Fortsetzung zum Teil 1 und Teil 2.
Meinen Versprechen habe ich gehalten - ich kam tatsächlich am nächsten Tag in die Gegend wieder, wo ich am 3. Tag war (Region Mullerthal, nähe Beaufort, 385 üNN, siehe 2. Teil). Diesmal war ich alleine. Ich hatte also den ganzen Tag Zeit für mich!!!
Nun - los in die Pilze!
Ich startete meinen Tag dort, wo die Wanderrouten B10 und B12 die Landstraße 128 bei Beaufort überqueren.
1
Sobald ich den Wald betrat, begegnete ich einen Man, der mir was auf Französisch versucht hat zu erklären. Ich verstand leider keinen Wort, da ich diese Sprache nicht kenne. Er verstand dann auch schnell, dass ich Französich nicht spreche. Er hat dann versucht mit Händen und Füßen mir zu erklären: Er zeigte mit den Händen, dass ich den Weg, den ich ging, nicht gehen soll und dass dort geschossen wird . Ich bedankte mich, lächelte, wünschte ihm einen schönen Tag (auf Detsch :)) und ging weiter...
Dann hörte ich Horn-Blas-Geräush "tatoo- tataa", merkwürdige Männer-Schreihe und dann ... puff ... Es schoß jemand einmal, dann zum zweiten Mal...
Schnell rannte ich aus dem Wald hinaus und sah dann diesen Schild:
2
Dann verstand ich - es findet eine Treibjagd hier statt.
Am Waldrand sah ich einen Jäger auf einem Hocker sitzend, mit einer Flinte in der Hand und einem toten Reh daneben. Er lächelte mir freundlich zu.
Bald kamen auch weitere Jäger/Treiber mit den Hunden aus dem Wald.
Sie erklärten mir, dass die Treibjagd zu Ende ist und ich endlich wieder in den Wald hinein darf.
Phuu, ich war erleichtert...
Leider habe ich diese Begegnung mit den Jägern nicht auf einem Foto festgehaten - ich habe mich nicht getraut den Jäger danach zu fragen. :shy:
Ich betrat den wunderschönen Mischwald. Am Rande vom Wald wuchsen Buchen, z.T. vermischt mit den Kiefern. Tiefer im Wald war ein Fichtenwald (dort weiter ging dann nach unten zum Mullerthal Trail Wanderpfad). Ich blieb aber oben, wo es freundlicher war.
3/4
Überall sah man alte Fruchtkörper von Kiefern- oder Rothütigen Steinpilzen (Boletus pinophilus). -> Es müsste ein anderer Röhrling sein, evtl. ein Rotfußröhrling. Ich vermute, dass hier alte Exemplare vom Bereiften Rotfußröhrling (Xerocomellus pruinatus, syn. Boletus pruinatus, Xerocomus pruinatus) sein könnten. Danke Pablo & Malone-Peter, dass ihr mich darauf aufmerksam gemacht habt!
5
6
Es wuchen dort Unmengen von Amethystfarbenen Lacktrichterlingen (Laccaria amethystina)! So viele habe ich in meinem ganzen Leben nicht gesehen.
7
8
9
Auch am 2. Tag fand ich Dunkelviolette Schleierlinge (Cortinarius violaceus), die, wie verabredet, "Farbe in Farbe" mit den Amethystfarbenen Lacktrichterlingen standen.
10
11
Hier müsste meiner Meinung nach der Bereifte Rotfußröhrling (Xerocomellus pruinatus, syn. Boletus pruinatus, Xerocomus pruinatus) sein.
12
13
14
Alte Buchstämme, befallen von Zunderschwamm (Fomes fomentarius):
15/16
Lange stöberte ich im wunderschönen Buchenwald... bis ich an die "Kante" des Tals angekommen bin, wo ich am Vortag war. Hier fand ich Unmengen von Kuh-Röhrlingen / Kuhpilz (Suillus bovinus).
17
18
19
Hier ging es nach unten zum Mullerthal-Trail, wo ich gestern bereits war.
20
Hier fand ich diese schönen Cortinarien spez. Edit: Höchstwahrscheinlich ist hier Cortinarius semisanguineus (Blutblättriger Hautkopf), danke für den Vorschlag, Pablo!
21
Unter einem entwurzelten Fichtenstumpf versteckte sich ein schöner Maronen-Röhrling (Boletus badius)
22
23
24
Einige Amiant-Körnchenschirmlinge (Cystoderma amiantinum) waren auch da.
25
Immer wieder sah man auf den Fichtenstumpfen Dunkle Hallimasche (Armillaria solidipes, syn. Armillaria ostoyae)
26
Ich stöberte einwenig auf dem grünen Moosteppich und ging wieder nach oben in den Mischwald zurück.
27
28
Und dann - plötzlich sehe ich die Trompetenpfifferlinge (Craterellus tubaeformis, syn. Cantharellus infundibuliformis und C. tubaeformis)
29
30
Jetzt waren nicht nur ein paar da, sondern richtig viele!!!
Rasch bedeckte sich der Boden von meinem Körbchen mit schönen kleinen Trompetenpfifferlingen. Ich war richtig happy doch was neues und leckeres mit nach Hause mitnehmen zu können.
31
Ich ging weiter und entdeckte noch ein paar weitere Pilze für meinen Körbchen.
Flockenstieliger Hexen-Röhrling (Boletus erythropus, syn. B. luridiformis)
32
Maronen-Röhrlinge (Boletus badius)
33
34
Auf einem Buchenstamm wuchsen riesige Gemeine Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis syn. Galerina mutabilis, Pholiota mutabilis).
35
36
37
Dann sah ich noch ein paar knackige Sand-Röhrlinge (Suillus variegatus)
38
39
Von weitem leuchtete Klebriger Hörnling (Calocera viscosa) oder der Zwergerlfeuer, wie unser österreichicher Freund Günther den nennt.
40
Fortsetzung folgt im nächsten Beitrag.