Fotos von der gestrigen Phlegmacien-Exkursion

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.876 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • ... im Raum Fränkische Schweiz - Veldensteiner Forst.


    Die Phlegmacien müssen noch fertig bestimmt werden. Die Merkmale hatte ich gestern abend noch erhoben, jetzt geht's ans Literatur wälzen, ist ja bei einem solchen Wetter sinnvoll ;)
    Wenn ich Bestimmungsergebnisse habe, reiche ich die Fotos nach.
    Hier gibt's erstmal den "Beifang":
    1) Tricholoma orirubens (Rötender Erdritterling); auch ohne Röten gut zu erkennen an der blaugrün anlaufenden Stielbasis


    Edit: ich sehe gerade, Foto 1 und Foto 2 sind vertauscht!


    2) Cortinarius stillatitius (Honig-Schleimfuß); riecht in der malträtierten Stielbasis stark nach Honig
    3) Grifola frondosa (Klapperschwamm); für mich ein persönlicher Erstfund und etwas schwer zu erkennen, da er statt büschelig vereinzelt wuchs (zuerst hatte ich Polyporus spec. vermutet, bevor der Groschen fiel)
    4) Hygrophorus poetarum (Isabellfarbener Schneckling); typisch für den Phlegmacien-Wald
    5) Clavariadelphus pistillaris (Herkuleskeule); dito
    6) Tricholoma focale (Beringter Ritterling); eigentlich ein Spätherbstpilz, aber diese beiden waren halt früh dran

  • Jetzt die Phlegmacien (verwendete Bestimmungsliteratur: Funga Nordica, 1. Auflage (Cortinarius-Artikel von Brandrud et al.); Gminder, Die Großpilze Baden-Württembergs, Band 5):
    1) Cortinarius odorifer - ein Fulvi mit stark süßlich-gewürzartigem Geruch, KOH im Fleisch blutrot
    2) Cortinarius dionysae - ein Glaucopode mit starkem Mehlgeruch
    3) Cortinarius terpsichores ssu. Brandrud et al., non ssu. Gminder; ein Caerulescent mit deutlich wahrnehmbarem Geruch nach Kartoffelbovist/Stinkschirmling
    4) Cortinarius glaucopus, evtl. Cortinarius magicus - schwer zu trennen, die Exemplare hatten tw. olivgrüne Hutränder und angedeutet gerandete Stielknollen
    5) Cortinarius cf. fulvocitrinus - hell olivgrüne Art (Sektion Fulvi) mit nicht gelben, sondern braunen Lamellen und braunem Fleisch in der Stielspitze (kann man auf dem Foto nicht sehen)
    6) ein für mich bzw. meine Literatur nicht bestimmbares Phlegmacium (Sektion Multiformes); ziemlich groß, Hüte bis 15 cm Durchmesser, Hut ockergelb mit einigen rostfarben verfärbten Streifen Lamellen tonblass, Fleisch monoton blassocker gefärbt, KOH überall negativ, gewachsen bei Kiefern über eher saurem Boden.
    7) Ramaria flavescens, evtl. aurea - gewachsen im Kalkbuchenwald


    Da ich mich in die Phlegmacien erst einarbeite, bin ich für Funddiskussionen, Korrekturen und Alternativideen dankbar.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Stephan!


    Danke für die schönen Pilzvorstellungen! :thumbup:
    Sehr schön anzuschauen und prägnant auch mit den Merkmalsangaben.


    Aber die Schleierlinge, auch die hübschen bunten Klumpfüße lasse ich in diesem Jahr mal noch aus. Sonst ist mein Hirn völlig überlastet und produziert Fehlermeldungen. ;)


    Also vielleicht im nächsten Jahr.
    Ein schöner Einblick schadet allerdings nie, ich hoffe mir wenigstens mal den odorifer merken zu können.



    LG, Pablo.

  • Hihi, lustig. Cortinarius odorifer war auch bei mir der erste Klumpfuß, den ich bestimmen konnte. Schade, dass er bei euch (übrigens auch bei uns!) nicht vorkommt.[hr]


    Aber die Schleierlinge, auch die hübschen bunten Klumpfüße lasse ich in diesem Jahr mal noch aus. Sonst ist mein Hirn völlig überlastet und produziert Fehlermeldungen. ;)


    Ja, mach das mal, sonst holst du dir möglicherweise Bestimmungsfrust ab. Bei den Phlegmacien ist es fast immer so: die du im Buch findest, findest du nicht in der Natur, und die du in der Natur findest, findest du im Buch nicht.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()