Ich habe schon eine Menge hier im Forum gelesen und an euren Funden teil gehabt und ich war im Urlaub intensiv auf Pilzjagd –“ aber den heimatlichen Wald kenne ich praktisch garnicht. Im Großen und Ganzen habe ich also überhaupt keine Ahnung, wo was wächst–¦ also machte ich mich heute mal wieder auf, das zu ändern!
Beim letzten Mal war es zu trocken, da fand ich nur ein paar –žHorden–œ Grünblättrige Schwefelköpfe. Die einen saßen einzeln auf einem schon gut abgewrackten Baumstumpf, die anderen aber waren gerade buchstäblich dabei, einen zu fällen und hockten dicht an dicht um den Stamm wie ein Collier:
Schon auf den ersten Metern blitzte mir diesmal etwas weißes aus dem Wald entgegen und ich musste feststellen, dass vor mir schon jemand hier sammeln war. Also, die –žguten Röhrlinge–œ würde ich schon mal nicht mehr finden–¦ aber was sollte denn der Quatsch hier?
Da hatte jemand die Nebelkappen geköpft und die Hüte ordentlich umgedreht neben die Stümpfe gelegt. Ich glotzte das Arrangement erst mal an wie das Werk eines Psychopathen.
Ich wusste jetzt nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Die Dinger sind doch gar keine Konkurrenz für Steinpilz und Co?
Zudem sind sie essbar und was das Ganze noch bekloppter machte: unmittelbar neben einer der beiden Gruppen von gemeuchelten Nebelkappen stand dieser Holunder mit Judasohren unberührt:
Und verstreut im Laub blitzten drumherum mindestens zwei Hände voll von Violetten Rötelritterlingen.
Fast übersehen hätte ich diese Geweihförmige Holzkeule. Als ich daran geriet, stäubte geradezu eine weiße Wolke auf.
Später traf ich noch einen anderen Sammler, der berichtete, dass auf der Seite des Waldes, von der er gerade kam, die Nebelkappen genauso dahingemetzelt worden waren. Dafür, dass der Nebelkappenmörder schon vor uns im Wald sammeln war, war dieser Sammler ordentlich bepackt mit Beute. Wir hatten einen interessanten Plausch über dieses und jenes jenseits der Röhrlinge, er hatte neben den Parasolen auch deren Stiele mit, um sie zu trocknen und erzählte, dass er aus den Hüten oder aus Riesenbovisten gerne Hamburger macht.
Auf einem Holzstubben fand ich diese Stäublinge:
Auf der Suche nach dem richtigen Winkel für die Stäublinge drängte sich der hier ins Bild:
Geradezu gruselig kam diese Baumleiche mit ebenso toten Hallimasch-Strängen daher –“ vor Allem, wenn man sieht, wie diese dem Baum unter der Rinde herwachsen *schauder*
Habe ich hier etwa meinen Perlpilz-Erstfund? Der Stiel war nicht mehr wirklich existent, geschweige denn die Manschette, aber die Unterseite hat so rötliche Verfärbungen.
Ein Rest von Knolle, ebenfalls mit rötlichen Verfärbungen
Ich bin immer noch ein Feigling, was das Aufessen meiner Funde angeht, und an den Perlpilz traue ich mich schon zweimal nicht–¦ er ist halt ein Amanita. Diskriminierung, Sippenhaft, ich weiß
Auch über die Rötelritterlinge wollte ich lieber noch einmal nachlesen und mit meinen Fotos vergleichen–¦
Auf dem Nachhauseweg stieß ich dann an einem der Allee-Ahorne auf ein Schneckenrennen–¦ nun ja, auf ein unterbrochenes. Die schliefen nämlich alle. An diesem Ahorn und sonst keinem saßen gut 20(!) Gehäuseschnecken verschiedener Farben in bis zu 3 Metern Höhe (vielleicht kann ich aber auch nur nicht mehr weiter gucken). Den ursprünglichen Sieger, fürchte ich, fand ich unten im Laub auf einem inzwischen abgefallenen Laubblatt sitzen. Eine oder zwei hatten sich auch auf einen benachbarten Baum verlaufen. Aber wieso klebten die alle auf ein und demselben Baum??