Russula sardonia = Zitronenblättriger Täubling

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  • Zitronenblättriger Täubling
    Russula sardonia Fr.


    Synonym:
    Tränentäubling
    Säufernase
    Russula drimeia Cooke, Grevillea, 10 (54): 46, 1881
    Russula expallens Gillet, 1884
    Russula drymeja Cooke, 1888
    Russula queletii f. albocitrina Barbier, Bulletin de la Société Mycologique de France, 20: 114, 1904
    Russula chrysodacryon Singer, Zeitschrift für Pilzkunde, 2 (1): 16, 1923
    Russula sardonia var. mellina Melzer, Archiv pro Pírodovdecký Výzkum Cech, 17 (4): 96, 1927
    Russula confertissima Kucera: 107, 1929
    Russula chrysodacryon f. viridis Singer, Beihefte zum Botanischen Zentralblatt, 49 (2): 289, 1932
    Russula sardonia f. pseudorrhodopoda Romagn., 1962
    Russula sardonia f. pseudorhodopoda Romagn., Bulletin Mensuel de la Société Linnéenne de Lyon, 31 (1): 174, 1962



    Klasse: Agaricomycetes
    Unterklasse: incertae sedis
    Ordnung: Russulales
    Familie: Russulaceae
    Gattung: Russula
    Untergattung: Sektion Sanguinae



    Hut: 4-10 cm Breit, meistens purpurrot bis violett gefärbt mit dunkler fast schwarzer Mitte, öfter mal mit leichtes buckel, die Hut Farbe kann aber auch varieren von olivgrün bis gelblich.Der Hut ist jung konvex, dann ausgebreitet und im Alter niedergedrückt. Die Huthaut ist anfangs klebrig und fühlt sich trocken und fettig an.


    Lamellen: sind anfangs zitronengelb, später hell ockergelb. Sie sind am Stiel angewachsen bis leicht herablaufend. Sie sind schmal, 4–“7 mm hoch, stehen meist recht dicht und sind oft gegabelt. Bei feuchter Witterung scheiden die Lamellen oft Wassertropfen aus.

    Stiel: 3–“8 cm lang und 1–“2 cm breit. Er ist glatt und sehr fest, im Alter auch schwammig. Er ist trüb violettrot überlaufen und bereift.


    Fleisch: weiß.


    Sporenpulver: cremegelb.


    Geruch: leicht obstartig.


    Geschmack: sehr scharf.


    Speisewert: nicht zum verzehr geeignet.


    Vorkommen: Juli bis November, hauptsächlich bei Kiefer.


    Verwechslung: Der nahe verwandte und ebenso scharf schmeckende Stachelbeer-Täubling (Russula queletii) wächst ebenfalls im Nadelwald, aber bevorzugt unter Fichten (Picea). Er riecht angenehm fruchtig mit einem deutlichen Anklang an Stachelbeerkompott. Sein Hut ist meist heller und violettrot gefärbt. Er ist weniger festfleischig, hat weißlich blasse Lamellen und isoliert-warzigen Sporen.
    Der sehr seltene Wolfs-Täubling (Russula torulosa) wächst ebenfalls in Kiefernwäldern. Er riecht stark nach rohem Apfel und schmeckt weniger scharf. Er hat immer weißliche bis cremefarbene und nie zitronengelbe Lamellen und die NH4-Reaktion auf Fleisch und Lamellen ist negativ. Außerdem hat er breitere Pileozystiden.
    Der Jodoformtäubling (Russula turci) wächst ebenfalls im Kiefernwald, oft gemeinsam mit dem Zitronenblättrigen Täubling. Er ist in der Hutfärbung ähnlich –“ man kann ihn aber sofort am weichen Fleisch, den ockergelben Lamellen sowie dem weißen Stiel, der an der Basis nach Jodoform riecht, erkennen. Er schmeckt mild und ist essbar. Ein weiterer ähnlicher Täubling ist der Zedernholz-Täubling (Russula badia) auch er ist ein Nadelwaldpilz der sowohl bei Fichten als auch bei Kiefern wächst. Seine Früchtkörper haben einen typischen Zedernholzgeruch sowie creme- bis ockerfarbene Lamellen und ockerfarbenes Sporenpulver.


