Austerseitling kultivieren - Versuch 1: Doku...

Es gibt 84 Antworten in diesem Thema, welches 32.678 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Calabaza.

  • Jungs nicht die Köppe einschlagen!!! Wenn dann möchte ich bitte Schiedsrichterin sein. Schlammcatchen zwischen Männern soll ganz nett sein ;)


    Ich denke übrigens auch dass dies hier ein freies relativ tolerantes Forum ist und nicht jeder Beitrag wissenschaftlich fundiert sein muss. Ich selbst schreibe auch Threads zum Thema Kultivierung und die sind weißgott nicht wissenschaftlich fundiert sondern sollen eben einen Versuch darstellen ;) Gern teilt man dann eben auch Erfolg oder auch nicht und die Erfahrungen mit anderen Mitgliedern...Austausch ist eben der Sinn eines Forums.


    Die Peg

    Frischer Wind durchkreuzt die Felder nur noch Stille weit und breit und fuer den Moment hier draußen spuere ich die Ewigkeit...


    Chipcounter: 113

  • hallo zusammen :)


    versuche sind gut .. je verrückter desto iteressanter! gut wenn es klappt und falls nicht haben wir trotzdem alle was dazugelernt ;)



    wie hast du vor das substrat in den nutellagläsern zu entwässern?



    das thema mit dem kommerziellen kaffe-pilz-versand finde ich etwas anstrengend .. hatte schon mal in einem andern thread was dazu geschrieben .. eher scharlatanerie als öko und schon gar keine eigene entwicklung sonden sowas wie franchise oder ideenklau:
    http://www.pilzforum.eu/board/…seitlinge-zuechten--20141



    viel erfolg bei deinen versuchen! immer fleißig posten :thumbup:
    gruß bbq


  • ...wie hast du vor das substrat in den nutellagläsern zu entwässern?...


    Da hast Du ein Problem angesprochen...
    :)
    Mein erster Versuch war folgendes Sandwich: weißer Nutelladeckel mit Löchern, Watte im Zwischenraum und Nutellapappe wieder eingedrückt. Meine Hoffnung war, dass das Nutellaglas auf den Kopf gestellt sich selbst langsam entwässert.
    Pustekuchen... Mehr als 10 Tropfen kamen nicht und die innere Nutellapappe quoll auf...


    Mein zweiter Versuch war ein Nachbau der inneren Nutellapappe aus 1mm dickem Kunststoff - ebenso mit 5-10 Löchern drin. Zwischendrin immer noch Watte.
    Hat ebenso nicht entwässert...
    :(


    Mein dritter Versuch war Kaffeefilter über das Nutellaglas zu spannen und mit einem festen Gummi zu arretieren. So kochen und dann auf den Kopf stellen. Das war erfolgreich! Der Kaffeesatz hat vollständig entwässert. Da mir der Kaffeesatz aber immer noch zu feucht war, habe ich das Glas kopfüber noch auf Küchenpapier gestellt - da wird dann noch viel mehr Flüssigkeit rausgesaugt. Danach konnte man den Kaffeesatz im Glas schon wieder schütteln.


    Zum animpfen neben offener Flamme habe ich dann den Filter samt Gummi kurz abgenommen. Ein Glas habe ich wieder verschraubt, das andere mit dem Kaffeefilter gelassen.



    Heute habe ich meine Anzuchtstadien (Pappe) erneuert.
    2 von den originalen 4 Ansätzen von vor 10 Tagen hatte ich weggeworfen. Genau die übrigens, wo aus den Pilzschnitten maden gekrochen waren. Dort gab es so gut wie kein Myzelwachstum. Als ob die Maden so eine Art Antimykotikum ausgedünstet haben...
    Die beiden anderen Gläser sahen super aus: Pappe wunderbar be- und durchwachsen (Bilder hatte ich ja vor 3 Tagen eingestellt). Aus diesen Gläser hatte ich einen Teil Myzel genommen und 2 Nutellagläser angeimpft - den anderen Teil habe ich heute nochmals geteilt und nun alles auf 4 Gläser verteilt - wie zum Anfang.
    Nun habe ich also wieder 4 Gläser mit Pappe, um ein frisches Stadium 1 zu halten. Alte Pilzteile habe ich nun restlos entfernt...
    Den Nutellaglasansätzen mit 100% Kaffeesatz geht es erstmal gut. Ich sehe erste Myzelfelder am Glas. Bisher kein Fremdwachstum. Die Spannung bleibt, ob das Myzel schnell genug durchwächst - der Kaffeesatz ist ja trotz Aufschüttens doch ziemlich dicht...


