Braunschweiger Umgebung und einige mir unbekannte Pilze

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.250 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HansFranz.

  • Hi!


    Ich hab heute mal früher Feierabend gemacht und wollte mal das meinem Arbeitsplatz am nähesten liegende Wäldchen inspizieren. Genau genommen war ich auf der Suche nach Birkenaufkommen da ich potenzielle Fundplätze für Birkenporlinge und Schiefe Schillerporlinge finden wollte. Ich kenne mich hier in Braunschweig kaum aus (zugezogen), also ab aufs Fahrrad und los gehts!


    Unterwegs fand ich ganz nette Stellen sowie einige (zumindest für mich) interessante Gesellen die auf totem Holz wuchsen.


    Leider habe ich nur meine Handykamera, also verzeiht mir bitte die teilweise unscharfen Bilder.


    Ich würde mich freuen wenn ihr mir (sofern es möglich ist anhand der Bilder) bei der Bestimmung helfen würdet!!


    Ganz besonders beim aller letzten Pilz......



    1.



    2.



    3.




    4.



    5. (der "Kollege" der Austernpilze, hab den Namen vergessen, wird aber gern mit der Auster verwechselt, wächst oft mit den Austern zusammen am Baum und ihn sollte man meines Wissens nach nicht unbedingt essen, würd mich freuen wenn ich richtig liege :D )


    6. (sah seeehr interessant und urtümlich aus!)



    7. Ist das evtl. ein alter Birkenporling? Auf dem zweiten Foto kann man noch die weissen Röhren eines, unter dem ersten Pilz gewachsenen Pilzes erkennen. Birkenporling oder Zunderschwamm? Oder doch was ganz anderes?? Ich hab keine Ahnung....


    8. Schmetterlingstramete? Samtige Oberfläche und generell sehr zäh, gewachsen auf toter Birke.



    9. ....was ist das!? Er riecht nach sehr leckerem süßem Gebäck, wie heisse Milch mit Honig. Ist das n Lackpohrling!? Die Oberfläche glänzt und ist hart und fühlt sich an wie ein Lack. Habe den Pilz an dem Überrest (stehendes Totholz) eines Nadelbaumes gefunden. Sowas hab ich ehrlich egsagt noch nie gesehen, und dann gleich beim ersten Ausflug hier in Braunschweig.... Habe zwei Exemplare gefunden, der größere steht noch, den kleineren hab ich mitgenommen um bessere Fotos machen zu können (leider wieder nur mit dem Handy).







    Lg!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, HansFranz!


    OK, das ist engagiert. :thumbup:
    Vor allem, wenn bei dir auch so ein Sauwetter ist wie hier. Normalerweise wäre ich heute nachmittag auch noch mal raus in die Pilze, aber neeee...


    Gut, die Bilder sind in der Tat ausbaufähig.
    Mal sehen, was man da so rausholen kann:
    1. so nicht zu klären
    2. Trametes versicolor
    3. Faserling (Gattung: Psathyrella)
    4. Ebenfalls nicht bestimmbar, ebenfalls keine Gattungsabgrenzung möglich
    5. ist richtig: Gelbstieliger Muschelseitling (Sarcomyxia serotina). Der Pilz gilt nicht als giftig. Mitunter leicht bitter, ansonsten aber essbar.
    6. Dunkle Borstentramete (Coriolopsis gallica)
    7. Zunderschwamm (Fomes fomentarius)
    8. Wenn Schmetterlingstramete (Tr. versicolor), dann eine ungewöhnlich gefärbte. Für die Ockerliche Tramete (Tr. ochracea) allerdings zu dünn.
    9. Rotrandiger (Fomitopsis pinicola)



    LG, pablo.

  • Hallo,


    Pablo meinte sicher Daedaleopsis confragosa anstatt Coriolopsis gallica. Die Bilder sind mehr als ausbaufähig. Tu was dran, mach dir wenigstens die Mühe, sie in richtig zu drehen. Man bekommt sonst noch das Gefühl, dass bei dir die Welt aufm Kopf steht. :P


    lg björn[hr]
    Achja 4 is Plicaturopsis crispa, Adernzähling.

