Leg det fot: Boletus fechtneri - Silberröhrling

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 2.662 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Jürgen.

  • Wenngleich mit einem Fragezeichen. Diese Pilze fanden wir (Isa, Christoph und meine Wenigkeit) vergangenen Donnerstag unweit des Blauenden Königsröhrlings.
    Und wenn man bereits etwas Kostbares findet, dann legt man die Messlatte unwillkürlich etwas höher. In diesem Fall also B. fechtneri anstelle eines simplen B. radicans. Denn der käme vermutlich ebenfalls in Frage ...


    Obwohl: die leicht rötliche Zone in der Stielmitte und auch der nicht feldrig gerissene Hut sprechen doch gegen B. radicans? Oder liegen hier möglichersweise beide Arten vor?


    Aus Pietät gegenüber den Pilzen (und jetzt muss ich einsehen: so etwas kann sich nur ein Pilzfotograf leisten, nicht aber ein Pilzdeterminator) ließen wir die Pilze unversehrt.


    Fundort nur wenige Meter auseinander, unter Buchen, Eichen, Hasel in einem thermophilen Wäldchen.


    Größe des Pilzes Nr. 1 ca. 15.16 cm Hutdurchmesser. Stieldurchmesser ca. 85mm., Gesamthöhe ca. 12cm.


    Die Beschaffenheit war trotz des Alters im vorderen Bereich des Hutes sehr fest, an der Hinterkante etwas bröckelig (diese Angaben beziehen sich auf die Perspektive der Bilder)


    Der zweite Pilz im Pinguin-Habitus mit Nachwuchs auf dem Fuß war wesentlich zierlicher, trotz beinahe gleicher Höhe, und nicht so gedrungen im Wuchs.
    Was meint Ihr? Fechtneri oder radicans? Der Fundort ist nach meinem Kenntnisstand zumindest für den ersteren bekannt.


    leg.: Isa und Christoph
    det.: Christoph und, wenns gut geht, Ihr!
    fot.: erebus


    01 a


    01 b


    02 a


    02 b


    LG, Uli


    ?thumbnail=1

    95 PC + 5 von JackBayer geschenkt bekommen, macht: 100!

    Einmal editiert, zuletzt von erebus ()

  • Hallo,


    wenn Du sie einmal berührt hättest wüßtest Du mehr. B. radicans blaut sofort stark. Für mich ist das der Silberröhrling. Die leichten Rottöne am Stiel sprechen für ihn.


    Viele Grüße

  • Hallo Hannes,


    genau diese Rotfärbung hat mich letztendlich davon überzeugt, dass es sich um B. fechtneri handeln muss. B. radicans durfte ich dieses Jahr mehrfach finden und irgendwie waren die jungen Frucktkörper alle am Stiel intensiver gelb und die alten eher beige-braun, dazu deren Hut viel schwammiger.


    Grüße
    Christoph


    Edit: Uli, Danke für die tollen Bilder!

  • Herzlichen Glückwunsch zu den Funden und den schönen Bildern!
    Pilz 01 halte ich für einen Satansröhrling mit wenig Rot, was schon mal sein kann.
    Pilz 02 sieht schwer nach Silberröhrling aus. Um 100 % Sicherheit zu haben, müsste man vielleicht testen, ob er mild statt bitter ist?

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo Jürgen,


    gehen denn die Poren bei alten Satansröhrlingen so sehr ins gelbe über? Ich habe bisher immer nur junge Satane gefunden.


    Viele Grüße

  • Hallo Hannes,


    Zitat

    wenn Du sie einmal berührt hättest wüßtest Du mehr. B. radicans blaut sofort stark. Für mich ist das der Silberröhrling. Die leichten Rottöne am Stiel sprechen für ihn.


    Berührt habe ich sie wohl, auch ordentlich Druck ausgeübt, allerdings führte das nicht zu einer Blauverfärbung.