    Tom

  • Nabend , na da binn ich gespannt , bisher habe ich alle meine Versuche abgebrochen , aber ich bin motiviert es auchnochmal zu testen .


    Nochmal zum Stickstoff eine Idee.
    Wenn du deine Pappe nassmachst oder sonstwie Wasser benuzt benutzt du sicher Leitungswasser , sofern du die Gläser direkt dicht mchst sollte Stickstoff enthalten sein.
    Denn:
    Leitungswasser steht unter Druck , dadurch löst sich der Stickstoff im Wasser , kann man sehr gut sehen indem man ein Glas Wasser mal über nacht stehen lässt da bilden sich blasen am Rand das ist der Stickstoff.


    Deshalb soll man auch in Aquarien nicht direkt letungswasser einfüllen , das bekommt den Fischen manchmal nicht so gut.


    Ich wünsche dir aufjedenfall noch gutes Gelingen , und ich verfolge deinen Versuch natürlich weiterhin :)


    LG Heiner

  • So, eine ganze Woche "unter Keffeesatz" ist um und es sieht erst mal nicht negativ aus.


    In den beiden beimpften Nutellagläsern haben sich bisher keine anderen sichtbaren Keime gebildet. Das Myzel - ich hatte eine gesamte Lage dick bewachsene Pappe auf das 3/4 hoch befüllte Nutellaglas gelegt und noch mit etwas Kaffeesatz angehäufelt - wächst langsam in den Kaffeesatz ein. Aktuell hat es sich an der Oberfläche auf fast dem gesamten Nutellaglas ausgebreitet und an einigen Stellen ist es ca. 1cm tief hineingewachsen. Insgesamt aber sehr, sehr langsam - scheint so, als wenn reiner Kaffeesatz wirklich nicht das Idealsubstrat ist. Ich traue dem Gewinn gegen andere Keime noch nicht ganz...


    Parallel dazu habe ich ja 4 Anzuchtgläser mit Pappe, denen es richtig gut geht. Fast wie Zuckerwatte stehen die Büschel teilweise in die Luft. Zwei dieser Gläser habe ich nun teilweise mit 1-2cm Kaffeesatz angehäufelt. So habe ich die Hoffnung stärkere Starterkulturen für die nächste Nutellaglas-Charge zu bekommen...

  • Hallo Brigitte,
    ich drücke Dir die Daumen für deine Ansätze!! Spass macht es allemal.


    Daraus, dass es bisher ganz gut läuft, schöpfe ich auch für weitere Pläne ausreichend Kraft.
    So freue ich mich darauf, im Winter ein paar Samtfussrüblinge zu finden und auch diese in einer Kultur zu probieren.




    Was mir im Zusammenhang mit meinen Versuchen hier wichtig ist:
    Aus welchen Gründen auch immer habe ich mir vorgenommen, die gesamte Pilzzucht mit Dingen zu probieren, die "eh da" sind. Das ging mit den Seitlingen los, die ich aus dem Wald geholt habe. Den Gläsern, die immer wieder anfallen, der Pappe, die immer vorrätig ist und dem Kaffeesatz, den es auf Arbeit genug gibt.
    Ich mag keine Kulturen, kein Substrat, keine Sterilisierapparate usw. kaufen. Ich will es erst mal so probieren...


    In den letzten 2 Wochen habe ich festgestellt, dass der Pilz auf durchgekochter Pappe wie verrückt wächst - ein ideales Anzuchtsubstrat. In den Kaffeesatz wächst der Pilz auch ein, aber deutlich langsamer (pH werde ich demnächst mal testen - nicht dass der Kaffeesatz wird zum umschlagen tendiert). Nun habe ich mir überlegt, Pappe zu schnipseln, zu kochen und vielleicht zu 30% unter den Kaffeesatz zu rühren. Könnte das relativ feste Kaffeesubstrat ja auch etwas auflockern. Setze ich morgen mal an und berichte...


    Und dann hatte ich ja noch aktuelle Bilder versprochen...


