Auch ein Schirmpilz? Und der andere?

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.293 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ralf.

  • Habe heute die Pilze, auf den folgenden Bildern, gefunden. Kann mir jemand sagen ob diese essbar sind?
    Mein Vater (ebenfalls begeisterter Pilzesammler) meinte mal zu mir das alle Pilze die keine Lamellen haben essbar seien...! Bin mir da abe rnicht soooo sicher...!


    Der erste Pilz hat keine Lamellen und als ich ihn pflückte war er unten noch hellgrau. Der Stiel ist wenn man ihn durchschneidet dunkel, hat einen Sitch ins rotbraune.
    Kann mir jemand sagen, ob diese Pilze essbar sind und wie sie heissen?


    mfg

  • Hallo lady,



    Mein Vater (ebenfalls begeisterter Pilzesammler) meinte mal zu mir das alle Pilze die keine Lamellen haben essbar seien...! Bin mir da abe rnicht soooo sicher...!


    ... da war ich jetzt erst ein (großes) bisschen sprachlos. Das ist natürlich FALSCH! Auch bei den lamellenlosen Pilzen (z.B. denen mit Röhren, oder den Lorcheln, etc.) gibt es giftige bis sehr giftige Pilze.


    Aber auch normalerweise gute Speisepilze (mit oder ohne Lamellen) können giftig bis sehr giftig sein, wenn sie zu alt sind (= ganz "normale" Lebensmittelvergiftung) oder nicht ausreichend gekocht/gebraten werden.


    Mir persönlich geht's hier auch eher ums Bestimmen der Pilzart, weniger um die Beantwortung der Frage essbar oder nicht, zumal hier keiner eine Freigabe zum Verzehr geben wird (die gibt es nur vor Ort bei der Pilzberatung)


    Gruß
    Horst

  • Hallo lady,


    Die Fotos 1 und 2 zeigen den Strubbelkopfröhrling, der ist ungeniessbar, und auf dem dritten Foto ist ein alter Egerling (Agaricus) zu erkennen, die genaue Art ist hier nicht zu definieren. Also auch nix zum essen.


    Beste Grüße,
    Marco

    Bei Online-Pilzbestimmungen gibt es keine Essfreigabe! Die gibt es nur bei einem Pilzsachverständigen!

    Einmal editiert, zuletzt von Marco ()

  • Hi Lady,


    Egerlinge und Champignons sind das Gleiche (Gattung Agaricus). Es gibt da sehr viele Arten innerhalb dieser Gattung. Da sind einige hervorragende Speisepilze darunter, aber auch ungeniessbare Arten und sogar giftige wie z. B. der Karbolegerling. Es sind auch viele Arten gar nicht leicht zu bestimmen.


    Beste Grüße,
    Marco

    Bei Online-Pilzbestimmungen gibt es keine Essfreigabe! Die gibt es nur bei einem Pilzsachverständigen!

  • Ahhh, ok jetzt bin ichnochmal wissender! Danke, da schmeiss ich die lieber weg! Hab auch nur 2 mitgenommen. Die wuchsen im Laub in der Nähe lagen tote Baumstämme und es war ein gemischter Wald. An der Stelle wo die wuchsen standen eher Laubbäume, weiss aber leider nicht mehr genau welche es waren! :(
    Kenne das auch eher das Champingons auf Wiesen wachsen...!
    Danke nochmal.
    mfg

  • Hallo Lady,



    Ahhh, ok jetzt bin ichnochmal wissender!
    Danke, da schmeiss ich die lieber weg! Hab auch nur 2 mitgenommen.


    - Davon bin ich leider nicht überzeugt, dass du "Wissender" geworden bist!!!
    - Aber "Hut ab", dass du nur 2 Fruchtkörper mitgenommen hast und nicht "raffgierig" alle.
    - Und, dass du die Pilze nicht verspeist hast, ist immerhin auch lobenswert.


    Zitat


    Kenne das auch eher das Champingons auf Wiesen wachsen...!


    - Da liegst du total daneben:
    (1) Je nach Artverständnis gibt es etwa 70 -90 Champignon-Arten. Die meisten davon wachsen nicht auf der Wiese sondern im Wald. Und leider gibt es viele Arten mit +- weißem Hut, die man oft nach Bild nicht bestimmen kann.
    (2) Das von dir gezeigte 3. Bild ist eindeutig ein Champignon (Gattung Agaricus). Und wenn ich die "chromgelben Farbstellen im Stielfleisch richtig beurteile, handelt es sich dabei um eine "giftige Art" aus der Verwandschaft des "Karbol-Champignons".
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    - Die ersten beiden Bilder wuirden schon korrekt bestimmt: "Strubbenkopf-Röhrling" (Strobilomyces strobilaceus), kein SDpeisepilz
    ---> Also keineswegs ein Schirmling (Gattungen Lepiota, Macrolepiota etc. etc.), da die alle Lamellen haben und keine Röhren.


