alles Beutel-Stäublinge ?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 3.191 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Klaus H..

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Klaus,


    sag doch mal was zur Größe. Ich glaube eher an Flaschenstäublinge.


    lg,


    Jan-Arne


    Im Forum gibt es keine Verzehrfreigaben, nur Hilfestellungen zu eigenständigen Vergleichen!


    Meine Homepage mit Kurzportraits von Pilzen und Tieren: fungaundfauna

  • Auch von mir hierzu noch ne Frage: Ich habe gestern beobachtet, dass manche Arten etwas größer und dunkler sind, während andere fast reinweiß sind. Aber am auffälligsten finde ich, dass bei den kleineren, weißeren (eindeutig Flaschenbovisten; s.o. letztes Bild) die Stacheln sehr pyramidenförmig sind und leicht abfallen, während bei den größeren eher so sternförmig ineinanderverhakte Kringel (Bild 1 u. 2) die Hautstacheln bilden. Ist das dann überhaupt noch ein Flaschenbovist oder ein Birnenstäubling? Oder Hasenstäubling? Oder auch Beutelstäubling? ;)

    Bestimmungsversuche sind niemals eine Verzehrfreigabe! Ich bin längst kein Profi und kann mich auch mal irren. Ich übe um zu lernen ;)


    95 Chips

  • Guten Morgen Klaus,
    der dritte Pilz ist ein Flaschenstäubling (Lycoperdon perlatum). Dieser ist eindeutig daran erkennbar, dass er auf der Oberfläche große "Stacheln" hat, die von kleinen Stachelchen umgeben sind, und dass die großen Stacheln massiv sind, das heißt, dass sie nicht aus mehreren benachbarten zusammengefügt sind.


    Deshalb sind die Pilze von Bild 1 + 2 keine Flaschenstäublinge. Bei den Pilzen auf Deinen Bildern gibt es keine großen + kleine Stacheln, sondern alle Stacheln sehen gleich aus. Außerdem neigen sich immer 3-4 zu einer gemeinsamen Spitze zusammen. Blöd: da kommen mehrere Arten in Frage. Ich kenne bei uns nur eine Art: Lycoperdon foetidum = L. nigrescens, die im Alter dunkel wird, aber jung zumindest dunkle Stachelspitzen hat. Es gibt ca 5-10 weitere Arten allein aus der Gattung Lycoperdon, die in Frage kommen.


    Es sind auch keine Birnenstäublinge. Diese haben viel kleinere Stacheln und wachsen nur auf Holz.


    Zur Farbe:
    Im Alter wird der Flaschenstäubling bräunlich.


    Viele Grüße
    Lothar

  • Hallo Klaus,
    der Flaschenstäubling ist sehr weit verbreitet. Die Arten, die bei Bild 1+2 in Frage kommen, stellen meistens spezielle Ansprüche.


    Die Angabe "Kleines Wäldchen in der Feldflur" reicht nicht aus: Nadelwald, Laubwald, Mischwald, welche Arten?


    Ganz wichtig, der Untergrund: Kalk, Granit, Sand, ...
    Die Angabe der Region (Alpen, Fichtelgebirge, Mecklenburg, ...) würde einen Hinweis geben. Es gibt Arten, bei denen man die Nord- bzw. Südgrenze der Verbreitung kennt.


    Bei der Benutzung von Bestimmungsbüchern: diese beschreiben oft nur den Zustand des reifen Pilzes. Bei den Stäublingen ist das ein Problem, da viele Arten weiß aus dem Boden kommen und dann nach und nach braun werden, ohne dass die Form sich wesentlich ändert.


    Viele Grüße
    Lothar

  • Hallo Lothar,


    die Erläuterungen zu den Stacheln fand ich sehr interessant, noch nirgends
    gelesen.
    Zu den Standortbedingungen:


    Schleswig-Holstein, Timmend. Strand, Bereich NSG "Aalbeekniederung",
    kleiner Bauernwald mit teils altem Baumbestand ( Fichte, Buche, Eiche),
    zum Feldrand hin Haselnuß und Holunder.
    Wir haben hier einen schweren, teils lehmversetzten Boden.
    Der Wald ist ohne Wege, der Boden sehr locker und humös, sehr viel
    Totholz, auch Stämme.
    Alle drei Pilze standen noch im Wald, aber im Bereich des Holunders.


    Viele Grüße
    Klaus