    Hier ein Pappeansatz mit hungrigem Myzel, dem ich jetzt das nahrungsmittel Kaffeesatz "beibringen" möchte. Er hat das jetzt seit 2 Tagen bekommen und ist nicht "geflüchtet":



    Und hier ein Blick in das eine Nutellaglas, wo man sieht, dass das Myzel seine Fäden in die Kaffeesatzkrümel streckt (seit einer Woche beimpft):




    beste Grüße,
    Tom

  • Ich will nicht immer der miesmacher sein, aber: Der untere, dünn besiedelnde Teil des Myzels sieht schon mehr als verdächtig aus! :(


    Die Bereiche mit weißen kugeligen Aggregationen wachsen schnell und verfärben sich bald mal grün.

  • Hallo bbq,



    ...lässt du die pilze in den gläsern fruchten...?


    Bisher waren meine Pläne, mit einem komplett durchwachsenen Nutellaglas auf einen Farbeimer zu gehen. Da gibt es ja diese ovalen, weißen 10, 15 und 20l Eimer mit Deckel. Von denen habe ich noch einige. Die bekomme ich zwar auch nicht steril, aber vielleicht wenigstens keimreduziert.



    Ich will nicht immer der Miesmacher sein...
    aber: Der untere, dünn besiedelnde Teil des Myzels sieht schon mehr als verdächtig aus!...


    Hallo Christian,
    ehrlich, ich freue mich über Hinweise und Tipps der Wissenden. Ebenso über Warnungen und Risikoanzeigen.


    Was meinst Du mit unterem dünn besiedelten Teil? Auf dem Bild endet das Myzel dort, wo es dick und weiß eingewachsen ist. Da drunter gibt es im Nutellaglas teilweise Luftzwischenräume im Kaffeesatz und das Blitzlicht mag hier etwas Helles vortäuschen. Aber mit dem Auge ist es dort nur kaffeebraun. Kein Schleim, kein Filz. Unten sieht es nur noch viel dunkler aus, da der Kaffeesatz dort zusammengedrückt ist.
    Allerdings habe ich in den letzten 3 Tagen aus Neugier 2x den Deckel ohne Keimschutz aufgemacht. Ich kann nur hoffen, dass oben nichts hereingefallen ist, was nun keimt bzw. das Myzel, welches oben sitzt stark genug dagegen ist...
    Ich glaube, ich muss vorsichtiger werden.


    Tom

  • Hallo!



    Lasst uns hier einfach konstruktiv diskutieren!


    Vielleich täuscht mich das Bild ja komplett.
    Ich jedenfalls sehe einen sich bereits gut entwickelten Grünschimmel. Der Austernseitling endet dort wo man noch lange Hyphen erkennen kann.



    mal abewarten...


    Versuche mit abgekochter Pappe kann ich empfehlen. Hab da anfänglich selbst viel mit experimentiert und wollte auch eine art Pappe-"Komposter" in ner Ikeabox herstellen. Wenn du Kaffeesatz sparsam einsetzt kannst du ihn hier auch gut verwerten. Bis zur Fruchtkörperbildung hatte ich kaum Probleme mit Schimmel.


    Gruß

  • Hallo Christian,


    danke für deine Zeichnung!
    Aber diesbezüglich kann ich für diese Tage beruhigen:
    Das Bild täuscht - das ist nur Luft zwischen Glaswand und Kaffeesatz.


    Bin schon gespannt auf meine Pappe-Kaffeesatz-Mixtur.


    Tom

  • Ok , ich seh schon. Dieser von mir benannte "Grünschimmel" sind offensichtlich kugelige Reflexionen von Wassertröpfchen.
    Sorry! In natura sieht das wirklich sehr ähnlich aus.


    Die optimale Substratfeuchte liegt übrigens bei 60%. Wenn du theoretisch die Brut mit der Hand fest ausdrückst, sollten gerade noch wenige Tröpfchen entstehen. Fließt das Wasser im Schwall ist es zu feucht.
    Anhaltspunkt wäre, bei einer typischen Restfeuchte von knapp 10% von Strohpellets, also etwa gleich viel Wasser wie Substrat zu verwenden.


    Gruß

  • Moin!