    Wissenwertes: Die Lamellen verfärben sich mit Ammoniak schwach rosa. Das Fleisch ist weißlich bis gelblich und unter der Huthaut auch rosa gefärbt. Es ist meist sehr fest und schmeckt brennend scharf. Der Geruch ist fruchtig obstartig. Das Hutfleisch reagiert mit FeSO4 lachsrosa und mit Guajak grün. Phenol verfärbt das Fleisch weinrötlich und Ammoniak lachsrosa.











    Wer noch Bilder hat her damit



    Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
    >Russula badia = Zedernholz-Täubling<
    >Russula turci = Jodoformtäubling<
    >Russula queletii = Stachelbeer-Täubling<
    >Russula torulosa = Wolfs-Täubling<

  • Hallo Mario.
    Sehr schönes Portrait, besonders gefällt mir, dass du zu dem Abschnitt "Verwechslung" ausführlich was geschrieben hast. :thumbup:
    Kannst du bitte den Namen in "Zitronenblättriger Täubling" ändern? Nur der Richtigkeit und Entwirrung halber.
    Viele Grüße,
    Emil


    Edit: Ich seh grad, das gibts ja schon ne Weile. Ich dachte grad, das wäre neu... Naja egal

  • Zitat


    Wer noch Bilder hat her damit


    Hallo Mario,


    passt mein "Fund" auch hier rein? Wenn unpassend, bitte löschen...


    Funddatum 28.10.2011, grasiger Waldweg 500müNN, By-Rhön
    links Mischwald mit Buche, Eiche, Lärche, Birke; rechts Fichte und Kiefer.
    Geschmacksprobe bis heute unvergesslich heimtückisch scharf... Gut dass ich meine "FisherMan ´s Friends" dabei hatte. :D


    Mit meinen bescheidenen Bestimmungsversuchen habe ich den nach Monaten in den Ordner /ingratae/r.sardonia verschoben. Kann der da drin bleiben? Oder muss ich weitersuchen?


    Bild


    Liebe Grüsse aus der Rhön
    claus

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Claus!


    Wen man hier noch schön gelbe Lamellen bei einem jungen Pilz aus der Kollektion sehen könnte, wäre das noch besser. Aber immerhin bei den mittelalten sieht man den Gelbton ja hier auch.
    Idealerweise sollten bei den Portraits natürlich nur Bilder rein, die ohne jede Restunsicherheit bestimmt sind. Kann man aber dennoch stehen lassen, denke ich. Mit Täublingen kenne ich mich zwar überhaupt nicht aus, aber R. sardonia ist mit zufällig recht gut bekannt, weil der mir in den Sandkiefernwäldern hier immer wieder mal begegnet.


    Wobei du den eher in deiner eigenen Einteilung so kaum stehen lassen kannst. "Ingratae" sind ja die Stink- und Mandel- und Camemberttäublinge, das ist aber eine ganz andere Sektion in der Gattung als die Sardoninae. ;)



    LG, pablo.


  • Hallo, Claus!


    Wobei du den eher in deiner eigenen Einteilung so kaum stehen lassen kannst. "Ingratae" sind ja die Stink- und Mandel- und Camemberttäublinge, das ist aber eine ganz andere Sektion in der Gattung als die Sardoninae. ;)


    LG, pablo.


    Ohhhhjeh ja... da habe ich damals aus GPBW/S444 den Begriff gratae/ingratae wohl für die ganzen Russula verallgemeinert.
    Damals war der Begriff Abwurfpräparat und Längsschnitt für mich halt noch ein Fremdwort.
    Ich ändere mein Ordnersystem in "scharf" und "mild", das wird reichen.


    Hallo Pablo,

    Zitat

    Idealerweise sollten bei den Portraits natürlich nur Bilder rein, die ohne jede Restunsicherheit bestimmt sind.


    das wusste ich nicht, Entschuldigung, ist verständlicherweise OK.
    Ich freue mich aber sehr, dass Du meine sardonia für mich so bestätigst und bitte Dich, meine Beiträge zu diesem Thema zwecks Übersichtlichkeit zu löschen.:thumbup: Danke!


    Liebe Grüsse aus der Rhön
    claus