Abstimmung zum PPC VIII

Mit neuem Blut im PPC VIII !

Frischer Wind ist uns herein geweht. Ein sehr erquickliches Lüftchen wie ich finde. Es macht große Freude zu lesen welche Worte unseren "Debüt-Tanten" durch die Finger ins elektronische Blatt fließen. Haben mir sehr gut gefallen ihre Werke!

Und was meinst du ?
Bitte mach auch du dein Kreuz wenn dir eines der Gedichte besser gefällt als die anderen.

Die Umfrage läuft 12 Tage

Vorgabethemen waren ...

Italien - Damals - Mode

Im Wald, da regt sich was die Tage.
"Doch was passiert da?" ist die Frage?
`Ne Modenschau gibt`s zu bestaunen,
horcht... wie all die Pilze raunen!
Alle sind ganz aufgeregt,
es wird noch einmal ausgefegt,
die große Show kann nun beginnen,
tief im dunklen Dickicht drinnen.
Die Glucke mit dem krausen Haar,
die findet das ganz wunderbar!
Der Fliegenpilz glänzt in rot und weiß,
dem Panther wird es gleich ganz heiß!
Der kommt in edlem, schicken Braun,
lässt sich nur allzu gern bestaun`!
Der Schopftintling im weißen Kleide
ist wirklich eine Augenweide!
Familie Reizker will auch verwöhnen,
in den schönsten farbigen Tönen.
"Hey, hallo und wer bist du da?"
Fragt Herr Marone den Lepista Nuda.
"Frau Rötelritterling, die Violette!
Ich bin `ne ganz besonders Nette!
Nicht nur mein Outfit ist so toll,
ich dufte auch ganz wundervoll!"...

Es ist ein Kommen und ein Gehen...,
aber im Modezirkus können sie alle bestehen,
unsere kleinen Freunde aus dem Wald!
Ihre Schönheit lässt wohl keinen kalt!

Ein Cäsar namens Claudius
war auf Brautschau (weil er's muss).
Einen Sohn sollte er bringen,
als Nachfolger für seinen Thron.
Aber nun, vor allen Dingen
die Damen liefen ihm davon.

Agrippina, die seine Cousine war
dachte sich, "Mensch ist doch wahr,
wenns keine tut, nehm ich ihn schon
zum Mann - und Vater für mein' Sohn."

Und kurz nach der Hochzeit war es dann,
sie kochte Suppe für ihren Mann.
Mit Pilzen, lecker und pikant.
Als Knolli sind sie uns bekannt.

Die Suppe mundete ihm wunderbar,
lang lebte er nicht mehr, das war klar!
Der Junge wurde auf den Thron gehoben
jedoch war die Luft sehr dünn da oben.

Der Irrsinn wuchs in seinem Kopf
Nur Unfug trieb der dumme Tropf!
Die ganze Stadt wurde abgebrannt...
Als Nero war später er uns bekannt!

An einem Freitag, der 13. war sein Datum
fiel ich früh Morgens aus dem Bett, dass war sehr dumm.
Denn nun war ich wach und das um 7 Uhr früh
Das schlug mir natürlich sehr aufs Gemüt.

Dann hab ich gedacht was machst du nun?
Im Haushalt gibt's ja nichts zu tun!
Ich überlegte vor mich hin und überlegte vor mich her
doch einfallen tat mir nichts wirklich mehr.

Na gut, dachte ich mir dann zum Schluss
mach ich mir erst einmal Frühstück, was ein Genuss.
Doch als ich dann in den Kühlschrank sah,
wurde mir auf einmal sonderbar.

Der Kühlschrank war leer, alles war weiß
Auch im Froster nur Zapfen aus Eis
und ich hatte Hunger, mein Magen knurrte wie sau
meine Beine zitterten und mir war ganz mau.

Da wollte ich mir was zu Essen holen gehn,
doch an der Ladentür hing ein Schild da tat drauf stehn:
"Heute wegen Urlaub geschlossen!"
Ich rüttelte an der Tür, doch sie war verschlossen.

Ich wendete mich ab mit Hungergefühl
und lief zurück, mein Heim war das Ziel.
Kaum 5 Schritte gelaufen, blickt ich ins Grün
und sah unterm Gebüsch ein Käpplein stehn

Es war ganz braun und hatte Röhren
und sein Geruch war ganz betörend
Als ich dabei war es mir zu nehmen
sah ich noch viele weitre stehen.

Mein Mahl ist gerettet dacht ich so bei mir,
ich nahm sie mit und als ich zu Hause probier
merk ich, die sind ja ganz schön Bitter
und mein Magen rumorte wie ein Gewitter

Zum Glück hatte ich sie noch nicht gebraten
denn ein Gallenröhrlingsmahl ist nicht zu raten
denn es schmeckt wahrhaft nicht gut,
es zu essen wäre Übermut.

Doch voller Hoffnung probierte ich drauf los,
vielleicht ist ja noch ein Steinpilz dabei, das wär famos.
Und als ich dann beim Letzten war,
schmeckte dieser NICHT sonderbar.

Er war sehr lecker und sehr aromatisch.
Eine Zubereitung dieses Pilzes schien nicht problematisch!
Ich säuberte ihn und schnitt ihn in Scheiben,
briet ihn kurz an und und tat ihn dann auf dem Teller zubereiten.

Es war zwar nicht viel, doch es war was zu essen
und bei diesem Genuss hatte ich den Stress schon vergessen.
Dazu trank ich ein großes Glas Milch
Das hat gut geschmeckt und es war und es war BILLG!

