Zuckerpralinen- oder ein Schleimi?

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 2.038 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von lamproderma.

  • Diese winzigen mm-Dinger auf Moospolster brachten mich gestern ins Schwitzen beim Anpeilen mit dem 105-er Makro.
    Hallo Ulla, Du weißt doch wieder einen guten Tip! Sie sitzen in großen Mengen wie die Wacholderbeeren auf den Moosstengeln. Farbe blau bis schwarz. Sporen dunkelbraun, oval. Danke Gruß Tosi.

  • Hallo Tosi,
    leider schreibst Du außer "Moospolster" nicht viel mehr zum Biotop. Auch müßte man wissen ob die Fruchtkörper gestielt sind. Wenn sie einen kurzen schwarzen Stiel haben (ist manchmal schlecht zu sehen) und sie auf Moos im Nadelwald wachsen, könnte es Didymium melanospermum sein.
    Mikroskopisch ist Didymium gut zu erkennen an den Kalkkristallen auf der Peridie und die Peridie selbst ist braungefleckt wie ein Giraffenfell. Die Sporen sind nicht wirklich so entscheidend.
    Rein makroskopisch sieht es mir aber ganz nach dieser Art aus, obwohl man sich ohne weiter Untersuchung nie ganz sicher sein kann. Falls du wirklich Gewissheit haben willst, würde ich immer gern Bestimmungshilfe leisten, dann melde Dich bei Bedarf.
    Gruß Ulla

  • Hallo Ulla! Vielen Dank für Deine Nachricht. Hier Deine Fragen:
    - Habitat: Fichtenbestand mit gruppenweiser Ahornverjüngung auf lichten Stellen. Der Pilz war auf einem Moosbüschel am Fuß eines etwa 7-jährigen Ahornstamms. Boden: Pseudoglay mit Mull-Moder-Decke. Pilz saß im Moosgeflecht an lebenden Moosstengeln.
    -Unter meinem Mikroskop bei 160X Vergr. konnte ich keine Stengel feststellen, die Peridien liegen eng auf dem Substrat. Peridien sind inzwischen braun geworden mit den weissen Zeichnungen.
    Danke für Deine Mühe, ich habe viel gelernt dabei.Gruß Tosi.
    Hier die Makro-Bilder:


    Hab ich das richtig eingeordnet zu Stemonitis sp. gefunden auf Ahornblatt?

  • Hallo Tosi, nach Deinen letzten Bildern kommt nun Didymium nicht mehr in Frage, denn bei den geöffneten Fruchtkörpern sieht man eindeutig Kalkknoten im Capillitium. Die hat Didymium nicht. Nun kommt eher Physarum oder eventuell Badhamia in Frage. Dafür würde auch sprechen, daß Du keinen Stiel gefunden hast. Physarum hat runde oder längliche Kalkknoten im Capillitium und Badhamia hat ein stärker kalkhaltiges Capillitium wie kalkhaltige Röhren. So sieht es allerdings nicht aus. Denke deshalb eher an Physarum. Allerdings ist da ohne weitere Untersuchung die Art nicht zweifelsfrei zu bestimmen. Möglich wäre Physarum cinereum.
    Bei Deiner Stemonitis liegst Du richtig. Die Fruchtkörper sind aber noch total unreif.
    Schönen Abend Ulla