Guten Abend zusammen,
gestern bin ich bei einem Spaziergang an einem angepflanzten Auwald (Schwarzerlen) entlang gegangen, der schon einige Jahrzehnte alt ist, einige Bäume sterben ab, Porlinge zersetzen sie und Spechte freuen sich darüber. Auf der anderen Wegseite fließt ein Bach, der gelegentlich Hochwasser führt und den Wald unter Wasser setzt. Leider ist am Boden wenig an Pilzen zu erwarten, da die Brennnesseln sehr stark wuchern.
Auf einem abgesägten Erlenstamm, der unten wieder ausschlägt, habe ich außer dem Herben Zwergknäueling auch die Geweihförmige Holzkeule (Xylaria hypoxylon) gefunden, was nun nichts besonderes ist. Es waren aber auch Fruchtkörper dabei, die mir bis dahin nie aufgefallen waren.
(1) Für junge Exemplare ist typisch, dass die Spitzen weißlich aussehen wie hier.
(2) Auf der senkrechten Seite waren einige, die in der Form wie die mit den weißen Spitzen aussehen, aber rein schwarz waren:
(3) Hier diese Gruppe hat fast nur rundliche schwarze Fruchtkörper, zum Teil mit abgesetztem Stiel
(4) Und hier ein einzeln stehendes Exemplar, das in der Form an die größeren Holzkeulen erinnert, aber von der Größe her zu den anderen passt.
Nach der Beschreibung in der Wikipedia und auch im Handbuch für Pilzfreunde ist es so, dass die weißen Spitzen Konidiensporen an unreifen Fruchtkörpern sind. Die rein schwarzen Fruchtkörper sind ausgereift, sie verteilen Ascosporen, so wie es auf dem letzten Bild auf dem Moos zu sehen ist.
Üblicherweise sollen die reifen Fruchtkörper im Frühjahr zu sehen sein, aber anscheinend war der November bisher zu warm, dass sie vorausgeeilt sind.
Bisher war mir die rein schwarze Form nie aufgefallen oder ich habe sie nie so genau angesehen.
Oder ist es normal, dass die reifen Fruchtkörper auch vor dem Winter zu sehen sind?
Viele Grüße
Lothar