Hallimasch? (Dunkler?)

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.281 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von abeja.

  • N'Abend ;)


    Ich war eben nach der Arbeit spontan wieder im Ober-Olmer Wald. Gott sei Dank hatte ich meine neuen Wanderschuhe noch im Auto, aber sonst nix dabei außer einer Stofftüte. (Merken: Pilzkorb und Messer immer dabei haben für künftige Spontanaktionen).


    Die Ausbeute war mäßig. Leider nur ein schöner, essbarer Steinpilz, einige Maronen, Ziegenlippe. Dafür wirklich viele Riesenschirmlinge (Safran-, Zitzen-/Sternschuppiger).


    Und...




    Mit Gast ;)


    Ist das ein Hallimasch? Dachte erst mal an den sparrigen Schüppling, weil dieser mir zu schuppig erschien, aber nach erneutem Nachlesen denke ich, das ist er wohl nicht sondern der Dunkle Hallimasch. Liege ich da richtig?
    (Achso, und diese komischen weißen Schuppen sind übrigens abgefallene Lamellen von den Riesenschirmlingen und gehören nicht zu diesen Pilzen)


    Edit: Vor lauter lauter völlig das Wesentliche Vergessen:


    Größe Hut: 2-5 cm (standen noch leicht größere Exemplare drum herum)
    Geruch: angenehm pilzig
    Fundstelle: im Grund (nicht auf Holz) zwischen Buchen
    Sonstiges: Keine Verfärbungen des Fleisches oder der Lamellen bei Verletzung und Schnitt.


    Außer diesen gab es noch EN MASSE, wirklich in überwältigender Anzahl, einen, der so aussah, wie die, die wir bei unserem Mitte-Südwest-Treffen hatten. Nur waren diese leider allesamt nicht mehr Hallimasch sondern Hallimatsch ;)


    Ach ja, und in diesem Wald scheint außerdem eine Blutsfehde zwischen Fliegenpilzen und Steinpilzen zu bestehen. Kein Fliegenpilz stand auch nur in der Nähe eines Steinpilzes sondern eher von Maronen und Ziegenlippen. Und die drei Steinpilze, die ich gesehen habe, weeeeit weg von jeglichem Fliegenpilz. Komisch. Im Soonwald ist das ganze etwas harmonischer zwischen diesen Gesellen :D


    Trotzdem: schöner Wald und fast direkt auf dem Heimweg von der Arbeit gelegen. (Und ja, ich weiß, ich bin hier im Bestimmungsforum, nicht in den Exkursionsberichten *hust* Okay, ich hör ja schon auf ;) )

    Bestimmungsversuche sind niemals eine Verzehrfreigabe! Ich bin längst kein Profi und kann mich auch mal irren. Ich übe um zu lernen ;)


    95 Chips

    Einmal editiert, zuletzt von Rhiannon1307 ()

  • Hi,


    an welcher Baumart hast du die Pilze gefunden?


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau


  • Hi,


    an welcher Baumart hast du die Pilze gefunden?


    lg björn


    Arg, völlig vergessen. Moooooment, Post editieren. Sorry. Beim Fotos zusammenbasteln hatte ich meinen Text noch voll vor Augen ;)

    Bestimmungsversuche sind niemals eine Verzehrfreigabe! Ich bin längst kein Profi und kann mich auch mal irren. Ich übe um zu lernen ;)


    95 Chips

  • Hm ok. Im Laubwald ist das wohl eher A. mellea, im Nadelwald A. ostoyae. Demzufolge wir hier also den Honigfarbenen Hallimasch (A. mellea) sehen sollten.


    lg björn

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    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

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    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Ist das immer so? Ich bin nämlich was die Farbgebung angeht ein wenig unsicher. Meine Fotos sehen dank super toller Profikamera (Achtung Sarkasmus ^^) viel heller aus, als sie sein sollten. Besonders bei Nahaufnahmen hab ich fast immer Überbelichtungen, und ohne Blitz wird es außer in bestem Tageslicht unscharf.


    Wenn ich mir die Beschreibungen durchlese und weitere Fotos angucke, scheint mir Mellea deutlich heller und gelblicher als mein Hallimasch. Würde es schon reichen, dass ca. 10 m Weiter die ersten Fichten anfingen?

