Glattstieliger Hexenröhrling / Boletus queletii?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.114 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von sarifa.

  • Hallo Forum!


    Wow, das macht Spaß, endlich mal richtige Pilze zu finden und mal Bestimmen zu üben! :) Hier kommt Nummer Zwei vom Wochenende.


    Bei dem hier bin ich mir relativ sicher, den glattstieligen Hexenröhrling gefunden zu haben, aber hätte gerne eine zweite Meinung.


    Fundgebiet: Peloponnes, Griechenland, reiner Eichenwald (Quercus frainetto, Ungarische Eiche), stellenweise mit Farnen bewachsen, aber ansonsten sehr licht, sogut wie kein Unterholz, sehr lehmig-toniger Boden. Zur Bodenökologie... problematisch - siehe >>Diskussion hier<<


    Der Pilz war der einzige, den ich fand, auf feuchtem, lehmig-tonigem Untergrund, an einem Hang mit Farnen und Gräsern.





    Hut 5cm breit, orange-braun-rötlich, zum Rand hin gelblich, matt, samtig, bei Verletzung leicht dunkel verfärbend.
    Röhren gelb, Porenmündungen orange, (aber nur um den Stiel herum, Richtung Hutrand gelblich). Fruchtfleisch gelb, Röhrenboden gelb, auf Druck verfärben sich Röhren blau, im Anschnitt überall blauend. Die Blaufärbung des Fruchtfleisches geht nach Stunden zurück und wird graugelb. Röhrenboden ebenfalls bei Sauerstoffkontakt blauend.
    Stiel ca. 7cm lang, gelb, Stielbasis weinrot, ganz leicht rauh (beflockt oder bekörnt wäre schon fast zuviel gesagt), faserig, ringlos, auf Druck von außen nach mehreren Sekunden blau verfärbend, im Anschnitt durchgängig blau, in Stielbasis dunkelrot (ob sich da noch was verfärbt, weiß ich nicht - zuviele Maden ;) )








    Geruch ohne Auffälligkeiten (pilzig halt), Geschmack nicht getestet.


    Mir passen die Merkmale für B. queletii ganz gut, bis auf das Problem mit dem vermeintlich sauren Boden....

    Gnüße von Gelbhex-Gnarifa und Fani ausm Süüüüdn! Sonn' is! Gnihihihii! :sun: :sun: :sun:

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  • Wow, das macht Spaß, endlich mal richtige Pilze zu finden und mal Bestimmen zu üben! :)


    Ich freu' mich mit dir, Sarah! :thumbup:


    Obwohl ich den Pilz noch nie live gesehen habe, würde ich den auch sofort als queletii ansprechen!
    So jedenfalls sollte er nach aller mir zur Verfügung stehenden Literatur aussehen.


    Meines Wissens ein wärmeliebender, basenreiche Böden bevorzugender Pilz.
    Also auch dieser Fund spricht für einen gewissen Kalkanteil im Boden!


    Kannst du nicht mal eine Bodenprobe nehmen und diese hinsichtlich pH-Wert untersuchen bzw. untersuchen lassen?


    Lieben Gruß vom Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • Danke Nobi, für die Bestätigung! :)


    Meines Wissens ein wärmeliebender, basenreiche Böden bevorzugender Pilz.
    Also auch dieser Fund spricht für einen gewissen Kalkanteil im Boden!
    Kannst du nicht mal eine Bodenprobe nehmen und diese hinsichtlich pH-Wert untersuchen bzw. untersuchen lassen?


    Darauf wird's wohl hinauslaufen müssen! Echt vertrackt! 8|


    Ich frag mal an der Uni dort nach, vielleicht können die mir mehr sagen... und ansonsten werd ich beim nächsten Mal tatsächlich selber messen müssen....

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    Einmal editiert, zuletzt von sarifa ()

  • Hallo,
    nach meinem Kenntnisstand ist der Peleponnes ein junges Faltengebirge, das hauptsächlich aus Tertiär und Oberkreide schichten aufgebaut ist, das hieße dann überwiegend Kalke. Es gibt auch Schieferzonen, die deutlich besser bewachsen sind, Gab es denn am Fundort keine Steine als Vergleichsmaterial, Legesteinhaufen oder Geröll in Bachbetten o.a.?
    Grüße, Andi

  • Hallo Wirderer,


    danke für die Vergleichsbilder! Kommt trotz des rötlichen Hutes ganz gut hin!


    Hallo Andi,
    ich habe leider überhaupt keine Ahnung von Gesteinen... Aber inzwischen habe ich einen wissenschaftlichen Artikel gefunden, in dem der Bodensäuregehalt in diesem Wald gemessen wurde, der pH-Wert liegt (oder besser lag in 2004) dort zwischen 4,6-5,5...


    Der macht mich noch verrückt, dieser Wald! :D

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  • Hallo Sarah,


    na, du findest ja tolle Sachen! :thumbup:


    Ich denke auch dass das der glattstielige Hexenröhrling, B. queletii, ist. Ich habe den leider auch noch nicht selbst gefunden, aber neulich auf der Saarländer Pilzausstellung konnte ich ihn zumindest ausführlich beschnuppern und begucken.


    Bild des Glattstieligen von der Ausstellung: :)