Sind alle Becherlinge essbar?

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 13.944 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Uliko.

  • Hallo,


    habe dieses Jahr schon einige Exemplare vom folgenden Pilz gefunden:



    Ich denke mal, das ist ein Hasenohr. Riecht wie eine Morchel :)
    Auf dem zweiten Bild sieht man die "Stielbasis", naja, eigentlich hatte der Pilz keinen richtigen Stiel.


    Ich habe mal gelesen, dass es keine giftigen Becherlinge gäbe... aber bei 123-Pilze.de habe ich nun in der Suchmaschine den giftigen Kronenbecherling gefunden. Diesen kann ich zwar ausschließen, aber mich würde dennoch interessieren, ob es für mich als relativer Anfänger gefährlich wäre, diese für Speisezwecke zu sammeln. Kann es da Verwechslungen geben?


    Und sollte man die überhaupt sammeln oder sind sie ähnlich wie Morcheln zu schützen?


    Viele Grüße
    Uliko

    • Offizieller Beitrag

    Hi Uliko,


    nachdem das Forum (zumindest für mich) kurzzeitig 'down' war, hier nochmal die Kurzform meines Posts.


    Kurzantwort auf deine Frage: Nein.


    Außerdem eignen sich Becherlinge nicht wirklich gut für relative Anfänger, weil...


    1. es ungenießbare Arten gibt, bzw. bei vielen über den Speisewert gestritten wird.


    2. viele Arten nur mikroskopisch sicher bestimmt werden können.


    3. sie größtenteils keinen Eigengeschmack haben und daher ohnehin nur als Füllfaktor mit interessanter Konsistenz dienen können, ähnlich wie das bei Judasohren der Fall ist. Diese kannst du aber im Winter m. E. massenhaft sammeln, sicher bestimmen, trocknen und für die gleichen Zwecke nutzen, wie Becherlinge.


    lg,


    Jan-Arne

  • Ach, das finde ich aber schade, lieber Jan-Arne, dass Dein Posting verschwunden ist... :(


    Okay, dann kann ich also davon ausgehen, dass auch Fortgeschrittene Becherlinge links liegen lassen, weil sie ja nur mikroskopisch sicher bestimmt werden können... schade finde ich das schon, weil ich hin und wieder doch ein paar von denen finde und die riechen oft genau wie Morcheln (ist einer meiner Lieblingspilze)...


    Auch bin ich jetzt ein bisschen verunsichert, weil die Seite, mit der ich am meisten Pilzbestimmung übe, schreibt:
    "Verwechslungsgefahr:
    Eselsohr mit rosa Farbtönen in der Innenseite oder andere Becherlinge oder Öhrlinge sowie Zitronengelber Öhrling. Diese Art mit irgendwelchen Giftpilzen zu verwechseln, ist fast ausgeschlossen."[hr]
    (die Seite ist 123-Pilze.de)

    • Offizieller Beitrag

    Hi Uliko,


    ich selbst würde mich nicht als Fortgeschrittener bezeichnen und es gibt ganz sicher auch Becherlinge, die eindeutig bestimmt werden können und die auch gegessen werden können. Dazu gibt es beispielsweise auch noch Morchelbecherlinge, die eher zu den Morcheln gezählt werden und auch essbar sind. Eigentlich bin ich der falsche Ansprechpartner für die Feinheiten der Becherlingswelt, aber ich wollte dir mit meinem Post nur zeigen, dass du nicht alles über einen Kamm scheren kannst.


    Im Zweifelsfall ist Vorsicht mal wieder besser als Nachsicht, aber du kannst dennoch versuchen bei bestimmten Funden deine Becherlinge zu bestimmen oder bestimmen zu lassen. Wenn du dich dann selbst sicher genug fühlst, diese Pilze zu bestimmen, kannst du sie sicher auch essen. :)


    lg,


    Jan-Arne

  • Hallo,


    auf meiner Seite Funghiparadise kannst du dir eine ganze Menge Becherlinge angucken und vergleichen, vielleicht erkennst du ja die eine oder andere Art wieder. Größere Arten lassen sich bisweilen auch ohne Mikro bestimmen (z.B. Aleuria aurantia).



    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Hm, also ich bleibe dann wohl besser mal beim Judasohr dran...
    Laut meiner liebgewonnenen Pilzsuchmaschine ist der auch nicht mit giftigen Arten zu verwechseln, zumal ich den Holunder gut bestimmen kann.
    So ganz traue ich mich aber dann doch noch nicht...