Hallo Freunde,
nachem ich, wie berichtet, an einem, für mich doch sehr entbehrlichen Pilzseminar teilnahm**, kam man auf den Gallenröhrling. Der Seminarleiter meinte zurecht, er schmecke gallenbitter - soweit ok.
Ich hatte gelbe Aman. Phalloides gefunden und begehrte zu wissen, wie denn der gelbe K. schmecke. Denn wenn er schon Gallenröhrlinge probiere, so sollte er das ggf. auch wissen.
Die Folge war eine etwas hochnäsige Abfuhr, man probiere keine Giftpilze!! , er räumte aber gleichzeitig ein, daß er sich mit Pilzgiften nicht auskenne. Wo er Recht hat, hat er Recht!
Daher habe ich heute einen Selbstversuch gemacht.
@ LUTINE: Lenti lebt immer noch- aber Vorsicht - Latezzeit ist min 4 bis 48 h.
Dazu muss man wissen:
Probiere ich ein erbsengroßes Stück, und das ist von der Menge her schon sehr viel, um zu schmecken,
dann sind dies ungefähr 200 mg = 0,2 g Pilzmasse.
Die tödliche Dosis von Amatoxin liegt beim Menschen nach gängiger Meinung bei 0,1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht.
Für eine 70 Kilogramm schwere Person also bei etwa 7 Milligramm.
Diese Substanzmenge (7mg) ist bereits in ca. 35-40 Gramm Frischpilz enthalten. Also langt ein Pilz bereits für das Nirwana, da nämlich ein ausgewachsener Fruchtkörper durchaus 50 Gramm oder mehr wiegen kann.
In unserer Erbse = 0,2 g sind aber nur 0,04 mg Amatoxin enthalten.
Das bedeutet:
Selbst wenn ich eine ganze Erbse essen würde!! - was man ja mit Sicherheit nicht macht - sondern man leckt höchstens einmal daran,
dann wäre die Giftmenge relativ unerheblich. Bei 175 Erbsen wäre allerdings die letale Dosiis erreicht > Leber- Nierentransplantation !
(betrifft: den grünen Knollenbl.-pilz!)
Wenn man jetzt auch noch weiss, dass gelbe Amanita nicht annähend so giftig wie der grüne A. sind, zudem eine anderes Pilzgift enthalten,
dann kam man also bedenkenlos an einem gelben Knollernblätterpilz lecken ohne irgendwelche Schäden davozutragen.
Und - wie schmeckt er nun ??
Er riecht stark nach Kartoffelkeller und schmeckt sehr angenehm - mild, keinerlei Schärfe
oder unangenehmer Beigeschmack.
Zitat:
"Die Giftigkeit des Gelben Knollenblätterpilzes ist allerdings kaum merkbar, da seine Giftstoffe nur in geringem Umfang kaum die Blut-Hirn-Schranke passieren." Der Citrina enthält das Gift Bufotinin.
Bufotinin wird im Magen-Darm-Trakt abgebaut, es ruft Kopfschmerzen, Schwindelgefühl und Halluzinationen hervor."
[/size][/color]Dennoch ist dringend von diesem Selbstversuch abzuraten!!!!
Wie schnell hat jemand, in Unkenntnis der Materie, den gelben
mit dem grünen verwechselt und beißt dann noch ein wirklich großes Stück ab, weil eventuell ungeheuer hungrig. Unwahrscheinlich zwar, aber, es gibt nichts, was es nicht gibt.
Mit diesem kleinen Exkurs verabschiedet sich lenti so langsam.
Es wird noch einen Beitrag geben über die heutigen Pilzfunde.
Wie vorhergesagt - Unmengen an Allem.
** Ich hätte besser diese Zeit an meinen Pilzstellen genutzt.
Die Arme wurden lang und länger - viele habe ich stehen gelassen.
Es langt jetzt langsam für 2013. In der Küche sieht es aus wie bei Hempels unterm Sofo. Wo man hinsieht: Pilze. Und dabei habe ich meine Glucken noch gar nicht verarbeitet - nur geduscht.
Ich habe heute einige Car-Pakete an Freunde verschickt - voll mit Steinpilzen.
Mal sehen, wie sie ankommen, die Post soll ja heutzutage schneller sein als zu Zeiten von Thurn und Taxis.
Bis bald
LG von lenti