Wiesenchampignon?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 2.546 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Med.


  • Hallo liebe Pilzgemeinde, ich komme mit ein paar Röhrlingen ganz gut zurecht aber habe heute Lamellenpilze gefunden, die ich für Wiesenchampignone halte. Ich habe aber genug Respekt erst einen Fachman (Forum) zu befragen oder bei Zweifeln lieber vom Genuß Abstand zu nehmen. Könnt ihr mir helfen? Die Pilze haben eigendlich keinen Geruch.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Med!


    Wiesenchampis (Agaricus campestris) sind das wohl nicht. Leider hast du eines der wichtigsten Bestimmungskriterien einfach mal entfernt: Die Stielbasis. Warum machen das nur immer alle? Champis ohne Stielbasis bestimmen ist so wie Fahrradfahren ohne Fahrrad.


    Es würde mich hier nicht mal wundern, wenn die Basis knollig ausgeprägt ist und beim Kratzen oder anschneiden mal eben hübsch gelb wird.



    LG, Pablo.


  • Dein Appell hat was für sich. Pilze abschneiden, die am Boden wachsen, und bei denen man sich nicht sicher ist, welche es sind, sollte man IMMER vorsichtig herausdrehen, sodass man bei einer Vorlage beim Pilzberater die Möglichkeit hat, solche Pilze auch noch bestimmt zu bekommen. So aber wird das wahrscheinlich nix.


    Gegen die Theorie von Pablo spricht die etwas eingewachsen faserig-schuppige Hutoberfläche, die zudem nicht kreideweiß zu sein scheint. Die Lamellen sind nicht so zartrosa, also kann hier neben dem Wiesen-Champignon auch noch eine andere Art in Frage kommen.


    Ein Karbolegerling ist es aber meines Erachtens nicht.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

    • Offizieller Beitrag

    Hi, Björn!


    Schade, aber wohl richtig. Die Hutform hätte so schon in das "Kästchen" für den Kaboli gepasst. :D
    Dann würde ich aber einen anderen Gilber vorschlagen. Junge sylvicolas können wohl auch so aussehen und müssen ja weder deutlich duften noch deutlich gilben. Ist aber alles Spekulation, da ja auch keine Fundortbeschreibung dabei ist und die Geruchsangabe irgendwie unbefriedigend ausfällt.


    Zum Geruch mal noch ein Tip: Einen Fruchtkörper mal etwas anwärmen (in den Händen zB, dazu etwas reiben, am besten unten am Stiel und und kräftig schnuppern.
    Zusätzlich auch mal mit dem Fingernagel über den Hut kratzen (aber bitte ohne den dabei zu zerfetzen), ein paar MInuten warten und noch ein Bild machen.



    LG, pablo.

  • Ja, ihr habt recht... ich hätte die Stielbasis mitnehmen sollen, das hat mir die Bestimmung mit meinem Buch auch unmöglich gemacht. ;( Aber weil die Pilze so nach garnichts riechen dachte ich an den Champignon. Lieben Dank für die schnellen Antworten ;)