Kleiner milder Milchling

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.289 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Gerd.

  • Hallo,


    letztes Wochenende habe ich im Siebengebirge einen Milchling gefunden, dem ich gerne Namen vergeben möchte.


    Foto vom Fundort
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    edit: noch ein Schnittbild
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    Beschreibung Hut:
    - Durchmesser/Breite: ca. 4 cm
    - Farbe: orange
    - Beschaffenheit der Oberfläche: glatt


    Beschreibung Fruchtschicht:
    - Lamellenfarbe: cremefarbig/hell orange
    - Lamellenanwuchs am Stiel: angewachsen
    - Farbe von eventuell anhaftendem Sporenstaub in den Lamellen: keine festgestellt
    - Milch: weiss


    Beschreibung Stiel:
    - Länge: 4 cm (Gesamthöhe des FK: 5 cm)
    - Beschaffenheit der Oberfläche: glatt
    - Konsistenz: brüchig


    Beschreibung Geruch:
    - unverletzt: fruchtig
    - nach Verletzung: gleich


    Beschreibung Geschmack: mild, auch die Milch


    Beschreibung Färbeverhalten:
    - schon vorhandene Färbung ohne eigenes Zutun: nein
    - Verfärbung bei Druck oder Schnitt: edit: Leichte Verfärbung der Lamellen nach Anfassen / Anschneiden, nicht jedoch des Fruchtfleischs selbst (siehe Fotos)


    Beschreibung Ökologie und Fundumstände:
    - Höhe: ca. 250 m üNN
    - Begleitbäume: Mischwald - meist Buchen, ein paar Birken mit vereinzelnten Fichten
    - Begleitpilze: keine
    - Substrat/Habitat: allein gewachen, auf einer vermoosten Stelle; insg. war sehr trocken im Wald
    - Bodensäuregehalt: unbekannt


    Sporenpulver: vermutlich weiss


    Weitere Informationen kann ich gerne nachliefern.


    LG
    Joli

    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
    - Paulo Coelho, Der Zahir -

    Einmal editiert, zuletzt von Joli ()

  • Hallo Joli,


    ich schätze mal das hier wieder eine Verfärbung der Milch beim antrochnen vorhanden war, dadurch wahrscheinlich die farb Änderung der Lamellen, es ist wichtig bei den Milchlinge diese Verfärbung zu erwähnen, am besten auf ein Taschentuch die Milch antrochnen lassen.


    Vergleich mal mit Lactarius tabidus oder L. auriantacus.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

  • Hallo Joli,
    der Milchling sieht wie Lactarius subdulcis, der Buchen-Milchling aus, weiße unveränderliche Milch, mild, Vorkommen bei Buchen. Mehr ist makroskopisch nicht machbar.
    Schönen Abend
    Ulla

  • Hallo Ulla & Mario,


    vielen Dank für eure Vorschjäge!



    ich schätze mal das hier wieder eine Verfärbung der Milch beim antrochnen vorhanden war, dadurch wahrscheinlich die farb Änderung der Lamellen, es ist wichtig bei den Milchlinge diese Verfärbung zu erwähnen, am besten auf ein Taschentuch die Milch antrochnen lassen.


    Ich habe die Milch auf dem Papiertaschentuch getrocknet und habe keine Verfärbungen festgestellt. Weshalb auf den Lamellen die Verfärbungen zu sehen sind, kann ich nicht sagen. Insgesamt aber der Milchling hatte ziemlich wenig Milchsaft abgesondert. Nur im Wald. Als ich zu Hause war kam fast keine Milch mehr aus dem FK raus. Vielleicht daran liegt das Geheimnis.


    Es ist total schwierig zu sagen, was für Milchling sein kann.
    Alle drei Vorschläge passen auf den ersten Blick eigentlich ganz gut.


    - Lactarius tabidus (Flatter-Milchling)


    - Lactarius aurantiacus (Milder Milchling)


    - Lactarius subdulcis (Buchen-Milchling)


    Ich werde in den nächsten Tagen die Beschreibungen zu diesen dre Milchlingen genauer ansehen und schauen, was als beste ALternative in Frage käme.


    LG
    Joli

    LG
    Joli

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  • Hallo Joli,



    ich schätze mal das hier wieder eine Verfärbung der Milch beim antrochnen vorhanden war, dadurch wahrscheinlich die farb Änderung der Lamellen, es ist wichtig bei den Milchlinge diese Verfärbung zu erwähnen, am besten auf ein Taschentuch die Milch antrochnen lassen.


    Ich habe die Milch auf dem Papiertaschentuch getrocknet und habe keine Verfärbungen festgestellt. Weshalb auf den Lamellen die Verfärbungen zu sehen sind, kann ich nicht sagen. Insgesamt aber der Milchling hatte ziemlich wenig Milchsaft abgesondert. Nur im Wald. Als ich zu Hause war kam fast keine Milch mehr aus dem FK raus. Vielleicht daran liegt das Geheimnis.



    - Ich versuche einmal etwas zu klären:


    - Bei Farbreaktionen der Milch sollte man streng unterscheiden zwischen
    (a) Verfärbung der Milch isoliert vom Fleisch des Fruchtkörpers,
    (b) Verfärbung der Milch in Verbindung mit dem Fleisch des Fruchtkörpers.


    ---> Beide Reaktionen können unterschiedlich sein.


