Täubling: Russula amara?

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.718 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von hjp.

  • Hallo Pilzfreunde,


    das (leidige?) Thema Täublinge!


    Bin heute über ein Exemplar gestolpert, dass ich für einen Buckeltäubling, Russula amara (syn R. coerulea) halte.


    Meine eigentliche Frage ist: lässt sich diese Art makroskopisch (und ohne Geschmacksprobe!) einigermaßen bestimmen?


    Beschreibung:
    - Hut 7,5cm; violett-bräunlich; deutlich gebuckelt; Rand gerieft; Abziehbarkeit der Huthaut habe ich vergessen zu überprüfen
    - Lamellen angewachsen, gelblich/butterfarben, splitterned
    - Stiel weiß; zylindrisch, oben und unten etwas verjüngt, mit kleineren Hohlräumen
    - Fleisch (Hut und Stiel) brüchig/spröde; nicht verfärbend, nicht milchend
    - Geruch: nicht auffallend
    - Geschmack: NICHT GEKOSTET
    - Fundort: Grasiger Waldweg im Kiefernwald


    Den Frkp habe ich im Wald gelassen.


    Das Exemplar:


    Querschnitt mit Blick auf Buckel und teils löchrigen Stiel:


    Lamellen mit dottergelben Flecken (Sporenpulver?)



    Viele Grüße,
    Horst

  • Hallo Horst,


    ich bin zwar kein Täublingsexperte, aber aus meiner Sicht ergibt sich beim Buckeltäubling folgendes:


    Der brustwarzenförmige Buckel ist bei diesem Pilz ein untrügliches Merkmal. Verbunden mit dem Standort unter Kiefern sollte man den Pilz makroskopisch gut bestimmen können.


    Lt. Ewald Gerhard könnte er noch mit dem Apfel-Täubling, der auch manchmal eine gebuckelte Hutmitte hat, verwechselt werden. Er wächst ebenfalls unter Kiefern. Hier wäre dann der Geschmack mitentscheidend, denn der Apfeltäubling schmeckt nirgends bitter im Vergleich zum Buckeltäubling (stets in der Huthaut leicht bitterlich).


    In PdS kommt noch als Verwechslungsmöglichkeit R. nitida in Betracht. Dieser Täubling wächst allerdings bei Betula und schmeckt ebenfalls nicht bitter.


    Fazit ist also, daß der Buckel-Täubling makroskopisch ziemlich gut zu erkennen ist, allerdings um 100% sicher zu gehen müßte man dann doch einen Geschmackstest machen und die Farbe des Sporenpulvers betrachten.


    Das ist meine Sichtweise, falls ich etwas Falsches geschrieben habe, so möge man mich korrigieren.


    LG
    Rita

  • Hallo Rita,


    in den BLV Pilzführer (Gerhardt) hab' ich auch geguckt, den Hinweis auf den Apfel-Täubling aber leider beim ersten Lesen übersehen.


    Ferner fällt mir noch ein, dass es direkt nebenan viele Blaubeeren gab, was wohl auf sauren Boden schließen lässt. Doch laut M. Bon passt das auch auf beide Arten.


    Vorerst werde ich das Teil für mich mal als "höchstwahrscheinlich Buckeltäubling, aber Apfel-Täubling nicht völlig auszuschließen" ablegen.


    .. und über Geschmacksproben sollte ich vielleicht auch noch einmal nachdenken.


    Liebe Grüße,
    Horst