Boletus erythropus

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.226 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Hasenbovist.

  • Hallo liebe Pilzgemeinde!


    Ich hab hier nen Röhrlingsfund, den ich für einen eher untypischen flockenstieligen Hexenröhrling halte.


    Grund: Der Stiel bläut aussen bei Berührung nicht sondern verfärbt sich schwarz.
    Die Röhren sind oberflächlich nicht rot sondern Braun.
    Am Stiel fehlen mir die typischen Farbtöne. alles sieht einheitlich rostbraun aus. Siehe Bilder!


    Fundort war ein lichter Fichtenwald mit kargem Boden, kaum Vegetation.


    Flockies kommen hier aber häufig vor.


    Was sagt ihr?





    Danke!


    Gruß Christian

  • also ich seh einen Boletus erythropus, christian


    blauend im schnitt, leicht sichtbar die rosa beflockung direkt unter dem hut, sehr jung und vielleicht kühlere witterung bedingt so gewachsen. hab auch mittlerweile festgestellt, daß manche hexen recht variabel in farbe an gewissen bereichen daherkommen, ob im nadel, nadel-laubmix, oder reinem laubwald wachsen. denk mir das spielt auch eine rolle

    gruß *jürgen*


    Chipcounter: 99
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    eine bestimmung im internet stellt niemals eine essensfreigabe dar!

    Einmal editiert, zuletzt von *jürgen* ()

  • Hallo Christian,


    ein gutes Bestimmungsmerkmal sind noch die gelben Röhren beim Boletus erythropus/ Flockenstieliger Hexenröhrling. Sieht man deutlich im 3ten Bild.


    VG


    Rasmik

    VG


    Timo


    Pilzchips 95 (+ 10 aus dem EM-Tippen)- 10 für APR 2018= 85+ 20 APR`18-Coins (10 Stk. schnellste Jokereinlösung + 5 Stk. Platzierung+ 5 Stk. Schnapszahl 111) =105

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rasmik!


    Gelbe Röhren haben aber alle Dickröhrlinge. ;)
    Außer den vier Steinpilzarten, da sind sie anfangs weiß.
    Der Pilz ist trotzdem ein Flocki. Die Variationsbreite der Art erstaunt einfach immer wieder. :thumbup:



    LG, pablo.

  • Hallo Pablo,


    ich meinte es als weiteres Bestimmungsmerkmal in Kombination mit Flocken am Stiel, roten Poren und gelben Röhren. Oder liege ich da falsch? Natürlich nur beim Flockenstieliger Hexenröhrling.


    VG


    Rasmik

    VG


    Timo


    Pilzchips 95 (+ 10 aus dem EM-Tippen)- 10 für APR 2018= 85+ 20 APR`18-Coins (10 Stk. schnellste Jokereinlösung + 5 Stk. Platzierung+ 5 Stk. Schnapszahl 111) =105

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rasmik!


    Das ist ja schon richtig, was du schreibst.
    Bei der Kombination (Rotporer mit ungenetztem Stiel) hast du aber in Mitteleuropa vier Arten (eventuell fünf), die du finden kannst.
    Neben dem Flocki (B. erythropus) wären das noch der Glattstielige Hexenröhrling (B. queletii), der Wolfsröhrling (B. lupinus; Stiel meist aber unbeflockt) und der Blutrote Hexenröhrling (B. dupainii). Alle diese Arten haben aber meist wesentlich mehr Rot- oder Rosatöne am Hut als der Flocki, haben mehr oder weniger rotes Stielfleisch und teils stark abweichende ökologische Ansprüche.
    Ob man da noch Boletus immutatus mit reinnimmt, ist fraglich. Das wäre im Grunde genommen ein Flocki, der nicht blaut. Ob der in Mitteleuropa und Deutschland aber überhaupt schon nachgewiesen ist, weiß ich nicht.


    LG, pablo.

  • Hallo Pablo,


    dann bin ich ja beruhigt, dass ich keinen Blödsinn geschrieben habe, aber das Gesamtbild passte meiner Meinung auch, plus das blauen im Schnitt und der Fundort auch. Kommen die anderen Arten nicht auf kalkhaltigen Boden vor?


    VG


    Rasmik

    VG


    Timo


    Pilzchips 95 (+ 10 aus dem EM-Tippen)- 10 für APR 2018= 85+ 20 APR`18-Coins (10 Stk. schnellste Jokereinlösung + 5 Stk. Platzierung+ 5 Stk. Schnapszahl 111) =105

    Einmal editiert, zuletzt von Rasmik ()

  • Für mich ist das auch eindeutig B.e.
    und die können gelegentich auch mal ganz kräftig schwarzblau
    am Stiel anlaufen.


    Nachdem das gezeigte Exempla ja schon rote Röhrenmündungen hat,
    ist das nicht so verwirrend.
    Aber bei ganz jungen "Flockies", wenn die Röhrenmündungen noch gelb sind
    dann käme bei so einer Farbreaktion auch der Schwarzblauende Röhrling
    in Betracht.


    Hier gleich mal eine Frage, die keines meiner Pilzbuecher beantwortet :


    B.eryt. hat ein gelbliches Basismyzel.
    Die anderen , von Pablo eben genannten auch ???

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Genau: Glatthexe, Wolfsröhrling und Blutrote Hexe sind kalkgebunden, der Flocki bevorzugt saure Böden und verirrt sich nur selten auf Kalk.
    Mit all den Merkmalen zusammen (und freilich etwas Erfahrung) ergibt sich ein Gesamtbild, daß es da zur Unterschiedung immer zu berücksichtigen gilt.


    Edit:
    Gelbes Basismycel bei B. erythropus? 8|
    Sagt wer? Ich meine mich zu erinnern, den zwar auch schon mit gelblichem gefunden zu haben, meist aber eher cremeweißlich. :/
    Muss ich mal bei Gelegenheit im Feld überprüfen.



    LG, pablo.

  • Gelbes Basismycel bei B. erythropus? 8|


    gelblich cremeweiss ist schon der passendere Begriff.
    Gelb sicherlich nicht aber eben auch nicht reinweiss.


    immer ein Tick cremegelblich ( Hauch bis etwas deutlicher )


    Den Pilz hat mir vor 25-30 Jahren mal ein erfahrener Sammler
    der sich auf den Weg gemacht hat PSV zu werden näher gebracht
    darunter auch dieses Detail.


    ach, wer das auch sagt:


    dieses Pilzportrait


    ;)

  • Hey, Danke euch allen herzlich für eure Antworten und Diskussion! Da gibts noch einiges aufzuarbeiten für mich. :)


    Dass es einer sein muss war mir aus Mangel an Alternativen fast klar, deshalb dachte ich gleich an eine Varietät. Gut zu wissen, dass es auch größere farbliche abweichungen geben kann.
    Unter den flockstieligen waren bei mir offensichtlich bisher zu viele Bilderbuchexemplare. ;)


    Beste Grüße Christian