    Ich denke, nach der übereinstimmenden Meinung der Fachleute hast Du recht und bei Exemplar 2 liegt der Silberröhrling vor, während Fund 1 wohl tatsächlich ein Satansröhrling ist. In Form und Habitus kann ich den auch sehr gut mit anderen Exemplaren in Einklang bringen, die ich anderen Ortes fand. Nur die Farben sind etwas blass. Beim nächsten Mal werde ich eine kleine Geschmacksprobe nehmen, um sicher zu gehen.


    LG,
    Uli
    [hr]
    Hallo Christoph,


    Danke meinerseits!
    LG, Uli


    Hallo Stephan,


    danke für den Kommentar und die Einschätzung!
    Dein Hinweis auf den Satansröhrling entschlüsselt das Dilemma. Hätten wir gewusst, dass dessen Erscheinung auch dermaßen blässlich sein kann, so hätten wir den wohl in unsere Überlegungen mit einbezogen.
    Dieser Pilz (1) wuchs zudem nur wenige Meter von dem ebenfalls vorgestellten typischeren Satansröhrling (anderer Frett) entfernt, es waren die Fruchtkörper, die am nahesten beieinander waren. Wieder was dazugelernt!


    Danke und LG,
    Uli
    [hr]
    Hallo Jürgen!


    Ich danke Dir für deine Bestimmungen. So lässt sich der Blick auf den Farbreichtum der Arten erweitern und zu eigenen, späteren Einschätzungen nutzen.


    LG,
    Uli
    [hr]
    Hallo Hannes,


    nochmals danke für Dein dezidiertes Nachfragen. Damit, und mit der zusätzlichen Einlassung von Jürgen ist in meinen Augen der Sachverhalt aufgeklärt, und ich kann zwei Funde mit ausreichender Sicherheit zuordnen.
    LG,
    Uli

  • Moin Uli,


    schön dass Du L D F aufgeklärt hast :evil:
    Hab ich erst gegrübelt ob das Plattdeutsch ist und was es bedeuten könnte.


    Ich seh da auch einen "teuflischen" und einen "silberigen"
    am Geruch sollten auch Unterschiede zu bemerken sein.


    Ich danke Dir hier herzlich für die superschönen Bilder, auch in anderen Beiträgen !

  • Dankeschön, Helmut!


    Das "leg det fot" hatte ich bereits im ersten Betrag mit dem Blauenden Königsröhrling erläutert. Es diente als loser Rahmen bei der Vorstellung der drei Funde, die alle von einer dreistündigen Tour stammten.
    Es freut mich sehr, dass Dir die Bilder gefallen,


    LG, Uli

  • Interessant, was ihr meint, ich sehe das folgendermaßen: Bild 1 ist meiner Ansicht nach kein Satansröhrling, mir fehlen da die roten Röhren, sieht mir eher nach Schönfuß-Röhrling aus.Den anderen würde ich als Wurzelnden Bitterröhrling einordnen!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, caffinho!


    Der Schönfuß hat ein viel gröberes Netz, einen anderen Habitus und einen ganz anderen Rotton am Stiel.
    Da würde ich ganz beruhigt der Bestimmung von Jürgen vertrauen. Zumal das bei Ansicht des Bildes auch mein erster Gedanke war.
    Selbiges natürlich beim Silberröhrling.
    Zu beiden Funden auch noch meine Gratulationen an Uli und Isa! :thumbup:



    LG, Pablo.

  • Hallo Caffinho,


    ich kann nur davor warnen anzunehmen, der Satanspilz müsste stets rote Poren haben. Vor allem alte Exemplare können das Porenrot vollkommen eingebüßt haben, es gibt sogar Formen, die in allen Reifestadien gelbporig bleiben. Mit dem Schönfußröhrling bist du hier sicher auf dem falschen Dampfer.


    Eine Verwechslung von Boletus fechtneri mit B. radicans wäre zwar verzeihlich, da sich die beiden jung in der Tat recht ähnlich sehen. Die schön silbrig überfaserte Huthaut und der feine rötliche Gürtel auf dem Stiel sprechen hier aber klar für fechtneri.


    Grüße, Jürgen