    Was bei mir gut funktioniert hat (hab ich aus nem adneren Forum, bei dem TE hats auch gut funktioniert), ist Strohhalme mit unter zu mischen. Das Stroh wird durch seine Zusammensetzung gut angenommen als Substrat, und durch den innen liegenden Luftkanal kann sich das Mycel im Halm sehr schnell ausbreiten und sich anschließend im umliegenden Substrat ebenfalls ausbreiten. Stroh ist sozusagen die Mycelschnellstraße von der es dann in die Verkehrsberuhigten Zonen des Restsubstrats (bei dir Kaffee) abbiegen kann, um dort nur noch verhältnismässig kurze Strecken zurücklegen zu müssen.


    Lg!


    Edit: Zusatzinfo: Beim TE hat das Stroh (im Mix mit Chipsies, also Buchenspänen) zusätzlich zur Steigerung der Durchwachsgeschwindigkeit, auch zu einer sehr schnellen Fruchtung geführt, bei mir fruchtete der Zitronenseitling auch recht schnell (was er aber sowieso recht schnell tut, hab also keine Ahnung obs am Stroh lag).

  • Hallo HansFranz,


    das hört sich nachvollziehbar, plausibel und gut an.
    Da muss ich doch mal überlegen, wo ich jetzt Stroh herbekommen kann...


    Wie bekommst Du das Stroh keimarm?
    Zerschneidest Du das in eine bestimmte Länge und kochst es? Fällt das nicht zusammen...?


    Tom

  • Stroh bekommst du in jedem Heimtierbedarfladen (ich hab meins von Fressnapf für, ich glaube, 2 Euro die Packung, die bestimmt ne ganze Weile reichen wird).


    Zur Frage Keimfrei, ich denke alle gängigen Methoden funktionieren. Ich selbst arbeite nicht Keimfrei, ich habe (war meine erste Zucht) einfach Strohpellets mit den Strohstücken mit der richtigen Menge kochendem Wasser übergossen und dann nach Abkühlung mit der Brut beimpft (einfach die Körner untergerührt). Hab bei einem Beutel und zwei größeren Blumentöpfen keine Probleme mit Kontis und schon die erste Welle geerntet (ist allerdings auch der sehr resistente Zitronenseitling den ich da züchte, insofern auf deine evtl. nicht 1 zu 1 übertragbar).


    Zur Länge, ich denke das sollte man von der größe des Substratblocks abhängig machen. Du kennst ja die Funktion der Halme, insofern ist es sicher vorteilhaft wenn da ein paar Lange bei sind, die das Substrat auf weite Strecken durchziehen und evtl. noch ein paar kürzere für die "kreuz und quer" Verbindungen. Aber das ist jetzt einfach aus der Logik heraus gesagt, experimentell bewiesen hab ich das nicht. Ich würds einfach so klein schneiden das das Substrat gut durchkreuzt werden kann von den Stücken, also mit anderen Worten, es sollte sich schon noch um Halme handeln und nicht um Stücke (Längere Stücke als das Substrat breit/hoch ist, ergeben natürlich keinen Sinn mmn.).


    Edit: Bring das Stroh doch einfach schon ins Kaffeesubstrat ein vorm entkeimen, und dann machste beides in einem Rutsch!


  • Wie bekommst Du das Stroh keimarm?



    Du kanst es fermentieren:



    Loses Stroh würde ich einige Tage (7-14) stehen lassen bis zur Fermantation, das Wasser dann fest aus dem Stroh drücken und dann mit Mycel beimpfen. Mit dieser gängigen Methode hast du kaum mehr Ausfälle.



    Oder wärmebehandeln:


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    Hier dazu ein kleiner Auszug aus dem Buch The Mushroom Cultivator von Chilton & Stamets Seite 119

    Zitat

    The method best suited to the home cultivator is the hot water bath. Figure 111 illustrates a simple system utilizing a 55 gallon drum and a propane burner. The drum is half filled with water that is then heated to 160-170 °F. Chopped dry straw is placed into the wire mesh basket and submerged in the hot water. (A weight is needed to keep The straw underwater.} After 30-45 minutes the straw is removed from the water and allowed to drain. It is very important to let all loose water run off.


    Once drained, the straw is spread out on a clean surface and allowed to cool to 80 ° F. (or less), at which point it can be spawned. The straw is evenly mixed with spawn and filled into trays, shelves or plastic bags. Some compression of the straw into the container is desirable because the cropping efficiency will be increased.