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  • Hm ok. Im Laubwald ist das wohl eher A. mellea, im Nadelwald A. ostoyae. Demzufolge wir hier also den Honigfarbenen Hallimasch (A. mellea) sehen sollten.


    Hallo Björn,


    diese Standortauffassung ist leider weit verbreitet, aber nicht haltbar.
    In unserer Region (Brandenburg) kommt fast ausschließlich A. ostoyae vor.
    An nahezu allen Arten von Gehölzen, bis auf Ahorn und Rosskastanie.
    Ich hatte die schon sicher an Kiefer, Fichte, Buche, Birke, Eberesche.
    Hoffentlich lassen die Dinger meine Dahlien in Ruhe...;o))


    Gruß Ingo

  • Hallo!


    Ich hätte die Hallimasche als Armillaria ostoyae (Dunkler Hallimasch) eingeschätzt.
    Da ist nirgends ein aufgeblähter Stiel oder grünliche oder gelbe Farben.


    Theoretisch würde ich das Substrat für Nadelholz halten, weil ich es nicht anders von A. ostoyae (Dunkler Hallimasch) kenne, was aber nichts bedeuten muss.
    Wohl würde ich mich aber schon für schön fotografierte Aufsammlungen an Substraten wie von Ingo erwähnt, erfreuen.
    Ich bin und bleibe halt Skeptiker.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

  • Ich nehm beim nächsten Waldbesuch meine Kamera mit und fotografiere alles Hallimasch-ähnliche. Vielleicht wachsen dort beide Sorten. Und vielleicht werden die Fotos bei Tageslicht aussagekräftiger. Dass die Kamera Nahaufnahmen in Räumen bei künstlichem Licht so gar nicht schafft, ohne entweder total überzubelichten oder derbst unscharf zu werden ohne Blitz nervt mich total.


    Wobei ja bei den beiden Sorten kein Unterschied besteht, was den Speisewert angeht, oder? Habe diese Hinweise der etwaigen Unverträglichkeit bei beiden gefunden. Bin eh noch am Überlegen, ob ich es probiere oder lieber sein lasse. Die sehr kleine Menge bei unserem Treffen habe ich problemlos vertragen, aber bei ein bisschen mehr weiß ich halt nicht, und ich muss morgen fit sein ;)


    Wie groß werden Hallimasche eigentlich maximal? Bei dem ganzen Regenmatsch war das für mich schwer zu erkennen, ob die anderen welche waren oder nicht. Manche, die ich für Hallimasche gehalten hätte, waren echt extrem groß (Hüte mehr als 10 cm). Aber die habe ich mir auch nicht näher angeguckt da eh völlig aufgeweicht.

    Bestimmungsversuche sind niemals eine Verzehrfreigabe! Ich bin längst kein Profi und kann mich auch mal irren. Ich übe um zu lernen ;)


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  • Hallo,
    zwar bin ich noch nicht so lange auf "Pilzjagd" bei meinen Waldgängen, aber zur Hallimasch-Frage kann ich etwas beitragen.


    Bei mir (Hochrhein 270-500 m) wuchsen vor ein paar Wochen ausschließlich die hellen Hallimasche, alle an Laubholz (meist Buche, Totholz, selterner am lebenden Baum).


    Dann sah ich erst seit ca. 2 Wochen dunkle Hallimasche, erst an Nadelholz (tot oder lebendig), dann aber auch eindeutig an Laubholz (wieder Buchentotholz ), und auch auf kleinsten Holzresten im Erdboden (dann einzeln, nicht büschelig).


    Die hellen Hallimasche hatten immer ein etwas "Gelbes" an sich, auf der Unterseite des Ringes teilweise schon "leuchtend-giftig-gelb", die Lamellen blieben hell.


    Die dunklen Hallimasche hatten immer auf der Unterseite des Ringes eine etwas dunklere, rötlich-braune Zone, die Lamellen wurden beim älteren Pilz auch etwas rötlich-braun.


    Ich halte die gezeigten Bilder auch für dunklen Hallimasch.


    Lt. Wiki heißt der jetzt: Armillaria solidipes (?????), im engl. Wiki ist erläutert, warum .... das soll eben die erste (zeitlich frühere) gültige Benennung bei der Artbeschreibung gewesen sein.