Italien und bayr. Saisonabschluss (inkl. Blutroter Röhrling!)

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.935 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo liebe Pilzgemeinde!


    Ich war im Oktober in Italien und habe natürlich auch dort 2x den Weg in den Wald gefunden. In der Nähe von Lagastrella (Toscana), wenn jemand gucken möchte. Es war an dem Tag schön-schreckliches Wetter, dunkel, düster und neblig-nass. Einfach toll!



    Und während wir (mein Bruder und ich) stets am schrägen Hang im lehmigen und laubigen Matsch standen und fleißig Semmelstoppler abschnitten, fiel mir ein sich durchs Moos schiebender, lila aussehender Pilz ins Auge. Schnell legte ich ihn frei und musste zu meinem Entsetzen feststellen, dass es sich um einen schönen Steini im besten Alter handelte. Aber lila!? Nun, der Farbeindruck hat offensichtlich dem Zwielicht und auch dem Lehmfilm auf dem Hut Rechnung getragen. Jedenfalls war er im Laub von oben wirklich atypisch anzusehen. (Und natürlich allein der Gedanke "wieviele man von denen wohl ignoriert haben mag...")


    Hier die Ausbeute:


    Es gab da übrigens ohne Übertreibung hunderte Fliegenpilze, in allen Stadien und sooo viel Hoffnung machend...


    Es wurde rasch dunkler und feuchter und so war mehr ein Fühlen unterm Hut als ein Erkennen, was mich auf zunächst "einen" Röhrling stoßen ließ. Mitgenommen, Ende. Daheim dann im Licht fiel mir die saftig dunkelrote Hutfärbung auf und ein schneller Gucken im Internet verriet mir den Blutroten Röhrling, TOLL! Und auch "besser stehen lassen weil selten", nicht so toll. Allerdings habe ich an einem anderen Tag noch mehr davon gesehen, sodass die Italiener diesen Pilz wohl häufiger haben als wir. (Pablo-korrigiert: Bereifter Rotfuß)





    Geschmacklich möchte ich noch erwähnen, dass die Steinis den bayrisch-heimischen echt deutlich hinterherhinkten. Von meinen Bekannten dort wurde das bestätigt dahingehend, dass man weiß aus welcher Gegend die wirklich guten kommen (Zeri).



    Und dann möchte ich auch noch die Ausbeute von heute Früh (wohl meinem Saisonabschluss) bei Tutzing präsentieren. Trompetenpfifferlinge, ein paar Semmelstoppler und ein paar pfirsichfarbene, bei denen ich mich sehr über Bestimmunghilfe freuen würde (bin mir inzwischen sehr sicher, dass es sich um Ziegelrote Schwefelköppe handelt, die Lamellen sind hell-ockerfarben und der Stiel hohl).



    2013 war wirklich ein geniales Pilzjahr, mal abgesehen von Pfifferlingen. Da habe ich genau KEINEN gefunden.

    LGs Patrick

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    Einmal editiert, zuletzt von JackBayer ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jack!


    Wow, Toscana...
    Traumhaft. egal bei welchem Wetter. Die Funga dort möchte ich auch mal erkunden. Das erste Bild mit den Schirmlingen in der Hand und den Röhrlingen in der anderen ist klasse!


    Übrigens: Das mit den seltenen Arten ist nicht so schlimm. Solange du nur zum Eigenbedarf sammelst, schadet das den Pilzen nichts. Zumal du da keine Blutroten Röhrlinge (Xerocomus rubellus) gefunden hast, sondern Bereifte Rotfüße (Xerocomus pruinatus). Beim Blutroten hättest du ganz unten in der Stielbasis kleine, rote Pünktchen gefunden. ;)



    LG, pablo.

  • Ahhh, na da kann ich ja beruhigt sein. :D
    Und wie ich gerade ergoogelt habe bin ich auf den schonmal reingefallen! Und ebenfalls von dir Pablo drauf hingewiesen worden! :D (http://www.pilzforum.eu/board/thema-oberbayern-na-endlich)


    Die haben übrigens, anders als die klassischen Rotfüße hier daheim, wirklich einen tollen und eigenen maronenähnlichen Geschmack gehabt.


    Das Foto hat mein Bruder gemacht und ich finde es auch affengeil, wird hier gleich mein Profilbild...

    LGs Patrick

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  • Ahoi, Jack,


    ja, das Vorlagenbild für den neuen Avatar
    hat wirkliche eine sehr eindringliche schaurig-schöne Lichtstimmung!
    :thumbup:


    Für den Ziegelroten Schwefelkopf
    lehne ich mich glatt mit aus dem Fenster.


    LG
    Malone

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  • ... fiel mir ein sich durchs Moos schiebender, lila aussehender Pilz ins Auge. Schnell legte ich ihn frei und musste zu meinem Entsetzen feststellen, dass es sich um einen schönen Steini im besten Alter handelte. Aber lila!? ... Geschmacklich möchte ich noch erwähnen, dass die Steinis den bayrisch-heimischen echt deutlich hinterherhinkten. Von meinen Bekannten dort wurde das bestätigt dahingehend, dass man weiß aus welcher Gegend die wirklich guten kommen (Zeri).


    "Gute" und "schlechte" Steinpilze, hmmm... Bist du sicher, dass der lila "Steinpilz" wirklich einer war und nicht was anderes? Wer weiß, welche Röhrlinge in toskanischen Wäldern noch so vorkommen?

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Es sich gut gehen lassen in der Toscana, das täte mir auch gefallen.
    Schöne Bilder die Appetit darauf machen. Danke!


    Bei der Farbe Lila in Zusammenspiel mit Pilzen, da würde ich jetzt aber auch an andere Pilze denken als an gängige Steinpilze. Wahrscheinlich würde ich auch längere Zeit freudig im Kreis hüpfen bei solchen Funden und mir die Finger wund knipsen. :)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Naja, der Echte Steinpilz (B. edulis) hat ja sehr oft Rosatöne unter der Huthaut. Wenn das dunkle Rosatöne sind, dann sieht das - insbesondere mit der bräunlichen Huthaut drüber - schon mal "lila" aus.
    Weitere Kandidaten mit rosa - bis Lilatönen am Hut gäbe es natürlich zur Genüge, gerade in Italien (mediterran). Da müsste man dann eben einen Gelbporer finden, der keine Rottöne am genetzten Stiel hat, nicht verfärbt und dessen Fleisch weiß ist. Ich denke, diese Standard - Merkmale wird Jack sicher überprüft haben.
    In dem Fall bleibt noch der Kiefernsteinpilz (B. pinophilus) übrig.



    LG, pablo.