    Zerschneidest Du das in eine bestimmte Länge


    Chilton & Stamets TMC Seite 117 :


    Zitat

    The straw should be clean, free from molds and unspoiled by any preliminary decomposition.
    Preparation simply involves chopping or shredding the dry straw into 1 -3 inch pieces. This can be done with a wood chipper, a garden compost shredder or a power mower. The shredding increases moisture absorption by expanding the available surface area. Shredding also increases the density of the substrate mass.


    Gruß

  • Also ich hab das Stroh zerschnippelt und mit heißem Wasser aus dem Wasserkocher überbrüht, etwas stehen lassen, abgießen abkühlen lassen und immer in kleinen Mengen ins Glas dazugegeben. Zum Teil habe ich auch Kaffeesatz mit unter das zerschnippelte Stroh gegeben, aber in kleinen Mengen. Das hat bisher ganz prima funktioniert, wie man in meinem Thread sieht. Ich denke nicht immer, dass man es so kompliziert machen muss (es sei denn man hat ziemlich viel Zeit) wobei ich auch versuche meinen Arbeitsplatz und mein Werkzeug zu desinfizieren.


    LG Peg

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    Einmal editiert, zuletzt von Bommelito ()

  • Ok.
    Vielen lieben Dank für eure Ideen und Anregungen.
    Als erstes habe ich ja vorgestern 50%/50% - Pappe/Kaffeesatz geköchelt. Das wird nun 1x beimpft. Und dann gehe ich auf die Suche nach Stroh...
    Melde mich alsbald zurück.
    :)


    Tom


  • Ich denke nicht immer, dass man es so kompliziert machen muss (es sei denn man hat ziemlich viel Zeit)


    Ja, aber je einfacher desto geringer auch die Ausbeute: Hier ein Ansatz in nem 6l Gefrierbeutel aus reinen Strohpellets, komplett ohne Zuschläge wie Kaffee, Getreide ect.



    100g-200g damals (weiß nicht mehr genau), 1. Flush.


    Nicht viel Arbeit aber auch wenig Ertrag für die Warterei!


    Gruß

  • Ich denke die benötigte Länge des Strohs muss man im Kontext zum Verwendungszweck sehen. Bei den von Hasenbovist zitierten Quellen, denke ich zumindest, wurde das Stroh als Grundzutat des Substrats benutzt und nicht als Durchwachsbeschleuniger.
    Als Grundzutat mit hohem Anteil am Substrat, sind natürlich kleinere Stücke aus den im Zitat genannten Gründen vorzuziehen (allein schon um ne möglichst Hohe Substratdichte zu erzeugen).
    Als Wachstumsbeschleuniger (mit geringerem Anteil am Gesamtmix als beim vorigen Beispiel) hingegen, sind möglichst lange Halme von Vorteil. So kann sich das Mycel auf ihnen schnell, möglichst weit ausbreiten. Bei kleineren Stücken wäre der Effekt einfach auf kürzere Strecken beschränkt.


    Ich muss natürlich anmerken dass das nur meine Theorie ist, da ich noch keinen Versuch gemacht habe in dem ich das gleiche Substrat einmal mit langen und einmal mit kurzen Halmen im Vergleich hatte.


    Ich denke aber auch das es bei kleineren Gläsern relativ irrelevant ist ob nun 3cm oder 8cm. Hauptsache die Halme passen rein, lockern ein bischen auf und erfüllen ihren Zweck.
    Bei größeren Beuteln könnte ich mir jedoch schon einen merklichen Effekt vorstellen, durch die Benutzung längerer Halme.


    Lg!


  • Ich denke die benötigte Länge des Strohs muss man im Kontext zum Verwendungszweck sehen. Bei den von Hasenbovist zitierten Quellen, denke ich zumindest, wurde das Stroh als Grundzutat des Substrats benutzt und nicht als Durchwachsbeschleuniger.
    Als Grundzutat mit hohem Anteil am Substrat, sind natürlich kleinere Stücke aus den im Zitat genannten Gründen vorzuziehen (allein schon um ne möglichst Hohe Substratdichte zu erzeugen).
    Als Wachstumsbeschleuniger (mit geringerem Anteil am Gesamtmix als beim vorigen Beispiel) hingegen, sind möglichst lange Halme von Vorteil. So kann sich das Mycel auf ihnen schnell, möglichst weit ausbreiten. Bei kleineren Stücken wäre der Effekt einfach auf kürzere Strecken beschränkt.