    ---> Ansonsten, da zeigst uns uf deinen Bildern nur alte, "vergammelte" Fruchtkörper, bei denen du (auch wenn es sich um excellente Speisepilze handeln würde) dir bei einem Verspeisen eine Lebensmittelvergiftung (ist auch nicht harmlos!) einhandeln würdest.
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    Gestatte mir wenige kritische Anmerkungen zu deinen Anfragen:


    (1) Du lebst gefährlich, wenn du ohne geringste Pilzkenntnisse (so schätze ich dich ein), eine Ferndiagnose nach Bild als sichere Bestimmung ansiehst. Du solltest auch Einschränkungen (z.B. vermutlich, wahrscheinlich etc.) keinesfalls überlesen und bedenken, dass nicht jedes Mal auf einhe Überalterung der Fruchtkörper hingewiesen wird.


    (2) Evtl. hat dir dein Vater noch weitere "Ammenmärchen" mitgeteilt. Wenn du auch nur einer der nachfolgenden Regeln folgst, kannst du sicher sein irgenwann im Krankenhaus zu landen oder die Konjunktur eines Beerdigungsinstituts anzukurbeln:



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    Was ich dir dringend empfehle, wenn du dich mit Pilzen beschäftigen möchtest:


    (1) Kaufe dir ein Pilzbuch und versuche damit dir die wichtigsten Merkmale von Pilzen zu erarbeiten. Ein empfehlendswertes Einsteigerbuch ist z.B.:


    Titel: Grundkurs Pilzbestimmungen
    Autor: Rita Lüder
    Verlag: Quelle & Meyer
    Preis: 19,95 Euro
    Maße: 18 x 11,4 x 2,6 cm
    ISBN: 3494014442
    Seitenzahl: 470


    (2) Verspeise anfangs nur "selbstgesammelte" Pilze, die du einem "örtlichen Pilzberater" zur Begutachtung vorgelegt hast. Der wird auch begutachten, ob dein Sammelgut nicht überaltert ist und dich vor einer Nahrungsmittelvergiftung schützen können.


    (3) Besuche regelmäßige Treffen, Exkursionen von Pilzvereinen.


    Schönes Wochenende
    Gerd


    PS.:
    - Bitte werte das nicht als Aufforderung weitere Anfragen einzustellen, sondern einfach nur als gutgemeinter Rat.

  • Hallo Ralf,



    Harte Worte, Gerd, aber ich pflichte Dir in allen Punkten bei...


    - Harte Worte ???


    ---> Finde ich gar nicht: Ich habe nur versucht "emotionslos und sachlich" auf die Risiken aufmerksam zu machen, wenn man eine Hilfestellung in einem Forum als Pilzberatungsersatz ansieht.


    - Und um auch das klarzustellen:
    ---> Dass ich diesen Beitrag "lady" gwidmet habe ist reiner Zufall und keinesfalls als persönlicher Angriff gemeint.
    ---> Der Beitrag richtet sich an alle (in letzter Zeit habe ich den Eindruck, dass mehrere Neuzugänge ähnlich denken!), die glauben, wir könnten "eine Pilzberatung vor Ort" ersetzen.
    ===> Und mich stimmt einfach nachdenklich, dass der Hinweis auf "keine Essensfreigabe" nicht Ernst genommen wird.



    Schönes Wochenende
    Gerd


    PS.:
    - Eigentlich schade, das wir hier kein Forum für "Insekten, Vögel, Schmetterlinge, Orchideen etc." betreiben.
    ---> Da wären derartige Beiträge wohl nicht notwendig.

  • Du hast natürlich vollkommen recht! Gerade beim Thema Essensfreigabe: viele von uns sammeln seit vielen Jahren Pilze (ich selbst seit mittlerweile 30 Jahren) und die grundsätzliche (sicherste) Vorgehensweise ist (für die meisten von uns): was man nicht hundertprozentig kennt, kommt nicht in die Pfanne.


    Internet ist eine prima Sache, aber Pilze anhand von Bestimmungen via Netz als brauchbar einzustufen ist so sicher wie der Versuch, eine stromführende Leitung mit der Hand zu prüfen - kann gut gehen oder aber auch nicht :D Ich für meinen Teil würde es nicht darauf ankommen lassen...


    Grüße,
    Ralf