Auf ein Neues --> Agaricus sylvaticus (hell)

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 3.120 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von bauernhelmi (†).

  • Hallo zusammen,


    Sauerer Bergnadelwald, Kalk über Wegschotter möglich
    ( Nobi kennt die Stelle ) direkt neben Fichte aber auch Kiefern in der Nähe


    den Pilz hatte ich ja schonmal vage, ohne Bild angefragt.
    Damals mit Schnupfen und ohne Bild.
    Trotzdem war der Geruch damals unangenehm.


    Heutte hatte ich das Glück einen jungen Waldegerling ( der riecht auch
    angenehm Pilzig, eben wie Zuchtcampignon )


    und ca. 5 m. weiter den Unbekannten zu finden
    Er riecht schon auch pilzig aber sehr unangenehm säuerlich
    und Kauprobe: ganz leicht Scharf/Bitter


    An der Fundstelle hab ich aus den Stielen beider einen Keil ausgeschnitten


    Siehe Bild 1
    Auf jedem der folgenden Bilder ist an der linken Bildseite der Waldegerling ebenfalls, zum Vergleich, mit abgebildet.



    Bild 2 , Hüte ( links Waldegerling )


    Bild 3 Hutunterseite ( links Waldegerling )


    Bild 4: Diagonalschnitt Stielbasis ( links Waldegerling )


    Schnittbild ( links oben Waldegerling )


    Danke schon mal für Tips, an der Fundstelle stehen noch welche, die hoffentlich wachsen.

  • Du meinst aber schon, dass beides Champignons sind, nur eben zwei verschiedene Arten, oder? Wie erklärst du dir dann den scharf-bitteren Geschmack, den gibt es bei Champignons laut Literatur nämlich nicht.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo Oehrling, hallo Joschsm


    danke schon mal für die Rückmeldung.


    Nach de Gartenarbeit eben hab ich einen Apfel gegessen, da wurde es im Mund auch leicht bitter/scharf ( nicht annähernd so wie bei Gallenröhrling )


    Danach ein Stück Waldegerling und 20 Min. später ein Stück Steinpilz, auch da leicht bitter / scharf


    Ihr führe das nun auf 2 Täublingsproben im Wald zurück. Neue Geschmacksprobe erfolgt Sa. oder So. denn Antje will absolut nicht in das
    komisch riechende Pilzstück beissen.


    Vor ca. 4 Wochen hatte ich den Pilz ja schon mal gefunden, da waren die grösser, schon aufgeschirmt und haben so wiederlich gerochen dass sie nicht in den Korb ( zwecks Bestimmung ) durften.
    Die Lamellen waren da aber auch, wie z.b. beim Waldegerling bräunlich grau.


    Damals hab ich mit dem grossen BLV und mit dem Bon nichts gefunden um daraufhin auch mal bei den Egerlingsschirmlingen ergebnislos zu stöbern.


    Auf was müsste ich denn noch achten `??

  • ...na dann warten wir mal gespannt auf einen neuen Geschmackstest über den du ja dann sicher berichten wirst. Übrigens mir ging es auch schon so, einen bitteren Täubling erwischt und der Geschmack ist hin.
    Bis dahin.


    Grüße
    Josch

  • Hallo Helmut,
    Sooo die gr. Unterschiede bei Deinen Bildern kann ich nicht sehen. Auf Bild 2 evtl. "grobschollig-schuppig" gegen "feinerschuppig", aber das war es. Bleibt Dein Geschmacksempfinden. Probier die Pilze mal andersrum, evtl. hat der erste Versuch in irgendeine Richtung sensibilisiert. Aber wie Öhrling schon schrieb, dürfte bitter-scharf oder andersrum bei Agarici Fehlanzeige sein.
    An Safranschirmlinge i.w.S. glaub ich nicht so recht. U.a.wenn man deren Stiele anschneidet, haben sie eine ganz andere "Schnittkonsistenz" als Champignons - das hättest Du bemerkt, ganz abgesehen vom
    Sporenabdruck.
    LG
    Rainer

  • OK Helmi, dann will ich mal! ;)


    Auch wenn es dir nicht gefallen wird, halte ich beides für eine Art! ;)


    So viele stark rötende Champignons gibt es in unseren Breiten nicht.
    Wir reden hier natürlich über Champignons, eine andere Gattung ist ausgeschlossen!


    Habe gerade nochmal den Ludwig (Pilzkompendium 2) durchgeschaut.


    Und bleibe, wie nicht anders zu erwarten, beim Kleinsporigen Blut-Egerling (Agaricus sylvaticus) hängen.
    Dieser ist recht variabel und kann durchaus unangenehm riechen.
    Ludwig gibt als Speisewert auch an: Essbar, nicht schmackhaft!


    Ähnlich, aber kräftiger und mit einem starken Parfümgeruch, außerdem wärme- und kalkliebend ist der Duftende Egerling (A. squamulifer). Den würde ich aber ausschließen.


