Unbekannter Pilz im Garten

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  • Hallo zusammen,


    diesen kleinen Freund hat mein Sohn gestern im Garten entdeckt. An der Fundstelle wachsen oft Grünblättrige Schwefelköpfe. Das hier ist aber keiner.


    Fundort: Rasenfläche, ca. 300m Höhe, Taunussüdrand
    Farbe: hellbraun bis fleischfarben mit leichtem Violettstich
    Hutdurchmesser: ca. 5cm
    Größe: ca. 3cm
    Stieldurchmesser: ca. 0,4cm
    Geruch: nach Pilz, leicht erdig
    Hutoberfläche glatt, wachsartig.


    Das Pilzfleisch ist im Schnitt glasig, lässt sich kaum biegen und bricht leicht. Hohlräume im Stiel und im Hut.


    Bedanke mich im Voraus für Eure Bestimmungshilfe.


    Liebe Grüße,
    Markus





    • Offizieller Beitrag

    Hi Markus,


    ziemlich sicher ein Lepista. Zur Bestätigung der Gattung hilft ein Abreiben der Lamellen, die sich glatt vom Hutfleisch lösen lassen. Vergleich mal spezieller mit dem Schmutzigen Rötelritterling.


    lg,


    Jan-Arne

  • Danke Jan-Arne,


    ja, die Lamellen brechen weg wenn man drüber reibt. Die Huthaut ist nicht abziehbar.
    Der Schmutzige Rötelritterling (Lepista sordida) sollte deshalb passen.


    Einziger Unterschied der mir beim Bildvergleich im Internet aufgefallen ist: mein Exemplar ist dünnstieliger. Besonders der Übergang von Stiel zum Hut sieht auf den Fotos im Netz irgendwie dicker aus.


    Es ist schon interessant was sich auf der Wiese nach Bio-Düngung in diesem Jahres alles zeigt, was vorher nicht zu sehen war. Ein mächtiger Riesenbovist war bisher das imposanteste Gebilde. Ich musste es einzäunen, sonst hätte es mein Kleiner weggekickt.


    Lieben Gruß,
    Markus

    • Offizieller Beitrag

    Es ist schon interessant was sich auf der Wiese nach Bio-Düngung in diesem Jahres alles zeigt, was vorher nicht zu sehen war. Ein mächtiger Riesenbovist war bisher das imposanteste Gebilde. Ich musste es einzäunen, sonst hätte es mein Kleiner weggekickt.


    :D In der Phase war ich als Kind auch mal. Alles kicken, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist. Wir hatten dieses Jahr auch einen vermutlich Schmutzigen Rötelritterling bei uns im Garten, ohne Düngung. Aber einen Riesenbovist im eigenen Garten ist schon was Besonderes. ;)


    lg,


    Jan-Arne


  • Das ist zwar offtopic, wir waren aber auch überrascht über den Riesenbovist oder "großer Ball" wie mein Zweijähriger sagt. Es war ein echtes Ereignis für uns und die Zaunnachbarn auch in kulinarischer Hinsicht.
    Wir habe ihn geerntet als die Styropor-Umrandung zu platzen drohte, bei ca. 22cm Durchmesser. Weiter unten sind zwei Fotos.


    Wieder zurück zum Schmutzigen Rötelritterling: hast Du ihn probiert? Er gilt als essbar.
    Für einen Test reicht mir der Bestimmungsgrad noch nicht aus. Hätte ihn lieber vor Ort bestimmt, auch wenn ich eine Verwechslung mit einem Dickfuß ausschließen möchte. Ferner sind es bisher nur 2 Exemplare.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo nochmal,


    nein. Wie gesagt: Ich hatte auch nur ein Exemplar hier und in freier Natur habe ich ihn noch nicht gefunden. Probiert habe ich bisher den Violetten Rötelritterling, der allgemein süßlicher und anerkannt besser schmeckt. Der hat auch mir entsprechend gemundet. Bei den Rötelritterlingen ist der Lamellen-vom-Fleisch-trenn-Test schon ziemlich eindeutig. Aber für 2 Pilze würde ich auch niemals die Pfanne anschmeißen. ;) Der Schmutzige Rötelritterling war übrigens nur ein Vorschlag. Meiner Meinung nach müsste es passen, aber bei den ganzen sich doch recht ähnlich sehenden violetten Lepista steige ich noch nicht zu 100% durch. ;)


    lg,


    Jan-Arne


  • Einziger Unterschied der mir beim Bildvergleich im Internet aufgefallen ist: mein Exemplar ist dünnstieliger. Besonders der Übergang von Stiel zum Hut sieht auf den Fotos im Netz irgendwie dicker aus.


    Das mag damit zusammenhängen, dass nicht alles, was im Internet als Lepista sordida gezeigt wird, auch diese Art ist. Oft sind es schlicht fehlbestimmte Lepista nuda.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!


  • Einziger Unterschied der mir beim Bildvergleich im Internet aufgefallen ist: mein Exemplar ist dünnstieliger. Besonders der Übergang von Stiel zum Hut sieht auf den Fotos im Netz irgendwie dicker aus.


    Das mag damit zusammenhängen, dass nicht alles, was im Internet als Lepista sordida gezeigt wird, auch diese Art ist. Oft sind es schlicht fehlbestimmte Lepista nuda.


    Vielen Dank für diesen Hinweis!
    Sind beispielsweise Stieldicke oder Lamellenfarbe bzw -konsistenz ein eindeutiges Unterscheidungskriterium zwischen Lepista nuda und Lepista sordida?
    Ist vielleicht eine blöde Frage, bin aber beiden zu ersten Mal in diesem Jahr begegnet und noch etwas unschlüssig.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Markus!


    Insgesamt würde ich schon sagen, daß L. sordida ein eher schmächtiges und blasses PIlzchen ist, dafür tendenziell geselliger wachsend als L. nuda. Letztlich gehen diese drei Merkmale aber irgendwo ineinander über.
    Aber zum Glück gibt es ja ein absolut konstantes Merkmal zur Unterscheidung:
    Lepista nuda riecht nach Lepista nuda, Lepista sordida nach nichts. ;)



    LG, pablo.