    Ist aber auch eine äußerst gewagte Theorie! ;) Vor allem hast du uns nicht verraten wie das unsterile Substrat beimpft werden soll! Kopfbeimpfung?


    Ich spreche aus Erfahrung wenn ich sage, der Pilz wächst kugelförmig (naja, so kann man sichs vorstellen) ins Substrat ein und ignoriert Strohhalmautobahnen weitgehend. Ich hab selbst schon mehrere Strohballen mit Austern beimpft, aber noch nie bemerkt, dass sich das Mycel an den luftigen Halmspitzen zuerst zeigt und später erst den hochdruckgepressten Teil besiedelt. Ich möchte nicht infrage Stellen, dass dein Experiment funktioniert. Schneller gehts wohl nicht.
    Vielleicht tu ich dir auch unrecht: Bilder wären dann aber nützlich!


    Stimmt deine Hypothese, dann wäre es in der Stammzucht auch vorteilig, die Löcher tiefer zu machen als die Dübel lang sind oder bei Shiitake-Kulturen gleich durch die Knüppel durchzubohren damit das Mycel sich schneller ausbreiten kann. Konnte ich heuer leider nicht bestätigen. Bilder liefere ich gerne nach.


    Man müsste die hier Ratschlagenden dringend an ihrem Zuchterfolg (Fruchtkörper!) messen...

  • Hi!


    Ja, Versuche wären DEFINITIV gut. Wenn ich genug Brut angesetzt habe, werde ich das mal nachholen. Wie das bei Stämmen aussieht kann ich null abschätzen, und denke du wirst mit deinen Beobachtungen schon richtig liegen.
    Meine Idee bezog sich jetzt auch eher auf Substrate die von Natur aus langsam bis sehr langsam durchwachsen werden, wie z.B. Kaffee pur, das dann auch noch per einseitiger Beimpfung wie die vom TE verwendete Kopfbeimpfung mit besiedeltem Substrat. Wenn das Mycel n ganzen Strohballen vor sich hat, ist es eigentlich logisch das das Substrat sich gleichmässig ausbreitet, ist ja schließlich (fast) alles Stroh.


    Du hast mich glaube ich ein bischen missverstanden (bzw. ich mich missverständlich ausgedrückt). ich meinte nicht das sich das Mycel erst Innen im Halm ausbreitet um dann am anderen Ende das Substrat zu besiedeln, ich meinte lediglich das der innen liegende Luftkanal (oder evtl. auch einfach das Material Halm an sich) das Wachstum des Mycels auf und in dem Halm begünstigt, wodurch der Strohhalm als gesamtes (und von der Oberfläche des Halmes ausgehend dann auch das umliegende Substrat), schneller besiedelt werden kann, als dichteres Substrat wie z.B. aufgeweichte Pellets/Holzschnitzel oder Kaffee etc. . Dies bedeutet natürlich das überall da wo Kontakt zwischen Strohhalm und umgebendem Substrat besteht, sich auch das Mycel ausbreiten kann, nicht nur am Ende.


    Ich finde das ist eine Interessante Theorie. Wäre es nicht z.B. mal Interessant gezielt solche "Durchwachsbeschleunigerröhren" zu versuchen zu entwickeln?


    Ich stelle mir grad zb. Kleine Strohbündel vor die evtl autoklaviert werden (oder einfach mit heissem Wasser übergossen werden, je anch gusto), die dann so in das Substrat einegbracht werden das sie von der Oberseite bis zum Boden des Gefäßes reichen. Man könnte die Strohbündel mit Stroh zusammen schnüren, im Substrat wirds dann ja eh zusammen gehalten. Sozusagen künstliche riesen Tracheen.


    Woooooaaaaa mein Experimentiergeist ist geweckt, nu brauche ich nurnoch frisches Material zum Vermehren.



    Zum Punkt Beimpfung, da kann jeder das machen was er für scih am Besten findet. Ist ja letztendlich nur ein Substratzusatz der nichts an der Methode ändert. Heisst, das Stroh wird ja eh ins Substrat eingebracht, kann also auch gleich mitbehandelt werdne was Keime etc. angeht.


