Nachhaltigkeit / Steinpilz

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.331 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Eine Frage in die kundige Runde:


    Letztes Jahr im Nov. habe ich in dem Parkgelände um meinen Arbeitsplatz in Hamburg 3 Steinpilze unter einer alten Buche gefunden un gepflückt. 3. Nicht mehr. Dieses Jahr sind es 2. einen davon habe ich schon mitgenommen. Einer steht da jetzt noch in Gesellschaft von reichlich hübschen Fliegenpilzen, wird jeden Tag größer und weckt meine Begierde. Ich habe jedoch Skrupel in mitzunehmen, da ich um das Überlegen des Myzel fürchte. Muss da nicht wenigstens einer mal aussporen, oder überlebt das Myzel auch so ?

  • Pilze kommen während ihrer Saison in Schüben, d.h. sie bilden immer wieder neue Fruchtkörper aus. Wenn das heute 2 sind, können da übermorgen schon 5 stehen. Die Nachhaltigkeit hatten wir neulich schon diskutiert, und sie ist wohl etwas umstritten.


    Fakt ist jedoch, dass ein Aussproren sinnvoll ist, um generell den Bestand zu erhalten. Das kannst du aber auch damit erreichen, indem du ausgewachsene (nicht überständige) Exemplare vor Ort schon putzt und sie dabei Sporen verlieren. An für sich stirbt das Myzel aber nicht ab, wenn seine eigenen Fruchtkörper keine Sporen werfen. Es braucht die Nährstoffe des Baumpartners und gute Bedingungen des Bodens.


    Einem gesunden Apfelbaum ist es auch wurscht, was mit seinen Früchten passiert. Er braucht zum Weiterleben keine eigenen Apfelsamen.


    Wenn du ihn also aussporen lässt, bildet sich neues Myzel. Am nächsten Baum. Oder, was ich mir noch vorstellen könnte, vielleicht auch direkt neben dem bestehenden, was dadruch einfach größer würde.

    Bestimmungsversuche sind niemals eine Verzehrfreigabe! Ich bin längst kein Profi und kann mich auch mal irren. Ich übe um zu lernen ;)


    95 Chips

  • Danke für die Infos!
    Ich beobachte das, sehr überschaubare Terrain schon länger. Da waren und sind sonst eben nicht mehr Steinpilze. vo daher dachte ich eben, dass das Myzel schon zu schwach ist um mehr Fruchtkörper zu bilden.
    Woran erkenne ich denn, dass der gute Boletus (inzwischen ist er so 5 cm hoch), reif ist zum Absporen und wie genau kann ich dies begünstigen?
    :sun: Grüße
    Juri Puh

  • Ohne Gewähr, aber ich denke doch, sobald der Hut vollständig auf ist. Du kannst ja auch bei 'essreifen' Exemplaren Sporenproben nehmen, also müssen es noch nicht einmal völlig alte Schlappen sein. D.h. theoretisch würde jedes rumschütteln und rumtragen eines reifen Pilzes schon zum Aussporen führen.


    Experimenteller "Zuchtversuch", nimm einen zum Essen schon zu überreifen Steinpilz und zertret ihn unter der nächsten Buche/Eiche/Fichte ;) Wenn du Glück hast, sport der genügend aus und es bildet sich neues Myzel, wenn dieses mit den Bodenbeschaffenheiten klarkommt und sich mit dem Baum anfreundet.

    Bestimmungsversuche sind niemals eine Verzehrfreigabe! Ich bin längst kein Profi und kann mich auch mal irren. Ich übe um zu lernen ;)


    95 Chips

  • Coole Tipps. Merci!
    Ich war heute da um festzustellen, dass irgendeine Idiot den guten Steinpilz und auch andere hübschen Fleigenpilze zertreten hat. Die Reste von meinem Steini hab ich noch zusammengeklaubt, nach Hause gefahren um ihn dann in Kürze feierlich in mir zu bestatten ;)

  • Soviel zum Thema Steinpilze stehen lassen, damit sie größer werden. In der Theorie ein recht kluger Ansatz, doch er scheitert meist an der Praxis.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!