Liebe Kleinebraunepilzekenner!
Einen habe ich noch, aus dem sauren Eichenwald mit den kalkliebenden Pilzen
Ein kleiner brauner, trichterförmiger Pilz, an dem ich mir die Zähne ausbeiße... vielleicht könnt ihr mir helfen. Habe versucht, ihn so gut es geht zu dokumentieren, habe aber das Exemplar nicht mehr, kann also keine weiteren Geruchs- oder Geschmackproben nachliefern.
Also: Fundgebiet: Peloponnes, Griechenland, reiner Eichenwald (Quercus frainetto, Ungarische Eiche), stellenweise mit Farnen bewachsen, aber ansonsten sehr licht, sogut wie kein Unterholz, sehr lehmig-toniger Boden, vermutlich sauer, aber siehe >>Diskussion hier<<
Die Pilze wuchsen stellenweise in kleinen, losen Gruppen (3-8 Pilze auf ca. einem Quadratmeter, nicht büschelig, nicht in Hexenringen oder Reihen), im trockenen Laub, manchmal unter Gräsern oder Farnen, nicht auf Holz.
Hut trichterförmig, bis 5cm Durchmesser, die meisten Exemplare kleiner (ca. 2-3cm). Farbe dunkelbraun-rötlich bis kastanienbraun, manchmal heller, rostbraun. Oberfläche, glatt, trocken, matt, nicht schmierig wenn befeuchtet, leicht radial einreißend (Trockenheit?).
Fruchtfleisch dünnfleischig, zäh, faserig, weiß, Lamellen cremefarben bis gelblich (generell im Alter etwas dunkler als bei jungen Exemplaren). Lamellen relativ eng stehend, dünnfleischig, am Stiel herablaufend, Zwischenlamellen am Rand. Lamellen nicht vom Fruchtfleisch löslich, nicht verschiebbar, splitternd auf Druck. Zumindest glaube ich das... Anna hat neulich so ein aufschlussreiches Foto zu Lepista flaccida gezeigt, wo die Verschiebbarkeit wunderbar dokumentiert war. Das ging bei meinen definitiv nicht!
Stiel ca. 3-4 cm, in etwa so lang wie Hut breit bei größeren Exemplaren, bei jungen Exemplaren etwas länger im Verhältnis. Glatt, cremefarben bis gelblich, leicht dunkler als die Lamellen, faserig, innen leicht wattig. Kein Ring, auch keine Reste. Stielbasis gerundet, unauffällig ( die Wurzeln auf den Bildern dürften von Pflanzen sein), weißer Myzelfilz. Sporenpulver weiß. Geruch war - zumindest bei dem jungen Exemplar, das ich mit nach Hause gebracht habe, unauffällig. Die größeren Exemplare habe ich nur im Wald gerochen, auch da fiel mir nichts Besonderes auf, auch nicht nach Reiben.
Ich suche mich nun durch alle Bücher und das Internet, bin aber nicht wirklich fündig geworden. Für den fuchsigen Rötelritterling stimmt mir die Farbe nicht, und die Lamellen sind nicht verschiebbar. Allerdings kenne ich Lepista flaccida nicht aus eigener Anschauung, vielleicht mache ich da auch etwas falsch.
Dann kam ich auf den Kohlentrichterling, Clitocybe sinopica, aber die Pilze wuchsen nicht auf Brandstellen, und dessen Lamellen scheinen nicht so weit herabzulaufen wie bei meinen, außerdem scheint der Stiel dunkler. Geruch (als ranzig-mehlig beschrieben) passt mir auch nicht - bei anderen Pilzen im Wald habe ich hingegen durchaus sehr differenzierte Gerüche wahrnehmen können, ich glaube also nicht, dass es an meiner Nase liegt.
Zweiter möglicher Kandidat: der Parfümierte Trichterling, Clitocybe amoenolens - aber dessen Geruch ist ja sogar schon namensgebend! Soll nach Blumen, Jasmin, Obst, etc riechen... das würde also auch nicht passen... Außerdem sind mir auf vielen Vergleichsbildern die Farben zu hell...
Irgendwelche Ideen? Bin ich überhaupt in der richtigen Gattung unterwegs? Aber auch in anderen scheint nicht so richtig was zu passen.... Welche anderen Merkmale sind bei denen hier noch wichtig, auf die ich nicht geachtet habe? Kann man da überhaupt was eingrenzen?
(... ich glaube, mit den kleinen Braunen warte ich in Zukunft besser, bis meine Pilzbestimmerkarriere etwas fortgeschrittener ist... )
Danke schonmal!