordnung.



    Wenns nicht klappt, und man die Maps-Methode trotzdem verwenden will, sollte man in seinem Gebiet markante Wälder erkunden und dann eine eigene "Legende" basteln. Dann klappt's sicher...


    Viel Erfolg

  • Dachte bisher das könne man nicht erkennen. hab mich drauf beschränkt zu sagen ob Laub- oder Nadelwald und ob er natürlich aussieht, d.h. ober er zerklüftet ist, unterschiedliche Bäume, wie dicht die Bäume stehen, Lichtungen,...
    Deshalb vielen dank für deine Baumübersicht aus der Vogelperspektive:thumbup:
    ermöglicht es gezielter solche Stellen anzusteuern.


    Praktisch finde ich übrigens die Geländefunktion, die leider nur bei Kartenansicht geht. Man kann so die Steigung in einem bestimmten Waldstück abschätzen und sieht natürlich gleich welcher Himmelsrichtung es sich zuneigt. Allerdings ist das nur zu groben Orientierung..


    LG
    Dani

  • In der Schweiz haben wir etwas noch praktischeres.
    Unter http://map.geo.admin.ch/ kann man zwischen Luftbild und detaillierter topographischen Karten mit Höhenlinien und allen Wegen hin und her wechseln (Schieber oben links).
    So kann man über das Luftbild verdächtige Plätze suchen und dann über die topographische Karte die Geländetopograhie und Zugangsmöglichkeiten überprüfen


  • Ich hab aber trotzdem mal eine kleine "Legende" (zumindest für meine Region um München) gebastelt.
    Viellecht erleichtert sie jemand die Zuordnung.


    Ich bin beeindruckt!!!! :thumbup:


    Vielen Dank für Deine Mühe, das ist mir glatt ein Sternchen wert :)

  • Vielen Dank für die Tipps. Für Bayern empfehle ich http://geoportal.bayern.de/bayernatlas/
    da hat es die aktuellsten Luftbilder, max. 1 jahr alt, man kann zwischen Topokarte und Luftbild hin und herschalten. Wenn man in der Topokarte stark genug hineinzoomt, kommt die Katasterkarte (Grundstücksgrenzen), man kann auch nette historische Karten ansehen.


    Gruß
    Martin


    P.S. solche Viewer gibt es für die meisten Bundesländer.
    einefach in Google "Bundesland Viewer" eingeben, statt "Bundesland" natürlich "Hessen, Thüringen, Saarland, usw."