Hexenröhrlinge

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.987 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Thomas.

  • Hallo, ich bin zum ersten Mal dabei und komme alleine nicht mehr weiter. Darum hätte ich gerne ein paar Auskünfte. Heute habe ich unter einer einzigen Linde (Lindenallee, fest getretener Boden) eine große Menge von 3 (4?) verschiedenen Röhrlingen gefunden. Einige sind definitiv netzstielige Hexenröhrlinge - habe ich hier schon öfter gefunden. Ein weiterer Pilz hat einen Hutdurchmesser von 12-16cm,lange enge olivfarbene Röhren (beides gleich blau anlaufend), die eine deutliche Trennung vom hellbraunen, genatterten, trockenen Hut aufweisen. Der Stiel läuft in einem Fall in eine "Wurzel" aus, ist 5cm lang, 3,5cm im Durchmesser, fest und an der Basis rötlich und blaut nicht. Bei den anderen sehen Hut und Röhren genau so aus, der Stiel ist jedoch gelblich, zur Basis hin verdickt, blasig, 10cm lang und an der dicksten Stelle 7cm im Durchmesser. Bei diesem Pilz blauen Hut und Stiel kräftig.
    Den letzten Pilz würde ich für einen Satansröhrling halten, wenn ich nicht immer wieder gehört hätte, dass er eigentlich erst in den Kalkalpen vorkommt. (Fundort Frankfurt/Main, Nähe Grüneburgpark). Ist er jetzt doch schon nördlich gewandert? Kommen so viele verschiedene Röhrlinge auf so engem Raum gemeinsam vor? die Fotos kann ich erst in ein paar Tagen liefern, heute spielt die Technik nicht mit. Gruß, Eveline

  • Ich trau mir die Bestimmung so ohne "visuelle Stimulation" nicht zu, aber vielleicht ja jemand anders... Aber auf alle Fälle herzlich willkommen hier im Forum ;)


    Grüße,
    Ralf

  • Hallo Eveline,


    herzlich willkommen im Forum.



    Den letzten Pilz würde ich für einen Satansröhrling halten, wenn ich nicht immer wieder gehört hätte, dass er eigentlich erst in den Kalkalpen vorkommt. (Fundort Frankfurt/Main, Nähe Grüneburgpark).


    Kalk kann durch Bodenschotter eingetragen werden, aber... der Satansröhrling hat leuchtend rote Poren, so dass er es wohl nicht sein kann.


    Allerdings:


    Der "Wurzelnde Bitterröhrling" Boletus radicans, mit gelbem Stiel, passt recht gut zu deiner Beschreibung, auch zum Standort:


    Laut M. Bon: Unter Laubbäumen (Eichen, Buchen, Linden u.a.) auf Kalkboden; gern in Parks und Alleen


    Die Art mit rotem Stiel ist problematisch, zwar gibt es den "Schönfuß-Röhrling" Boletus calopus, aber der steht eher im Wald und meidet Kalk. Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.


    Die Frage ist: Wie "rot" ist der rote Stiel?
    Es gibt auch eine Variante des oben erwähnten "Wurzelnden Bitterröhrlings", mit einer rosafarbenen Zone am Stiel, allerdings im oberen Drittel...


    Liebe Grüße
    Horst

  • Hallo Eveline,
    ich habe mich vorhin ein bißchen in der Sebastian-Rinz-Str. unter den Linden umgesehen und dort eine ganze Reihe von Pilzleichen gefunden, die sich - soweit überhaupt noch möglich - nur zwei Arten zuordnen ließen. Die Mehrzahl gehörte zu Boletus radicans, wie ja auch schon vermutet wurde. Und ansonsten war noch Boletus luridus da, der bekanntermaßen variabel ist. Beide Arten sind im Moment innerorts gut vertreten und stehen z.B. auch im Botanischen Garten zusammen.
    Viele Grüße
    Thomas