Guten Abend,
der Fund von diesem Pilz ist ein paar Tage her (24. Oktober), trotzdem wollte ich ihn vorstellen. Ich kam in den Bestimmungsschlüsseln zu Tricholoma stiparophyllum, der als Birken-Ritterling oder Gerippter Gasritterling bezeichnet wird. Wie ist Eure Meinung? Ich kann auch völlig falsch liegen.
Der Beitrag ist auch eine Ergänzung zu dem Thread von Anna zum Thema Strohblasser Ritterling, Tricholoma album.
Standort:
Mittelhessen, üblicherweise Boden basisch, Lehm, darunter Basalt, ca 280 m hoch. Ortsrand zu einem Bach hin, aber kein Überschwemmungsgebiet.
Fundort in einer Wiese, rund um den Stamm einer Birke (Betula pendula), mehrere Gruppen zu 5-10 Exemplaren (Bild 1).
Hut: Farbe: weiß (creme)
Hutdurchmesser: bis 12 cm. Es kann auch noch größere gegeben haben.
Stiel: ca 10 cm
Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, Burggraben
Geruch: Unvergleichlich !!! Bäääääh.
Der Gestank hielt bei Lagerung im Freien mehrere Tage an. Bei Lagerung in der Wohnung wäre ich Single geworden
Beschreiben kann ich den Geruch nicht. Jedenfalls ist er völlig anders als der des Schwefelritterlings. Der riecht eher muffig, mit einer Komponente nach Mottenkugeln, hier der "frischer", aber agressiver.
Oehrling schrieb zu der Art unangenehm staubartig-erdiger Geruch. Kann sein, aber ich kann mir darunter leider nichts vorstellen. Bei staubig-erdig denke ich sofort an den Geruch, wenn auf einen staubigen Weg nach langer Trockenheit die ersten Regentropfen fallen. Dieser Geruch ist angenehm. Mit den Gerüchen ist es halt schwierig.
Hier die Fotos:
(1) Auch "hinter" der Birke und im Vordergrund standen noch Gruppen von Pilzen, die meisten etwas im Gras versteckt.
(2) Eine typische Gruppe von Pilzen, hier 10 Exemplare.
(5) Der "Burggraben" zwischen Stiel und Lamellen ist erkennbar
(6) Ein größeres Exemplar, Lamellen, Stielspitze
(7) Wie groß ist die Anzahl der Lamellen?
Mein Problem: GRÖGER schreibt, dass 60 - 120 Lamellen den Stiel erreichen sollen. Ich kam aber nur auf 50 Lamellen (dh beim halbem Umfang: ca 25 Lamellen). Bis ich in dem Bildausschnitt gesehen habe, dass es anscheinend Lamellen gibt, die schon vor dem Burggraben abtauchen, aber den Stiel erreichen. Dadurch könnten es doch mindestens 60 Lamellen sein.
Das nächste Mal heißt es: Lamellen entfernen und am Stiel abzählen, wie viele Lamellen angeheftet waren.
Voriges Jahr hatte ich nur den Schwefelritterling gefunden, in diesem Jahr ist das hier schon die sechste Ritterlingsart! Ritterlinge gefallen mir
Viele Grüße
Lothar