    - Ein gutes Beispiele findet man in Lactarius Sektion Plinthogali, bei der die Milch aller Arten in Verbindung mit dem Fleisch rosa wird.


    - Die Milch bleibt isoliert vom Fleisch mit Ausnahme von L. acris weiß. Bei L. acris verfärbt sie schnell rosa. Ich teste das indem ich einen Tropfen Milch auf dem Fingernagel ablege.


    Grüße
    Gerd




    [hr]
    Hallo Joli,



    - Dann kann ich dir nur empfehlen, deine Artenliste wenigstens um


    L. fulvissimus; L. rubrocinctus


    zu erweitern. Das ist aber sicher noch nicht die vollständige Liste der potentiellen Arten.


    Grüße
    Gerd

  • Hallo Gerd,



    Viele Dank für die Erklärung!


    Ich habe jedoch noch eine (vielleicht dumme) Frage:
    Mit "Fleisch" ist hier das Fruchtfleisch vom Pilz oder die menschliche Haut (gehört dann auch der Nagel dazu?) gemeint?




    Vielen Dank für die Ergänzung!
    Oh je, das wird schwierig... Aber ich versuche die Unterschiede herauszuarbeiten, wenn ich wieder zu Hause bin (bis Ende der Woche bin ich auf einer Dienstreise und habe wenig Zeit und auch keine Bücher etc.) .


    Liebe Grüße


    Joli

    LG
    Joli

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    Einmal editiert, zuletzt von Joli ()


  • Ich habe jedoch noch eine (vielleicht dumme) Frage:
    Mit "Fleisch" ist hier das Fruchtfleisch vom Pilz oder die menschliche Haut (gehört dann auch der Nagel dazu?) gemeint?


    Liebe Joli,


    mit Fleisch meint Gerd das "Pilzfleisch", nichts menschliches. Also wenn Du die Milch nicht auf dem Fruchtkörper lässt, sondern z.B. einen Tropfen auffängst. Gerd benutzt dafür seinen Fingernagel :)


  • Liebe Joli,


    mit Fleisch meint Gerd das "Pilzfleisch", nichts menschliches. Also wenn Du die Milch nicht auf dem Fruchtkörper lässt, sondern z.B. einen Tropfen auffängst. Gerd benutzt dafür seinen Fingernagel :)


    Hallo Kuschel,


    danke für die Aufklärung! :thumbup:
    Werde ich dann auch so verfahren, wenn die die Milchlinge finde, um die Milchfarbe zu bestimmen. :)


    Liebe Grüße


    Joli

    LG
    Joli

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  • Hallo Joli,


    Zitat von Joli


    Ich habe jedoch noch eine (vielleicht dumme) Frage:
    Mit "Fleisch" ist hier das Fruchtfleisch vom Pilz oder die menschliche Haut (gehört dann auch der Nagel dazu?) gemeint?


    - Es gibt keine "dummen" Fragen, höchstens "dumme/unqualifizierte Antworten!!!


    - Natürlich (Kuschel hat's bereits klargestellt) handelt es sich um das "Pilzfleisch".


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    - Ich gebe dir noch einen Tipp, mit dem du das mühsame Überprüfen der bisher genannten Arten, die ich durchaus noch erweitern könnte, evtl. abkürzen kannst.


    ---> Starte deine Recherche mit "Lactarius subdulcis" (Süßlicher Milchling) und achte darauf, ob die "weiße" Milch nicht doch etwas "wässrig, wolkig" ist.
    - Wenn ja, dann ist es diese Art, da die sonstigen Merkmale nach meinen Recherchen/Schlüsselversuchen sehr gut passen dürften.


    ---> Schau einmal HIER. Da haben ich einen ähnlichen Fund diskutiert.
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    Kuschel:

    Zitat von Kuschel


    mit Fleisch meint Gerd das "Pilzfleisch", nichts menschliches. Also wenn Du die Milch nicht auf dem Fruchtkörper lässt, sondern z.B. einen Tropfen auffängst. Gerd benutzt dafür seinen Fingernagel :)


    - Genau so ist es:
    ---> Den Fingernagel (wird übrigens auch in der Literatur vorgeschlagen) benutze ich als "eingebürgerter Schwabe", damit ich wegen einem Tropfen Milch kein Papier-Taschentuch opfern muss. :cool:


    ---> Übrigens kann man nach Literatur auch alternativ ein Papiertaschentuch verwenden.


    Joli:


    Zitat von Joli


    Werde ich dann auch so verfahren, wenn die die Milchlinge finde, um die Milchfarbe zu bestimmen. :)


    Ich habe da noch ein Hinweis für dich:


    - Bei wenigen Arten verfärbt unter geeigneten Bedingungen die Milch (in Verbindung mit Pilzfleisch) extrem schnell.


    - Als Beispiel zitiere ich "Lactarius scrobiculatus" (Grubiger Milchling):
    ---> Wenn man die "ursprüngliche" Milchfarbe (weiß!!!) nicht kennt und nicht direkt nach dem Schnitt darauf achtet ---> wird man die Farbe "fehlbestimmt" als "schwerfelgelb" bestimmen. 8|


    - Ich kann dir nicht sagen (hab's nie getestet), ob die weiße Milch dieser Art auch isoliert vom Fruchtfleisch verfärbt. ;(


    Grüße
    Gerd