Du Hans, ich hab ´ mal eine Frage,
wieso bloß bist Du Mykophage?
____

Na, damals, als ich jünger war,
da machte ich mir Eines klar:
mit einem von den schönen Dingen
möcht ich es einmal zu was bringen;
auf dass ich alles gründlich lerne
entweder Vögel, Pilze, Sterne–¦

Die Vögel: Amsel, Drossel, Fink
sind leider wirklich ziemlich flink.
Kaum hat man sie im Busch gefunden,
sind sie schon wieder fix verschwunden.
Und fürs gründliche Beschreiben
tun sie nicht lang genügend bleiben.

Die Sterne: Wega, Ganymed und Mars
und wohl auch die andren stars
funkeln im Dunkeln um die Wette.
Meist lieg ich dann auch schon im Bette
und dieses konsequent und brav,
ich brauche schließlich meinen Schlaf

Die Pilze: Steinpilz, Perli, Glucke
erlauben, dass ich gründlich gucke.
Für sie brauch ich auch keinen Wecker
und noch dazu sind sie sehr lecker.
Du siehst es, es hat seinen Sinn
Dass ich heut ´ Mykophage bin.

Wenn die Sonne ock am Immel stet
und die Lust zu sammeln leicht verget
da sehe ich gleich auf meiner Linke
ne olle famiglie Keiserlinge

Oh! "Aspetta", schreie ich meine Papa nack
"Guarda qua", da Kuckt er und lack
Eh! Eh! Das hat den Tag gerettet
da sieht er scho ne omelette

"Seid sechse uhr machen die Runde,
und habe nur die hier gefunde,
die sinde alle funf perfette,
aber reiche nicht für Omelette."

Wenn die Sonne hoch am Himmel steht,
die Lust zu sammeln leicht vergeht,
ist auch mein Stirn voll Schweiß und Sand
wache ich stehts auf ins deutsche Land

So war ein Traum der Keiserling,
und bleibt es auch so weiter hin,
ist nur noch eins zu machen jetzt,
ich such den roten Fliegenpilz

der mach sich immer auf Bilder gut
und hat auch er ein Roten Hut
und wenn von Regen der Mantel verging
sieht er doch aus wie ein Keiserling.

... vor vielen Jahren,
da bin ich oft in den Wald gefahren.
Mit Opa zusammen auf dem Rad,
immer entlang - den Pilzlehrpfad.
So nannten wir diese schöne Strecke,
und fuhren so langsam wie eine Schnecke!
Um all die Vielfalt zu betrachten,
die Schönheiten, die uns entgegenlachten!

Pilze, wohin das Auge sah...,
ein Steini hier, ein Pfifferling da...
Opa hat mir viel erklärt.
Ich fragte oft, hab`s ihm erschwert!
Er sagte: "Kind, eins merk dir nur!
Es gibt sie nur einmal, die schöne Natur!
Geh hinaus und bestaune sie!
Hol dir auch mal kaputte Knie,
um von Pilzen Fotos zu schießen
und sie nicht nur im Topf zu genießen!"
Ja, mein Opa liebte den Wald.
Wir hatten viel Zeit, er wurde sehr alt!

Die Jahre vergingen wie im Flug,
ich machte mich weiter über Pilze klug.
Doch irgendwann, da war es soweit...,
es fehlte für`s Schöne einfach die Zeit.
Der Alltag war nun viel zu voll,
mit Stress und Hektik - nicht wirklich toll...!

Aber eines Morgens da wachte ich auf,
und die Sehnsucht nahm ihren Lauf!
"So kann es doch nicht weitergehn`,
ich muss in den Wald, will Pilze sehen!!!"
Opa`s Worte klangen im Ohr,
so holte ich das Rad hervor.
Kamera, Korb und Buch und Messer,
meinen Mann dazu, so wird`s noch besser!

Das ist jetzt ein paar Jahre her,
Zeit zu finden war doch nicht so schwer!
Dem Opa hab ich`s damals versprochen
und das Versprechen nicht gebrochen!
Zu zweit genießen wir die Stunden im Wald
und werden so bestimmt glücklich alt!

Ein kräftiges Pilzbruscetta
auf Giabatta
darauf zerläuft mundwarm
büffliger Mozzarella
oder auch Steinpilztartar
in marinierten Romatomaten
dafür lässt man doch gerne
ein Hauptgericht warten.
Obwohl ... funghi porcini
auf Tagliatelle
mit Knoblauch gebraten
das geht ja ganz schnelle
mit dem Hobel noch fix
Parmesano darüber,
italienische Pilze
gerne und immer wieder.
Als finalen Genuss
muß ein Gelato daher
in warmem Öl von Tartufo
und Amaretto so schwer.
Dann bin ich im Himmel
und meine Seele lacht
wie die Sonne Italiens
so feines Essen vollbracht.

Wenn wir uns im Wald begegnen,
tief im Unlicht birgst du dich,
hält kurz inne all das Treiben,
Stille wird und du siehst mich.

Wie wir voreinander stehen,
du im Erdreich, ich darauf,
sind wir jenseits uns ergeben,
fressen und gefressen werden,
denn so ist der Dinge Lauf.

Damals, als du aus der Erde,
dich beharrlich aufgereckt,
hättest du wohl nicht vermutet,
wer dich just nun dort entdeckt.

Einig still stehn wir beisammen,
bis dein Stiel vom Boden bricht,
sorgsam säubernd, sachte greifend,
dir im Korb ein Bett bereitend,
guter Freund, vergift ´mich nicht.

Und so endet dir der Wald,
und auch mir für jenen Tag,
sei gewiss ich weiß dich schätzen,
wenn ich dich nach Hause trag.

Irgendwann in vielen Jahren,
wenn ich selbst gestorben ward,
meinen Körper in der Erde,
wenn ich dann zu Staube werde,
frisst mich einer deiner Art.