Gartenchampis - nerv, nerv, nerv

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.049 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Craterelle.

  • Liebe Experts!


    Ich muss einfach nochmal nachhaken. Es gibt einen großen Gartenchampignon der mir einfach keine Ruhe lässt. Nach meinem "Unfallopfer" Thread konnte ich noch umfassendes Bildmaterial sammeln, das ich euch mal vorlege.



    Zuerst noch einmal die Eckdaten:


    350 m üNN


    immer sonniger Standort, kein Schatten durch die Bäume


    Gras ist in diesem Bereich immer relativ kurzgeschnitten


    lehmiger teils Schotter durchzogener Kalkboden, basisch


    Geologisch: Hochterrasse (Ennstal/Steyrtal)





    Hutdurchmesser: 11 - 16 cm


    Stiel: 10-13 cm immer leicht wie ein S gebogen (siehe Bilder)


    Manschette immer dünn, häutig nicht dehnbar (wie Vinylhandschuh), Reste bleiben zT auch am Hutrand hängen


    Geruch: pilzig nach Anis, würzig bis muffig, im jungen Zustand kommt der Pilz einem Zuchtchampi gleich, niemals nach Medizinschrank oder Desinfektionsmittel



    Die Champis erschienen dieses Jahr immer halbmondförmig im mittleren Abstand von 3 m um den einen Nadelbaum in 4! Wellen.


    Lageplan:





    4 Erscheinungswellen (erste mitte Juni, letzte Ende September)



    1. Pilz der leider im Jungstadium geköpft wurde:





















    Vielen Dank für all eure Antworten!


    lg Christian

  • Hallo Christian,


    sieht für mich nach den Schaf Champignon (Agaricus arvensis) aus. Aber viell. melden sich noch Champis Experten.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Christian!


    Ah, ich glaube, ich erinnere mich an den Pilz. Damals wurde der ja nicht abschließend geklärt, glaube ich.


    Also bei den neuen Fruchtkörpern schließe ich mich beim Schafegerling (Agaricus arvensis) an. Auch wenn der muffige Geruch natürlich auch schön zum Großsporigen Egerling (Agaricus urinascens) passen würde, der jung aber auch nach Anis riecht. Die beiden sind sich recht ähnlich, nur kenne ich A. urinascens mit schwächerer Gilbung und schwächerem Geruch. Beides kann aber witterungsabhängig variabel sein (weniger Gilbung und geruch bei kaltem Wetter).



    LG, Pablo.

  • Hallo Christian,


    ich habe sicher weit weniger Erfahrung als die Experten hier, aber vielleicht nochmal den Ringbereich genauer anschauen? Ich fand bei meinen ersten als sicher bestimmt geglaubten (und trotzdem nicht gegessenen) Schafchampignons den doppelten Ring sehr charakteristisch: oberer großer genoppt und unterer kleiner zahnkranzartig.


    LG, Craterelle


  • Hallo Christian,


    ich habe sicher weit weniger Erfahrung als die Experten hier, aber vielleicht nochmal den Ringbereich genauer anschauen? Ich fand bei meinen ersten als sicher bestimmt geglaubten (und trotzdem nicht gegessenen) Schafchampignons den doppelten Ring sehr charakteristisch: oberer großer genoppt und unterer kleiner zahnkranzartig.


    LG, Craterelle


    In "Die Großpilze Baden-Würtembergs" ist hier auch von einer häutigen Manschette die Rede. Von doppeltem Ring lese ich in meiner Literatur nichts. Den "Zahnkranz" müsste man in der nächsten Saison noch unter die Lupe nehmen! :)


    Vielen Dank euch allen, kann mir langsam ein Bild machen!;)


    Gruß Christian

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Craterelle!


    Ich bin zwar längst kein Experte, schreibe aber mal dennoch was auf:
    Einen "doppelten" Ring gibt es in der Gattung (Agaricus) eigentlich nur beim Stadtegerling (Agaricus bitorquis).
    Den unterseits zahnradförmig oder sternförmig besetzten Ring gibt es bei so ziemlich allen Arten aus den Gruppen um Agaricus arvensis und Agaricus urinascens. Das düfte dann so ein gutes dutzend Arten sein. ;)
    Beim Schafegerling ist es besonders gut ausgeprägt, aber kein Alleinstellungsmerkmal.



    LG, Pablo.