    Bliebe noch der Großsporige Blut-Egerling (A. langei).
    Eine reine Kalkart mit "schwach würzig-pilzlichem" Geruch (Ludwig), der ebenfalls unwahrscheinlich erscheint.


    Der geringe Abstand der "beiden" Arten spricht ebenfalls für nur eine.


    Während unserer Tour steckten sie übrigens noch in den Startlöchern.



    Lieben Gruß vom Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo Rainer,


    auch Dir ein Dankeschön. Erinnerst Du Dich noch an den "komischen" auf der Wiese.
    Der hat ja auch nicht "das Übliche" gemacht.


    Gegen 20.35 h, bin ich raus um nen 1/2 Hut für Sporenabruck zu holen
    ( aber vermutl. ist Pilz noch zu jung )


    Was soll ich sagen: der miserable Geruch war weg, er riecht pilzig.


    Den Safran tun wir gleich mal beiseite, da wäre eine Knolle, eine andere ( Erst)Verfärbung und ein deutlich härterer Stiel.


    Von der Konsistenz, auch vom Biss identisch mit dem Waldegerling.


    Wie soll ich das beschreiben: 30 Jahre lang inzwischen hunderte Waldegerlinge in der Hand.
    Du kommst an eine Stelle an der die oft wachsen, siehst aus der Ferne
    was, kommst näher und dann passt die Optik nicht wirklich.
    Du schneidest ab, er rötet aber riecht unangenehm.


    Bei den vor 4 Wochen gefundenen waren die Hüte schon grösser,
    da war deutlich mehr weiss zwischen vielen kleinen Schuppen
    und da war der wiederliche Geruch. und: er rötet im Stiel irgendwie nicht so heftig.


    Schade, dass hier kein PSV in der Nähe ist.
    Den Fundort kann ich metergenau via Google-Maps Koordinaten weitergeben.


    Werden uns wohl besser auf morgen oder Sonntag vertagen, wenn die anderen grösser sind.[hr]
    @ Nobi:


    Diese finde ich dort auch oft, wie mit Dir zusammen.


    Wart auch Du bitte mal die Bilder ab.
    Die sind so sehr unterschiedlich wenn der Hut mal offen ist.


    Aber interessant, dass der unangenehm riechen kann


    Wir kriegen das schon noch raus ;) bzw. Hat der Ludwig mal wieder die bessere Beschreibung als die anderen Bücher, somit hättest Du eigentlich schon aufgelöst. Trotzdem mach ich nochmal Pics.


    PS: der kleine Links war zentimetergenau dort, wo die auf deinem Bild sind.


    Die andern ca. 4 m weiter, auch oben auf der Böschung

  • Zwischeninfo


    Sporenabdruck: Braun, ähnlich Volmilchschokolade


    Spätestens Montag Mittag erfolgt Besuch an der Fundstelle


    Aber ich denke, Nobi hat gut recherchiert, weitere Bilder sollten
    dann nur noch für andere als Eindruck dienen, wie variabel ein Pilz manchmal
    sein kann.
    Perpilz ist ja optisch im Hut auch recht unterschiedlich.

  • Hallo,


    wie versprochen habe ich heute die Stelle nochmals besucht
    und auch den Abstand zu den "eindeutigen" Kleinsporigen Waldegerlingen
    ermittelt: 12 Meter


    Wirklich grösser geworden sind die "Hellen" nicht , nur einer hat auf 6 cm aufgeschirmt und nen anderen mit 4 cm ebenfalls mitgenommen.
    Sehr viele frische, ganz kleine sind auch aus dem Boden gekommen.


    Links am Bild: Agaricus sylvaticus, so wie ich den kenne ( auch wenn die mal 6 -8 cm haben )


    Am verwunderlichsten: Heute haben die nicht wiederlich gerochen, lediglich einen kleinen Hauch säuerlicher als der Pilz links am Bild.
    Auch geschmacklich nahezu exakt, also ohne Bitter bzw. Scharf


    Ich lass jetzt mal die Bilder sprechen




    Noch die Unterseite

  • Hallo,


    der darf nun in den Ordner "endgültig erledigt"
    An der Fundstelle stehen nun so viele Fruchtkörper dass ein Korb vollwerden könnte.


    Einige davon, von den Hutflocken ein "Zwischending" also nicht so spärlich
    wie bei den letzten Bildern.


    Der Geruch kommt vom Boden an dieser Stelle, sind die Hüte mit Erde/Nadeln bedeckt riechen die wiederlich, die grösseren, sauberen aufgeschirmten hingegen haben den :nana: geruch nur an der basis


    Dort, 12 m weiter, wo die "normalen" aus dem Boden kommen ist der Boden zwar "waldig" aber nicht stinkend


    Auf der angrenzenden Spiegelwiese war zufälligerweise ein PSV und Landschaftspfleger der die Hochmoorwiesen was Pilze, Pflanzen und Insekten betrifft dokumentiert und kartiert.


    Er war auch der Meinung, dass er die noch nie so hell gesehen hat
    aber, auch er hat den wie Nobi getauft:
    Agaricus sylvaticus