Hell brauner/ockergelber Täubling -> R. grata oder doch R. pectinatoides?

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 4.702 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Joli.

  • Hallo zusammen,


    letztes Wochende habe ich im Siegengebirge (auf ca. 300 üNN Höhe) folgenden Täubling gefunden:
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    Beschreibung Hut:
    - Durchmesser/Breite: ca. 4 cm
    - Farbe der Oberfläche: hell braun / ockergelb
    - Beschaffenheit der Oberfläche: glatt, mitte leicht eingesenkt
    - Hutrand: gerillt
    - Huthaut kann bis zur Hälfte der Hutmitte abgezogen werden


    Beschreibung Fruchtschicht:
    - Lamellenfarbe: cremefarbig/hell
    - Lamellen: angewachsen, brüchig
    - Farbe von eventuell anhaftendem Sporenstaub in den Lamellen: keine festgestellt


    Beschreibung Stiel:
    - Farbe: weiss
    - Länge: ca. 3 cm
    - Beschaffenheit der Oberfläche: glatt
    - Konsistenz: brüchig
    - Innen: im unteren Bereuch hohl und wattig


    Beschreibung Geruch:
    - unverletzt: angenehm
    - nach Verletzung: eher süsslich? (schwierig zu beschreiben)


    Beschreibung Geschmack: leicht nussig, eher mild mit einer ganz leichter Schärfe, die sich nach längerem Kauen entwickelt


    Beschreibung Färbeverhalten:
    - schon vorhandene Färbung ohne eigenes Zutun: nein
    - Verfärbung bei Druck oder Schnitt: keine festgestellt


    Beschreibung Ökologie und Fundumstände:
    - Höhe: ca. 300 m üNN
    - Begleitbäume: Mischwald - meist Buchen mit vereinzelnten Fichten
    - Begleitpilze: keine
    - Substrat/Habitat: allein gewachen, insg. war sehr trocken im Wald
    - Bodensäuregehalt: unbekannt


    Sporenpulver: weiss


    Kann jemand mir bei der Bestimmung weiter helfen?


    LG
    Joli

    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
    - Paulo Coelho, Der Zahir -

    Einmal editiert, zuletzt von Joli ()

  • Der gehört zu den Ingratulae. Da er nicht scharf schmeckte, könnte es Russula Pectinatoides sein (bei Eiche). Heißt "angenehmer Geruch": nach Bittermandeln? Dann könnte es Russula grata/laurocerasi sein (bei Buche).

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!


  • Der gehört zu den Ingratulae. Da er nicht scharf schmeckte, könnte es Russula Pectinatoides sein (bei Eiche). Heißt "angenehmer Geruch": nach Bittermandeln? Dann könnte es Russula grata/laurocerasi sein (bei Buche).


    Hallo Oehrling,


    vielen Dank für die erste Hilfe!


    Ich denke auch, dass Russula Pectinatoides (Kratzender Kamm-Täubling) nicht sein kann, da er nicht scharf schmeckte. Auch waren da keine Eichen dabei, eigentlich nur Buchen und vereinzelt Fichten.


    Mandel-Täubling (Russula grata; Syn.: Russula laurocerasi) passt eher! Wenn ich am Pilz erneut rieche, finde ich schon, dass er leicht nach Mandelöl riecht. Der FK lag die ganze Woche im Kühlschrank in einer Schachtel und ist leider bereits leicht vertrocknet. Trotzdem riecht er leicht süsslich/nach Mandel. Vom scharfen Geschmack spüre ich momentan gar nichts.


    Ich werde diesen Täubling b.a.w als R. grata abspeichern. Und beim nächsten mal werde ich auf den Geruch genauer achten. ;)


    LG
    Joli


    [hr]
    Kann jemand sagen, was der Beitrag Nr 3 hier soll???


    Bestimmt hat sich einer hierhin verirrt. Oder ist das ein Virus?


    Ich würde vorschlagen diesen Beitrag zu löschen, wenn möglich ist.


    LG
    Joli

    LG
    Joli

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  • Kann jemand sagen, was der Beitrag Nr 3 hier soll???


    Bestimmt hat sich einer hierhin verirrt. Oder ist das ein Virus?


    Das war Spam, habs gelöscht.


    Super, Ralf. Danke!!!


    LG
    Joli

    LG
    Joli

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  • Hallo Joli,
    das ist definitiv Russula pectinatoides, Kratzender Kammtäubling. Die Art ist zum einen ökologisch nicht so eng abgesteckt, dass sie nur bei Quercus vorkommt, zudem schmeckt sie gerade nicht richtig scharf (im Gegensatz zu der von dir gemachten Aussage), sondern entweder mild und irgendwie unangenehm ("kratzend" etc.) im Hals oder schärflich und unangenehm.


    Das entscheidende Merkmal ist der kupferrote Fleck an derStielbasis, auf dem zweiten Bild zu sehen. Dieses Merkaml ist zwar nicht immer vorhanden, aber wenn, legt es die Art eindeutig fest. Der Mandeltäubling ist sehr scharf, ein Zungenfresser, den man nie mehr vergisst. Er riecht so stark wie Amaretto, da gibt es über den Geruch kein Vertun, verletzt ist der Geruch bei dieser Art nicht mehr angenehm, sondern tendiert in Richtung foetens und pectinatoides.
    Grüße
    hübchen

  • Hallo hübchen,


    vielen Dank für Deine Bewertung!



    das ist definitiv Russula pectinatoides, Kratzender Kammtäubling. Die Art ist zum einen ökologisch nicht so eng abgesteckt, dass sie nur bei Quercus vorkommt, zudem schmeckt sie gerade nicht richtig scharf (im Gegensatz zu der von dir gemachten Aussage), sondern entweder mild und irgendwie unangenehm ("kratzend" etc.) im Hals oder schärflich und unangenehm.


