Giftig oder Genießbar?

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 3.207 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Bei den folgenden 2 Pilzen würde ich gerne wissen, um welche es sich handeln könnte und ob diese eventuell giftig sind.


    Pilz 1:




    Weitere Daten:
    Fundort: Wiese (Siehe Hintergrund)


    Pilz 2:





    Diesen Pilz habe ich auch auf einer Wiese grenzend an einen Baum am rande gefunden...



    Ps: Leider ist der 1. Pilz schon eingetrocknet und den 2. habe ich nicht mitgenommen. Deswegen kann ich keine exakten Angaben über Höhe und Breite machen... Ich hoffe dennoch, dass man sie mittels der Bilder evtl. zuordnen kann.


    Vielen Dank und Liebe Grüße :)

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    Schöne Grüße und vielen Dank für jede Antwort!

  • Hi, das erste ist ein rosa Helmling, das können die Kollegen sicher besser eingrenzen, (Angaben zum Geruch usw. sind sinnvoll)da gibt es auch giftige Genossen drunter. Das zweite sollte eine Nebelkappe sein, das Bild unten ist leider sehr violettstichig.
    Grüße, Andi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    wo wuchs denn der erste Pilz. Auf Holz, oder? Helmling müsste passen. Helmlinge werden allgemein als ungenießbar angesehen, im Speziellen sind wohl einige essbar, aber ich weiß von keinem schmackhaften oder ergiebigen (alle sind so schmächtig) Exemplar dieser Gattung.


    Der zweite Pilz ist eine Nebelkappe. Bei dieser ist unklar, ob sie giftig oder essbar ist. Es wird allerdings dazu geraten, diese für die meisten wenig angenehm riechenden / schmeckenden Pilze nicht zu verzehren. Ich halte mich dran. Hier noch ein Link eines ziemlich interessanten und wichtigen Artikels als Plädoyer für die Giftigkeit der Nebelkappe.


    lg,


    Jan-Arne

  • Also vielen Dank erstmal für die schnellen Antworten. :thumbup:


    Der 1. könnte dann vll ein Rosablättriger Helmling sein..
    Aber ich habe ihn definitiv nicht im Wald und nicht auf Holz gefunden. Er wuchs als einziger Pilz in diesem Umkreis auf einer Wiese. Also auf Gras / Erde...


    Naja verspeisen werde ich dann keinen von beiden :)

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  • Hallo JanMen,
    das ist ein sehr interessanter Artikel, ich habe bisher nur mal ein pures Testpfännchen C. nebularis verdrückt und gut vertragen, da aber wie geschildert die Wirkungsweisen der Inhaltsstoffe und sehr unklar sind, werde ich davon wohl in Zukunft absehen und mich im Herbst auf andere Arten beschränken.
    Grüße, Andi

  • Hallo Jan Arne,


    das ist wirklich ein klasse Link.


    Sag mal, falls Du Zeit hast:


    Der Netzstielige Hexenröhrling mit dem enthaltenen Phenol ( Involutin )
    ist es Dir zeitlich möglich , da auch mal zu recherchieren ??

    • Offizieller Beitrag

    Hallo nochmal,


    @ Andi: Wie haben sie dir denn geschmeckt?


    @ Helmut: Guck mal hier: http://forum.fungiworld.com/index.php?topic=2698.0 - Gerd fasst das sehr gut zusammen und kommt zu dem Schluss, dass der Pilz ein Speisepilz ist. Allerdings kann es, wie bei anderen Pilzen, die er auch aufführt, zu einer persönlichen Unverträglichkeit kommen (in dem Fall das Indigestions-Syndrom). Hier hat Andreas vor vielen Jahren die Frage nach dem Involutin gestellt: http://forum.fungiworld.com/index.php?topic=2384.0 Es scheint so, als wäre die Wirkung des Stoffs noch nicht geklärt, aber da über ihn im Zusammenhang mit der Verträglichkeit von Boletus luridus nicht so extrem diskutiert wird, schätzt man ihn vermutlich größtenteils als ungefährlich ein. Vielleicht ist aber die Forschung auch schon viel weiter als noch 2006. Da müssten sich die Experten zu äußern. :)


    lg,


    Jan-Arne


    Edit: Die Art steht nicht auf der Positivliste der DGfM, weil es eben (noch) unbekannte / unerforschte Stoffe, wie das von dir genannte Phenol enthalten. (Quelle: Björn Wergen. Der Pilzberater für unterwegs. Fragen und Antwort, Stuttgart 2013, S. 33) :)

