Wie ist es denn nun mit den Champignons?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.429 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von JanMen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    ich fand heute folgenden Pilz.


    Dazu möchte ich aus 123pilze zitieren und fragen, ob diese Aussagen korrekt sind und ob nach ihnen theoretisch, wie bei Täublingen, ohne Artbestimmung verfahren werden kann.


    "Gilt nur wer Champignonarten erkennen kann!
    Die essbaren Champignonarten sind leicht kenntliche Pilze, wenn folgendes beachtet wird:

    Riechen Champignons (Egerlinge) nach Karbol, (Tinte, Medizinschrank) sind immer giftige Arten anzunehmen.
    Riechen Champignons (Egerlinge) nach Anis, sind sie immer essbar!
    Riechen Champignons (Egerlinge) pilzig angenehm und haben keine Gelbfärbung an der Stielbasis, sind sie immer essbar!
    Verfärben sich Champignons gelb (vor allem an der Stielbasis) ohne dass ein Anisgeruch wahrnehmbar ist: Nicht essbar - giftverdächtig!
    Verfärben sich Champignons gelb mit Anisgeruch: Immer essbar!
    Verfärben sich Champignons rötlich im Anschnitt: Immer essbar!"


    Zu meinem Pilz:


    Durchmesser ca. 7 - 8 cm
    Lamellen rosa
    gilbend (direkte Färbung bei Kratzen - auch gelb an Stielbasis)
    bei Schnitt nicht rötend
    starker Geruch nach Anis


    Danach müsste er ja essbar sein. Doch kann ich das ohne Bestimmung sicher entscheiden?


    Trotz schlechter Bilder, hat jemand eine Ahnung und kann etwas mit den Angaben anfangen? Außerdem fand ich noch einen Champignon mit stark violetten Lamellen mit einem Durchmesser von etwa 15 cm. Ich halte beide für die gleiche Art. Auch er roch nach Anis.










    Und der andere:




    lg,


    Jan-Arne


  • Gilt nur wer Champignonarten erkennen kann!


    Das ist auch schon der erste Knackpunkt... gibt mit Sicherheit genügend Verwechslungsmöglichten mit Egerlingsschirmlingen, und evtl. Schirmlingen und Knollenblätterpilzen.


    Wenn ich mir den anderen Beitrag (Pfifferlinge) von dir durchlese, sehe ich, dass du noch ziemlich am Anfang stehst.


    Ich würde sagen... Bestimmungsübungen mit (vermeintlichen) Champignons -> ja, essen -> lieber noch nicht.


    lg,
    Wirderer

    • Offizieller Beitrag

    Hi Wirderer,


    es gibt genügend Arten, die bei uns einfach nicht vorkommen. Deshalb bin ich Champignons- und Pfifferlingsanfänger. Als Champignons jedoch kann ich sie schon identifizieren und unter anderem durch die rosa Lamellen sicher von Schirmlingen und Knollis abgrenzen.


    lg,


    Jan-Arne


    Edit: Und ich bin auch zumindest lang genug dabei, um zu wissen, dass es hier keine Essensfreigaben gibt. ;)

  • Hallo Jan Arne,


    ich bin mehr oder weniger auch Laie.
    Gibt es aber bei uns um die 60 Arten.
    Und ich trau mich da alleine auch nur an die beiden Waldegerlinge,
    welche man oft auch nur mikroskopisch auseinanderhalten kann.


    Wichtig für die Bestimmung ist sicherlich auch die Ökologie des Fundortes,
    ich vermute mal der gezeigte war im Nadelwald oder am Rande eines solchen.

    • Offizieller Beitrag

    Heyho,


    @ Wirderer: Amanita meine ich ausschließen zu können. Gibt es denn bei den Egerlingsschirmlingen gilbende Exemplare und solche, die gleichzeitig nach Anis riechen? Für mich (und ja, ich weiß, dass ich von der Gattung keine Ahnung habe - daher der Thread) sind beides nämlich typische Champignoncharakteristika.


    @ bauernhelmi: Der Pilz wuchs am Rande eines Mischwalds - größtenteils Nadelholz.


    lg,


    Jan-Arne

  • Hallo Jan-Arne,


    wenn du Champignons als solche erkennen kannst, sind die Regeln schon anwendbar. Erwähnenswert ist noch, dass die chomgelbe Verfärbung der Karbolchampignons nach vielleicht 10 Min. ins graue umschlägt. Bei den Anischampignons bleibt die gelbe Verfärbung bestehen.


    VG
    Jürgen

  • Hallo Jan-Arne!


    Ich für mich persönlich sehe an den Regeln nichts verkehrtes (Ok., Punkt 3 ist mir nicht 100% geheuer. Wer weiß schon, was es alles gibt?)
    Aber ich würde solche Regeln nicht unbedingt populär machen wollen, weil mir das Eisen einfach zu heiß ist für die Allgemeinheit (mit der teilweisen falschen Einschätzung zu Gerüchen und den Pilzen allgemein und sowieso........)


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo nochmal,


    danke für die weiteren Infos. Kurz und knapp. Wenig später fand ich den Pilz erneut, diesmal im reinen Nadelwald, immer noch gilbend an der Stielbasis sowie beim Kratzen, immer noch Anisgeruch.


    Ich bin beim Schiefknolligen Anis-Champignon (Agaricus essettei) angelangt. Der müsste es gewesen sein. :)






    lg,


    Jan-Arne