    Mit dem scharf meinte ich eigentlich das kratzende, was beim R. pectinatoides seins soll... Ich habe bei diesem Täubling nichts unangenehmes (nichts schrfes und auch nichts kratzendes) feststellen können.



    Das entscheidende Merkmal ist der kupferrote Fleck an derStielbasis, auf dem zweiten Bild zu sehen. Dieses Merkaml ist zwar nicht immer vorhanden, aber wenn, legt es die Art eindeutig fest.


    Ich bin nicht sicher, ob an der Stielbasis irgendwelche Verfärbungen waren. Ich hätte das ansonsten erwähnt gehabt. Vielmehr ich denke, dass dort etwas dran geklebt war.



    Der Mandeltäubling ist sehr scharf, ein Zungenfresser, den man nie mehr vergisst. Er riecht so stark wie Amaretto, da gibt es über den Geruch kein Vertun, verletzt ist der Geruch bei dieser Art nicht mehr angenehm, sondern tendiert in Richtung foetens und pectinatoides.


    Ich habe irgendwo gelesen, dass der Mandeltäubling auch mild sein kann. Muss gleich schauen, wo das war...

    edit:
    Siehe hier.


    Mit dem Geruch ist so eine Sache. Im frishcen Zustand empfand ich, dass der Täubling einfach angenehm pilzartig, vauch etwas fruchtig roch. Nach eine Woche liegen im Kühlschrank empfand ich immer noch etwas süssliches (Mandelöl?), es verbreitete sich aber z.T. auch irgendein unangenehmer Geruch... Es war meines Erachtens etwas fischiges dabei. Das mag aber auch am Alter des FK gelegen haben... Da ich den Täubling bereits entsorgt habe, kann leider nichts konkreteres mehr zum Geruch sagen.


    Beim nächsten Mal aber werde ich auf den Geruch und Geschmack von Täublingen besonders aufpassen!


    LG
    Joli

    LG
    Joli

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  • Hallo hübchen,



    Der Mandeltäubling ist sehr scharf, ein Zungenfresser, den man nie mehr vergisst.


    laut Literatur und eigener Erfahrung ist er höchstens mäßig scharf, mitunter auch mild. Hier musst du was verwechseln.



    hier mit einem gelben Kreis markiert, was ich meine. Das Merkmal fällt bei deinem Fund zwar nicht üppig auf, ist aber doch eindeutig.


    Ich halte das für ein anhaftendes Fragment eines Buchenblattes. Die Farbe der Flecken wäre eher Karminrot.


    Dennoch halte ich den Fund auch für R. pectinatoides (Farbe, Habitus).


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo hübchen,


    es kann schon sein, dass der eingekreiste Bereich ockerfarbig/kaminrot gefärbt war. Eindeutig ist für mich allerdings nicht. Die Spitze vom Täubling war abgebrochn bzw. hohl (oder von Schnecken zerfressen?), so dass ich nicht die gesamte Stielbasis mitgenommen hatte.


    Hallo Toeffel,


    vielen Dank für die Ergänzungen bzgl. der Schärfeverhältnissen beim Mandel-Täubling!


    Wenn mehrere Meinungen hins. der Bestimmung übereinstimmen, dann werde diesen dann auf Täubling Russula pectinatoides (Kratzender Kammtäubling) umtaufen. ;)


    Vielen Dank für Eure Hilfe!


    LG
    Joli

    LG
    Joli

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  • Wie wär's, wenn du ihn auf beide in Frage kommenden Namen taufst? Dann hättest du mal eine konkrete Aufgabe zum Weiterverfolgen (vielleicht noch in dieser Saison?): was genau ist pectinatoides, und was genau ist grata? Ist doch eine spannende Aufgabe.

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  • Wie wär's, wenn du ihn auf beide in Frage kommenden Namen taufst? Dann hättest du mal eine konkrete Aufgabe zum Weiterverfolgen (vielleicht noch in dieser Saison?): was genau ist pectinatoides, und was genau ist grata? Ist doch eine spannende Aufgabe.


    Hallo Oehrling,


    den vorgestellten Pilz kann ich nicht mit zwei Namen taufen, da ich Dateien abglegen möchte, damit diese bei mir nicht mehr unter UMOs erscheinen. ;)


    Oder hast Du gemeint, dass ich den Thread entspr. benennen soll (mit beiden Namen im Betreff)? -> Edit: Habe gerade die Bezeichnung des 1. Betrags abgeändert. Das hast Du sicherlich gemeint, oder?


    Verfolgen werde ich dieses Thema selbstverständlich weiterhin! Ich finde, es ist schon spannend die beiden (oder ggf. auch noch weitere Arten) unterscheiden zu können.


    Gestern haben wir mit Anna und Stefan in einem Waldstück in der Nähe von Walldorf einen ähnlichen Täubling gefunden. Den Geruch konnten wir zunächst nicht richtig zuordnen. Es war aber nicht Mandelartig, sondern anders süsslich - nach Kartoffelbovist oder so ähnlich (ich habe gerade nachgelesen, dass R. pectinatoides soll wohl so riechen). Einige von uns fanden, dass der Täubling nach Kartoffelkeller / erdig roch. Au jeden Fall aber nicht so unangenehmn wir der Stinktäubling. Verfärbungen am Stielende haben wir jedoch nicht beobachten können. Leider auch keine Fotos gemacht.
    Beim nächsten Mal werde ich die Täublinge dieser Art genauer unter der Lupe nehmen.


    LG
    Joli

    LG
    Joli

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