Hallo zusammen,
war gestern im Westerwald unterwegs entlang ehemaliger Vulkankuppen.
Auf einer großen Wiese auf ca. 500m Höhe waren bis vor 5 Jahren Wiesenellerlinge und andere Hygrocybe-Verwandten zu finden. Dann wurde leider über Monate schweres Gerät (Bagger, Kettenfahrzeuge,...) zu einem neuen Tonvorkommen über die Wiese transportiert. Seither wuchs dort nichts mehr, bis auf vereinzelte Parasole.
Es scheint so, als ob sich die Hygrocybe-Population erholt hat. Hier die Funde von gestern mit Bitte um Bestimmungshilfe oder Korrektur meiner Bestimmungsversuche.
Die Wiese liegt am Rand eines Bucheswaldes mit Holunderbäumen und -büschen im Unterholz.
Die ersten 3 Funde sind vom Waldrand:
1. Judasohr (Auricularia auricula-judae), da bin ich mir sicher, da nur an Holunderästen gefunden.
2. Spechttintling (Coprinopsis picacea), auch hier bin ich mir sicher
3. Kann ich nicht zuordnen, Neufund in dieser Gegend. Hutoberfläche braun, Stil und Lamellen sehr helles braun, im Schnitt wachsartig. Stiel hohl. Geruch kaum wahrnehmbar, aber nicht unangnehm. Keine Verfärbung im Schnitt
Auf der Wiese waren folgende Kandidaten zu finden:
4. Schneeweißer Ellerling (Hygrocybe virginea oder Cuphophyllus virgineus). Relativ sicher, da er vor Jahren auch schon hier vorkam
5. Weißer Wiesen-Ellerling (Hygrocybe berkeleyi)
Das ist geraten. Vom Wuchs her sieht er aus wie der Orangefarbene Wiesenellerling (Hygrocybe pratensis), der hier früher in Massen stand, ist aber deutlich heller, bis fast weiß auf der Lamellenseite und am Stiel.
Der schwache Pilzgeruch, das feste Fleisch und die wachsartigen Lamellen sind wie beim Orangefarbenen Wiesenellerling.
6. Viellecht ein Saftling, also wieder Hygrocybe, aber welcher?
Farbe: Hutoberfläche dotterorange, leicht schmierig, kein wahrnehmbarer Geruch. Lamellen helles orangegelb. Stiel wieder orangefarben. Stand in unmittelbarer Nähe des Schneeweißen Ellerlings.
Freue mich wie immer auf Eure Kommentare.
Liebe Grüße,
Markus