Hallo zusammen,
ich habe mir schon länger vorgenommen, öfter mal über den bisherigen Tellerrand zu schauen und weitere Pilze kulinarisch zu entdecken. Die letzte Neuentdeckung ist schon wieder über ein Jahr her. Der Hintergrund ist recht einfach, es passiert mir gelegentlich, dass ich mit nur geringer Ausbeute nach Hause gehe, weil ich voll auf die Pilze fixiert bin, die seit Generationen in meiner Familie gesammelt werden. Und sehr oft passiert es dabei, dass ich Pilze finde, bei deren Bestimmung ich mir 100%ig sicher bin und die ich einfach nicht mitnehme, weil ich sie selbst noch nie gegessen habe und niemanden persönlich kenne, der sie schon gegessen hat. Jetzt ist zwar schon recht spät in der Saison für "Neuentdeckungen", aber 1 oder 2 Wochen bleiben ja hoffentlich noch. Worauf ich hinauswill: Ich hätte gerne das letzte bisschen Sicherheit für ein besseres Gefühl. Nicht falsch verstehen, ich weiß, dass ich selbst verantwortlich bin für die Pilze die ich esse und ich nehme nur Pilze mit, bei denen ich mir 1000%ig sicher bin, dass ich sie korrekt bestimmt habe und sie essen kann. Aber ich würde zum Beispiel niemals Stockschwämmchen sammeln, weil auch wenn ich mir sicher bin sie zu erkennen der Hintergedanke an einen tödlichen Doppelgänger bleibt. Und damit wäre das kulinarische Erlebnis für mich dahin
Jetzt aber zu meinen Fragen, ich will wie gesagt nur sicherstellen, dass ich nichts übersehen habe. Ich bin zwar sicher kein absoluter Profi, aber würde mich doch als recht erfahren mit Pilzen sehen. Als Pilzarten zum ausprobieren habe ich zunächst Perlpilz, Edelreizker und Fichtenreizker ins Auge gefasst, da ich diese sicher erkenne und recht häufig finde.
Zunächst zum Perlpilz: Die Unterscheidung zum Pantherpilz ist in meinen Augen deutlich durch die geriefte Manschette und die Rottöne gegeben. Und auch der Pilz an sich ist mir vom giftigen Doppelgänger optisch weit genug entfernt. Ich habe beide Pilze oft genug gesehen und lasse seit 10 Jahren die schönsten Perlpilze stehen, weil "wir die noch nie gesammelt haben". Nach allem was ich gelesen und gesehen habe würde ich also sagen: "Wenn die Manschette gerieft und die Knolle NICHT deutlich abgesetzt ist, kann man alle giftigen Pilze ausschließen". Kann man das so stehen lassen? Ich will schlichtweg bei allen Pilzen die ich esse gefährliche Verwechslungen ausschließen. Gefährlich heißt für mich: Verwechslungen, die auch erfahrenen Sammlern passieren können und die langanhaltende oder tödliche Folgen haben können (Beispiel Gifthäubling ;)). Eine nicht gefährliche Verwechslung wäre zum Beispiel Steinpilz-Gallenröhrling (Selbst wenn es passieren sollte, was sehr unwahrscheinlich ist, merkt man es rechtzeitig und man muss höchstens ;))
Jetzt zu den Reizkern: Nach allem was ich weiß sind diese Pilze eigentlich "idiotensicher", zumindest wenn man nach dem vielzitierten Satz geht: "Wenn die Milch rot ist ist der Pilz essbar". Also hier kann man eigentlich gar nicht falsch machen, außer Edelreizker, Fichtenreizker und Lachsreizker untereinander zu verwechseln,wenn man gerade nicht auf die Bäume geschaut hat. Und ähnliche ernstzunehmend giftige Pilze sind mir auch nicht bekannt. Wenn man das so stehen lassen kann, könnte ich die Reizker mit gutem Gefühl probieren und auch genießen
Ich hoffe ihr versteht was ich meine und worauf ich hinauswill. Ich bin mir wie gesagt 100%ig sicher die genannten Pilze zu erkennen und würde sie beim geringsten Zweifel stehen lassen. Man könnte die Frage auch anders auf den Punkt bringen: Gibt es bei den genannten Arten ernstzunehmend gefährliche Doppelgänger, die ich übersehen habe? Oder kann ich mit gutem Gefühl mal probieren, ob mir diese Pilze zusagen?
Ist jetzt doch länger geworden als geplant, schonmal danke fürs durchlesen und die Antworten
schöne Grüße, j.