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

    Einmal editiert, zuletzt von bwergen ()

  • Hi,
    und ich dachte schon ich bin die einzige hier:D
    Schön jemandem aus der Gegend zu begegnen...auch virtuel.
    LG.Alina

    :sun:Etwas lernen bedeutet, mit einer Welt in Verbindung zu treten, von der man nicht die geringste Vorstellung hat (Paulo Coelho)
    --------------------------------------------------------------------------Pilzchips: 98


  • Gelbstieliger Muschelseitling (Sarcomyxia serotina). Der Pilz gilt nicht als giftig. Mitunter leicht bitter, ansonsten aber essbar.


    Andreas Gminder hält ihn für giftig (cancerogen), gibt ihn in der Beratung nicht frei und hat ihm in seinen Büchern einen Totenkopf verpasst. Allerdings scheint er diese Meinung ziemlich exklusiv zu haben, nach dem, was ich in anderen Büchern weiter recherchiert habe. Im Lüder und im Gerhardt hat er das "essbar"-Symbol, in den meisten anderen Büchern gilt er als bitter und damit ungenießbar.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Der mild bis etwas bitter schmeckende Gelbstielige Muschelseitling ist essbar. Die in neuerer Literatur vermutete Giftigkeit. In den Fruchtkörpern sollen Substanzen festgestellt worden sein, die im Verdacht stehen, Krebs auszulösen. Darüber hinaus soll der Pilz Giftstoffe enthalten, die in körpereigene Fettzellen eingelagert werden und bei Gewichtsabnahme zum Tragen kommen. beruht offenbar auf einem Missverständnis
    @quelle wikipedia


    so stehts im wikipedia


    nicht alles was derzeit essbar ist muß man essen, in 2-3jahren kommt man dann zuletzt doch zu der erkenntnis, ein noch unerforschtes gift entdeckt zu haben


    lieber bei den schmackhaften bekannten bleiben

    gruß *jürgen*


    Chipcounter: 99
    ---------------
    eine bestimmung im internet stellt niemals eine essensfreigabe dar!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.



    Pablo meinte sicher Daedaleopsis confragosa anstatt Coriolopsis gallica.
    [hr]
    Achja 4 is Plicaturopsis crispa, Adernzähling.


    Ach, echt?
    Ich fand die Porenfarbe und Struktur doch so passend. Aber insgesamt: Klar, du könntest schon recht haben, Björn. Dann hatte ich das gemeint, was du meinst, das ich meine.
    Schwierig mit den Bildern.


    Adernzähling. :thumbup:
    Gute Idee, an Birke kommt da bestimmt nichts anderes raus. Ein Bild von unten auf dem man die Fruchtschicht erkennen kann, wäre alelrdings schon nützlich.


    Den Gelbstieligen esse ich selbst übrigens nicht. Denn meistens sind spätestens einen Stamm weiter auch schöne Austern einzusammeln. Und bei denen weiß ich, daß sie bekömmlich sind und mir schmecken.



    LG, Pablo.

  • Hallo Björn, ich denke Pablo hat recht mit Coriolopsis gallica, denn Daedaleopsis confragosa ist nie strieglig/filzig auf der Oberseite und die Poren sind ja mehr labyrithisch und auch nicht so braun.
    Plicatura crispa sehe ich auch so.
    Gruß Ulla

  • Wow, vielen Dank für die vielen Antworten!


    Ich werd mich nächste Woche intensiver damit befassen, bin dieses We unterwegs. Sry nochmal für die miesen Fotos, ich besitze leider keine Kamery und muss mit dem Handy vorlieb nehmen, das für Makroaufnahmen echt nicht gemacht ist (trotz 14 Megapixel, aber das heisst ja bekanntlich nichts).


    Wenn der letzte Pilz ein Lackporling ist, bedeutet das dann, dass das ein Reishi ist? Oder ist ein Reishi eine besondere Unterart der Lackporlinge?


    Wildkatze: Wie schön :) Dann sind wir hier ja schon zu zweit.


    Lg!


    PS: Ja das Wetter war sehr nass und nieselig, aber der Nachmittag im Wald war super. Da ich mal den Luxus hatte im hellen Feierabend machen zu können, wollte ich das auch nutzen :)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Da ist nirgendwo ein Lackporling zu sehen.
    Lackporlinge (Ganoderma) sind eine ganze Gattung. Da gibt es verschiedene Arten, von denen Ganoderma applanatum (= der Glänzende Lackporling oder Reishi) nur eine ist.



    LG, Pablo.