  • Hi,
    Vorsicht ist bekanntlich die Mutter der Porzellankiste, wer weiß, was man ich 10 Jahren drüber sagt...wir kennen so viele Speisepilze, dass es unnötig erscheint, SAelbstversuche durchzuführen. Geschmacklich haben sie mich an die Maipilze erinnert und ich muss gestehen, ich fand beide Arten in der Pfanne gebarten mit Zwiebeln genießbar, aber nicht überragend: Merke: Mit Knobi, Chilli und Zwiebeln bekommst du fast alles genießbar...
    Andi

  • ... und in Essig eingelegt haut das auch hin :D


    @ Jan Arne: Danke !!! Ich halt mich idealerweise auch an den neuesten Stand und nicht an das was 2006 mal war

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Ps: Leider ist der 1. Pilz schon eingetrocknet


    Wenn du den getrockneten Pilz noch hast, dann mach ihn mal nass und warte ab, was passiert. Die Bilder von der Nebelkappe haben ja einen ziemlichen Magenta - Stich, die vom vermeintlichen Helmling wohl auch, wenn auch nicht so stark. Zumindest haben manche der trockenen Grashalme bei mir auch so einen schwachen Rosa - Stich.
    Also auch wenn die Hutform nicht so ganz passt, und eher einem Hlemling gehören könnte, will ich mla bei dem Standort einen Nelkenschwindling (Marasmius oreades) nicht ausschließen.
    Einzelne Fruchtkörper sind aber sowohl für den Nelkenschwindling als auch für den Rosablättrigen Helmling (der oft keine rosa Lamellen hat), nicht gerade der Regelfall.



    LG, Pablo.

  • Hi,
    an einen Nelkenschwindling glaube ich nicht, da mir die Lamellen etwas zu gedrängt stehen, die Farbe passt nicht, was aber auf dem Foto täuschen kann, und die Hutform gefällt mir auch nicht. Geruch wäre sehr interessant gewesen, der sehr charakteristisch ist. Und ich habe schon hunderte von denen verspeist und sei es, dass ich den Fussballplatz vor dem Spiel geplündert habe. Ach genau, Einzelnd kommen die fast nicht vor.
    Andi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Andi!


    Wahrscheinlich wirst du recht behalten. :)
    Schöner wäre es allerdings, wenn an da im Rasen wenigstens etwas vergrabenes Holz finden könnte, oder - wie du ja sagst - noch eine Geruchseinschätzung hätte (schwach nach Rettich vs. Bittermandel).



    LG, Pablo.

  • Also der 1. Pilz ist wirklich richtig winzig geworden :D Habe ihn auch noch da.


    Er riecht keinesfalls bitter oder streng auffällig. Eher leicht angenehm/herb. Der lila stich an den lamellen ist durch die schlechte Belichtung bedingt. Lila ist der nicht gewesen..(siehe 2. Bild) Die Stielbasis war auf Grund der beschädigung dunkler verfärbt...


    Ich hab mal eine minimale (Wirklich minimal) gschmacksprobe vom Stiel gemacht (Kurz gebissen und wieder ausgespuckt) und er schmeckte so wie Heu riecht... keines Falls stark bitter oder scharf oder ähnliches.

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    Schöne Grüße und vielen Dank für jede Antwort!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thymin!


    Vom Naschen hat doch niemand was gesagt?
    Der Geschmack ist da zur Unterscheidung gar nicht relevant. Aber wie dem auch sei: Den Geruch vom Rosablättrigen Helmling bekommst du am besten, indem du ein Stück vom Hut zwischen den Fingern terreibst. Der ist ansich recht unbedeutend, hat aber eine Rettich - Komponente.
    Der Nelkenschwindling lebt wieder auf, wenn du den Pilz nass machst, d.h. der Fruchtkörper sollte wieder fast wie frisch werden. Ob das allerdings nach so langer Zeit noch klappt, weiß ich auch nicht.
    Und bitte nicht vergessen, daß möglicherweise schon noch ein paar weitere Hellsporer da in Frage kommen. ;)



    LG, pablo.