  • Hi!


    Du hast mich glaube ich ein bischen missverstanden (bzw. ich mich missverständlich ausgedrückt). ich meinte nicht das sich das Mycel erst Innen im halm ausbreitet um dann am anderen Ende das Substrat zu besiedeln, ich meinte lediglich das der innen liegende Luftkanal das Wachstum des Mycels auf und in dem Halm begünstigt, wodurch der Strohhalm als gesamtes (und von der Oberfläche des Halmes ausgehend dann auch das umliegende Substrat), schneller besiedelt werden kann als dichteres Substrat wie z.B. aufgeweichte Pellets/Holzschnitzel oder Kaffee etc. . Dies bedeutet natürlich das überall da wo Kontakt zwischen Strohhalm und umgebendem Substrat besteht, sich auch das Mycel ausbreiten kann, nicht nur am Ende.
    Zum Punkt Beimpfung, da kann jeder das machen was er für scih am Besten findet. Ist ja letztendlich nur ein Substratzusatz der nichts an der Methode ändert. Heisst, das Stroh wird ja eh ins Substrat eingebracht, kann also auch gleich mitbehandelt werdne was Keime etc. angeht.


    Ich weiß ja nicht welche gigantischen Substratmengen du unsteril ansetzt, damit derartige "Belüftungssysteme" überhaupt notwendig sind. Klar: je größer die Substratmenge desto Nachteiliger das Oberflächen-/Volumsverhältnis. Desto schlechter die Belüftung von aussen.


    Bei herkömmlichen 3-4 kg Säcken vermische ich eine angemessene Menge Getreidebrut mit Substrat(eingeweichtes Pelletstroh) und Nadle die gesamte Oberfläche (vielleicht 100 Stiche).
    Ein erhöhter CO2 Wert im Inneren ist bis zu einem bestimmten Punkt für die Wachstumsgeschwindigkeit sogar sehr förderlich. Das kannst du überall nachlesen.


    Wenn du nen 1200 kg Rundballen mit anaerobem Kern belüften willst, könnte man dem sogar was abgewinnen. Müsste man aber erst testen!



    Komplexe Ideen sollten erst entwickelt werden wenn man die Grundlagen verstanden hat!
    Rat geben sollte nur einer der seine Ideen bereits verwirklicht hat.


    Gruß Hasenbovist



    Edit: Auch Kaffeesatz wird schnell durchwachsen wenn man sich an Regeln hält und ihn nicht ertränkt. Ist ja ein wertvoller Substratzusatz den der Seitling mag!

  • Du interpretierst was rein, was ich so nicht gemeint habe. War aber auch schwierig heraus zu lesen, gebe ich zu, also schlecht formuliert meinerseits. Belüftung spielt ,wenn überhaupt, beid er Theorie höchstens ne untergeordnete Rolle. Ganz kurz und knapp:


    Lockeres Stroh wird schneller besiedelt als z.B. Kaffee oder Holzchips. Bringt man nun ein paar lange Strohhalme ins, sonst eher langsam besiedelbare Substrat, kann sich das Mycel auf dem Strohhalm schneller ausbreiten und kann von da aus auch gleichzeitig das umliegende Substrat besiedeln. Es ist also schneller an tiefer liegenden Stellen (bei der Impfmethode vom TE), als wenn es seinen Weg ausschließlich durch das langsam zu besiedelnde Substrat zurück legen müsste.
    Der Trick ist also nicht die Belüftung, sondern einfach die Tatsache dass das Mycel schneller auf Stroh wächst, als z.B. auf Kaffeesatz (warum auch immer).


    Lg!


    Edit: Wobei ich natürlich nochmal betonen muss das es nur eine Theorie ist, die sich in nem anderen Forum bestätigt hat (ich weiß elider nicht mehr genau in welchem Thread, falls ich ihn nochmal sehe reiche ich ihn hier nach), und auch bei mir zu bestätigen schien. Ich will hier also nicht auf Teufel komm raus den Rechthaber markieren, sondern einfach nur sicher stellen das wir nicht aneinander vorbei reden. Denn ob die Theorie wirklich greift kann ich nicht sicher sagen.