Hallo Gemeinde!
Ich hoffe, das sich heuer niemand über Pilzmangel beschweren kann!
Ich bin zwar auch zu 80% ein Kind der Monokultur, aber auch recht zufrieden damit.
Zum Saisonauftakt gab es "einen einzigen" Parasol, welches für mich ein Erstfund war, da ich anfänglich ich einen Riegel vor Lamellenpilze geschoben habe (Selbsterhaltungstrieb).
...die Neugier hat doch gesiegt(und, weil mein Fachwissen es nach 4 Jahren und intensiver Pilzkunde hergab).
Somit testete ich ihn paniert und war verblüfft über Geschmack und Konsistenz und suchte "mehr" davon!
Ich fand eine wilde Wiese mit recht hohem Gras, wo mich "2 Köpfe/Hüte" hinein lockten.
Als ich bei denen war, sah ich noch einen, dann den nächsten, usw.
...wie eine "Schnitzeljagd" im hohen Gestrüpp!
Leider blieben sehr viele zurück, weil überständig und zermadet, aber am Ende sah es so aus (die unteren rechten beiden waren Zwillinge, deswegen die gerade Kante am Hut):
Nun noch kurz zur Evolution meiner Zubereitungen:
Testparasol (wie bei allen) war nur hutseitig paniert.
Panade bestehend aus:
Geschlagenes Ei
Soja Sauce
Muskat
Pfeffer
Salz
und :shy: gekauftes Paniermehl
+ Butter für die Pfanne
Zubereitung:
Jeweils die Hüte durch das gewürzte Ei ziehen, bzw. drehen, vielleicht auch bepinseln(ich nahm teils die Finger zum einreiben, weil sie sich gewehrt haben).
Wer es etwas "dicker" mag, die Hütte vorher mit Mehl bestäuben, bzw einreiben.
Das habe ich aber nur einmal probiert, da es auch ohne geht.
Anschließend flächendeckend Semmelbrösel(Paniermehl) aufbringen.
Lamellenseitig anfangen zu braten bei max. halber Temperatur ca. 8-10 Min.
Dann sollten die Lamellen aussehen wie beim mir, nämlich goldbraun, welches wiederum die so wichtigen "Röstaromen" freisetzt.
Nur als Info: Ich las mehrmals, dass der Parasol min. 15 Min. erhitzt werden "muss"(schwerverdaulich), deswegen wähle ich lieber geringere Temperaturen und dafür längere Garzeiten.
Eine "Niedergar-Methode" bei rund 80 ° ist bei allen Produkten(besonders Fleisch) die bessere Alternative um die Inhaltsstoffe zu schonen, bzw. es schön zart und saftig zu bekommen,
...aber das ist ein anderes Thema.
Hier sind wir schließlich beim "braten" und den daraus entstehenden "Aromen"
Ich habe die Parasole mehrmals mit dem Pfannenwender hochgehoben und darunter geguckt, ob es nicht schon "zu" braun ist.
Versuche 2:
...mit geriebenen Käse
Als Zwischentipp: die "Brustwarzen" die man hutseitig sieht mit scharfem Messer herausschneiden und den Stiel kpl. entfernen.
Zum einen soll er recht hart und zäh sein und zum andern sieht man, ob es Maden bis in den Hut geschafft haben(Im Stiel/Knolle waren sie sehr häufig bei meinem Funden).
Ich habe da etwas Berührungsängste und sortiere lieber aus.
Versuch 3:
...mit geriebenen Käse und seperat gebratenen Schinken:
...um jetzt schließlich "und" endlich zum Haupttehma zu gelangen:
"Der Cheeseburger"
Wie gehabt, die Mitte entfernt, kontrolliert, paniert, Lamelllen zuerst gebraten, gewendet und Lamellen mit Käse belegt.
Der Käse zerfliest dann beim "ausbacken" der hutseitigen Panade.
Ich habe als "Burgereinlage" ein "Toasti" verwendet(war eine spontane Idee und es war "greifbar"!
Ich habe den Toasti extra in einer Pfanne gebraten, um die Panda "crunschi" zu bekommen, da ich es erreichen wollte, dass alle Panaden
kross sind und somit ein feines Zusammenspiel zum weichen Käse/Pilz und Ei ergeben...
Ich hatte leider zu wenig Hitze bei den Panaden, weswegen leider das "crunschige" nur zu 40-50% erreicht wurde.
Technische Panne meinerseits!
Alle Lagen übereinandergeschichtet und die kleinen gebutterten Brötchen mit Schnittlauch drapiert:
Geschmeckt hat es wirklich:
"unbeschreiblich"!!!
Auch wenn ich wollte, ich kann Parasol "geschmaklich" einfach nicht zuordnen.
Ich habe versucht es Arbeitskollegen zu beschreiben, aber es gelingt nicht.
Parasol ist wirklich etwas eigenes!
Vielleicht wird er eines Tages wie "Umami" entdeckt und bildet sogar eine neue Richtung!?
...hier einmal im Anschnitt:
Ich wünsche allen, die es geschafft haben bis hierhin zu lesen, "viel Freude" an meinem "Experiment"!
Viele Grüsse
Stoodge