Frauentäubling?

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.694 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von ingosixecho.

  • Habe am Wegrand im Gras (Bäume in der Nähe waren Eichen, Buchen, Haselnuss) eine Gruppe an Pilzen mit sehr wuchtigem, bauchigem Stiel gefunden. Habe mal den Größten zur Bestimmung mitgenommen. Die kleineren waren noch "zu".
    Habe in meinem Pilzbuch als einzigen ähnlichen Pilz den Frauentäubling gefunden. Der Geruch ist jedoch, anders als in der Beschreibung, nicht mild sondern eher scharf/stechend (kann ich nicht so richtig einordnen, kommt mir aber bekannt vor; evtl. rettich oder so).
    Habe kurz geleckt und keine Schärfe empfunden.





    Kurz vorher habe ich noch drei riesige, sehr alte Röhrlinge entdeckt. (nur zwei wurden Fotografiert)


  • Moin,


    Also mir sieht der etwas nach dem Wurzel fälbling
    Aus


    Der Geruch ist ziemlich "relativ"
    Wie unser Mausmann genau an diesem es feststellen durfte...




    Alex

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Alex!


    Du meinst den >radicosum<, odr?
    Komisch, war auch mein erster Gedanke, als ich das Thema las. Da hattest du aber scho geantwortet und eine Spur verfolgt.
    Für mich riecht der auch oft erst beim aufschnippeln und reiben kräftig, aber dann auch immer wirklich nach Marzipan. Obwohl: Doch schon etwas bitterer als A. augustus zB.
    Irgendwie ist der Stiel aber schon recht glatt. Das hat mich eben noch mal ins Grübeln gebracht... :/



    LG, Pablo.

  • Für den Wurzelfälbling stimmt in meinen Augen die Farbe nicht überein. Ich habe nochmal ein Bild eingefügt, die Farbe war deutlich Richtung violett. Und nach Marzipan riecht der Pilz defenitiv nicht.
    Könnte es sich nicht auch um eine Kremplingsart handeln?



    • Offizieller Beitrag

    Hallo, MeisterDachs!


    Zwecks übersichtlichkeit antworte ich mal hier:
    Ja, ein Ritterling ging mir hier auch kurz durch den Sinn. Aber wirklich gut finde ich die Idee nicht. Das ist schwer zu erklären. Der Gesamteindruck (Habitus, Färbungen, Hutoberfläche, Lamellen und Lamellenfarbe...) scheint da nicht zu passen.


    Ich denke, um hier weiterzukommen brauchen wir
    a) ein Schnittbild
    b) die Sporenpulverfarbe
    c) noch ein paar Infos zur Fleischbeschaffenheit



    LG, Pablo.

  • War nochmal an der Stelle und habe jetzt einen älteren Pilz mitgenommen. Nochmals zu Erwähnen ist der extrem starke Geruch. Der Pilz lag 10 min in der Küche, danach roch die ganze Wohnung nach dem Pilz. Den Geruch empfinde ich als sehr unangenehm.
    Das Fleisch ist sehr fest, bei beiden Pilzen war in der Mitte vom Stiel ein Loch.


    Für Hebeloma radicosum (Marzipan-Fälbling) ist mir der Stiel zu glatt und die Hutfarbe zu violett/dunkel
    Vom Frauentäubling bin ich auch ab...







    schnittbild vom ersten Pilz

  • Hallo Pilzfreunde in diesem Forum,


    eigentlich wollte ich eben noch einen eigenen Beitrag hier verfassen.
    Dummerweise war ich wieder zu lange in meiner alten "Heimat"
    im pp Forum hängen geblieben. Der gezeigte Fund ist mir aber den
    Premieren-Thread wert.


    Nach allen beschriebenen Merkmalen und auch vom Bild her
    sollte es sich um Tricholoma colossus (Riesenritterling) handeln.
    Der Geruch sollte irgendwie intensiv süsslich sein. Manch Einem mag es
    auch unangenehm vorkommen.
    Das wäre allerdings ein Hammerfund. Ich suche den schon lange.


    Da hatte schon mal wer einen Anflug von Ahnung hier mit Tricholoma.
    Die Schleierreste am Stiel können einen schon mal in die Irre führen.
    Meinen ersten Halsbandritterling vor gut 10 Jahren hielt ich auch zuerst
    für einen Schleierling. Als Begleiter sollte irgendwo eine Kiefer gestanden
    haben. Eine kleine reicht mitunter schon aus. Eventuell kann dieser
    Ritterling aber auch mit Laubbäumen.


    LG Ingo

  • Und wenn das nun einfach der Große Rettichfälbling (Hebeloma sinapizans) ist?
    Ein Ritterling dürfte doch keine braunen Lamellen haben, ebensowenig wie der Frauentäubling.


    Ingo
    Grüßgottchen! Ein paar Tage noch, und dann beginnt die schönste Zeit, nämlich die der edlen Ritter.
    Bei uns gibt es schon eine Zeit lang Tiger und seit dieser Woche auch Brandige und Erdritterlinge.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()


  • Ein Ritterling dürfte doch keine braunen Lamellen haben, ebensowenig wie der Frauentäubling.


    Moin Öhrling,


    das kann man schon so stehen lassen. Aber - cremefarbene Lamellen,
    wie im Bild zu sehen, mit braunen Lamellenschneiden, dürfen Ritterlinge
    schon haben.


    Gerade in der der Sektion albobrunnea (nach BON) zeichnet das einige Arten aus.
    Schneid' mal ein paar junge, knuffige Pappelritterlinge durch.
    Solch festes Fleisch mit Hohlräumen dürfte im gesamten Bereich der
    Schleierlingsverwandschaft nicht existieren.
    Eigentlich gibt es dieses Makromerkmal so nur im Bereich der
    Tricholomataceae. Dort sollte die abgebildete Art auch zu finden sein.


    Ein wenig Aufklärung brächte ein Sporenabwurf. Ich meine aber auf
    dem Hut des größeren Exemplars, im Randbereich, einen mehlig- hellen
    Schimmer zu erkennen. So, als ob der mal ein etwas größeren Bruder
    hatte.


    Was von Größe und der Konsistenz her ähnlich werden könnte,
    wären Großtrichterlinge und Krempenritterlinge. Da gibt's aber keine
    mit Pseudoringzone.

    Gruß Ingo