Safranschirmlinge? Hilfe erbeten

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.781 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Christoph76.

  • Liebe Pilzfreunde,


    nach vielen Jahren Pause habe ich das Hobby des Pilze Sammelns wieder aufgenommen und begonnen, meinen Horizont nun auch über die Röhrlinge hinaus zu erweitern. Seit einigen Wochen beobachte ich das Pilzforum mit großem Interesse und genieße das zusätzliche Indoor-Training, das es ermöglicht.


    Nun ist es soweit, dass ich mich selbst über eine Bestimmungshilfe freuen würde.


    In einem Wald in Ostwestfalen fand ich unter Fichten nahe dem Waldrand eine Gruppe von einem Dutzend Schirmpilzen. Die meisten waren schon sehr alt, die jüngsten zwei nahm ich zur Bestimmung mit.
    Durchmesser der ausgewachsenen Exemplare etwa 17 cm und ebenso hoch. Der Stiel rötete beim Ankratzen und auch die Lamellen auf Druck, was mich einen Safranschirmling vermuten lässt, wozu auch der glatte ungenatterte Stiel passt.


    Jedoch stimmen drei im Pilzbuch genannte Merkmale nicht:


    * Der Ring war nicht frei beweglich. Beim ersten Pilz riss er ein und ab, als ich ihn zu bewegen versuchte. Beim zweiten Pilz ließ er sich mit Mühe lösen und bewegen, zerriss dann aber auch.
    * Ich kann dem eher dünnen Ring nichts "Doppeltes" ansehen.
    * Ich vermisse einen Ringwulst. Zwischen Lamellen und Stielansatz befindet sich zwar eine c.a. 4 mm breite leere Zone, die aber flach und glatt ist und kein Wulst.


    Für Hilfe bei der sicheren Bestimmung wäre ich dankbar, insb. im Hinblick auf 2014, wenn dort vielleicht wieder jüngere Exemplare stehen...


    Mit bestem Gruß,


    Birki


    Hier die Bilder:

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen, Birki!


    Das ist schon >Chlorophyllum olivieri (Dunkler Safranschirmling)<.


    Die Punkte, die dich verunsichern beschreiben eigentlich sehr schön die Probleme bei Beschreibungen in der Literatur, gerade für Einsteiger:
    * Ein "Verschiebbarer Ring" mus nicht verschiebbar sein. Das heißt nur, daß er nicht mit dem Stielfleisch verwachsen oder daran angewachsen ist wie zB beim Goldröhrling. Der Ring kann aber durchaus sehr fest sitzen oder eben fest kleben, wodurch er dann nicht oder nur schwer verscheibbar erscheint oder beim Versuch zerbricht.
    * Der hier gezeigte Ring ist doppelt. Das ist nur etwas schwer zu erkennen, weil der irgendwie etwas eingetrocknet und auch schon älter ist. ;)
    * Ich habe keine Ahnung, welches Buch / welche Infoseite von einem "Ringwulst" spricht und was das sein soll. Der Stiel eines Safranschirmlings ist vom Hut bis zur Knolle zylindrisch, eventuelle Verdickungen wären da als Wachstumsstörungen aufgrund äußerer oder innerer Einflüsse zu werten.


    Viel Erfolg im nächsten Jahr. :thumbup:



    LG, Pablo.

  • Lieber Pablo,
    vielen Dank für die rasche und überzeugende Hilfe!
    Was den Ringwulst angeht:
    Im kleineren Buch von Ewald Gerhard ("3er Check Pilze") steht, die Lamellen seien "durch Ringwulst deutlich vom Stiel getrennt"; im Fall des Riesenschirmpilzes wird dort auch ein Photo solch eines Ringwulsts ("Collar") gegeben. (Natürlich habe ich mehr Literatur als dieses Büchlein).
    Viele Grüße,
    Birki

    Ich bin kein Experte und gebe nur Denkanstöße, keine Bestimmungen

  • Das soll bedeuten: wenn du bei einem aufgeschirmten Exemplar auf die Hutunterseite schaust, erkennst du, dass zwischen dem Stiel und den Lamellenansätzen ein heller, durchgehend um den Stiel laufender Ring zu sehen ist (das helle, das man dabei sieht, ist der Hutboden). Man kann stattdessen auch sagen: Riesenschirmpilze haben freie Lamellen.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    • Offizieller Beitrag

    Aha!


    Das ist hier gemeint. :D
    Manchmal steht man doch ganz schön auf dem Ascus. Ok, also dafür ist Ringwulst schon ein ganz hübsches Wort:


    Ist allerdings etwas ganz anderes als ein Kollar. Denn das gehört ja zu den Lamellen, nicht zum Hutfleisch:

    Hier zu sehen am Halsbandschwindling (Marasmius rotula).



    LG, Pablo.