Mein Austernbarometer im Garten - 1 Jahr Wartezeit

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 11.048 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Calabaza.

  • Hallo zusammen,


    mit der Zucht von Pilzen beschäftige ich mich eigentlich weniger.
    Deswegen möchte ich auch von dieser kleinen Ausnahme berichten.


    Vor etwa einem Jahr, damals noch relativ nichtsahnend, wie viel ich wir hier bei uns finden werden ( insgesamt betrachtet), überkam mich die Idee, ein Austernbarometer im Garten zu haben. Das Substrat im Wald das wir später fanden, war einfach nicht handlich genug, um es in den Garten zu verfrachten. Anders als bei den Judasohrenbarometern, die hier schon seit letztem Winter stehen.


    Also, Substrat besorgt, Rotbuche, relativ frisch geschlagen, gewässert, reingebohrt, mit geimpften Holzdübeln von Pleurotus ostreatus versehen und zur Hälfte eingegraben.


    Wichtig war mir, bei Wetterbedingungen wie in freier Natur Ergebnisse zu bekommen, um daraus Rückschlüsse über Wachstumsfortschritt, Fruktuation etc. ziehen zu können. Und eben gerade, wann es denn losgeht.


    Bislang tat sich nicht viel, in diesem einen guten Jahr.
    Jetzt jedoch war es soweit.


    Gestern zeigten sich die ersten kleinen Fruchtkörper.


    1. Ca. 10 mm groß



    2. Ca. 2 - 6 mm groß



    3. Ca. 20 mm groß



    Gestern habe ich dann auch gleich mehrere uns bekannte liegende Rotbuche - Stämme aufgesucht. Und tatsächlich, bei einem von vier überprüften Fundstellen des letzten Winters gab es Fruchtkörper, die wir uns abends schmecken ließen. :P
    Versuch geglückt.


    Liebe Grüße,


    Markus

  • klasse!

    LG Inken


    _____________
    Essensfreigabe nur beim PSV vor Ort!


    Pilzchips: 92 (100 + 20 APR 2013 + 5 APR 2014 - 15 Kollekte APR2015 + 17 APR 2015 -10 Kollekte APR2016-10 Einsatz Podiumswette- 15 APR2020 +9 APR2020 )=101 -APRStartgeb.2021= 86

  • Hallo Markus,


    herzlichen Glückwunsch, zu deinen selbst gezogenen Austernseitlingen :thumbup:.
    Freut mich das bei dir, jetzt die ersten Fruchtkörper erscheinen.
    Ich freue mich tierisch mit euch mit ;).


    Liebe Grüße


    Michael

    Man sollte nur Pilze sammeln, die man auch 100% als Speisepilze kennt.
    ___________________________________________________________
    "Antonius behüt"
    _______________
    Ma hat ma Glück, Ma hat ma Pech, Ma hat ma Gandhi

  • Hallo Markus,


    tolle Idee, Deine Pilzbarometer! Und gleich noch den Frischpilz - Vorrat hinter ´m Haus (falls mal spontan Gäste zum Essen kommen - mit dem Zaunpfahl wink ;):P:D).


    Das regr zum Nachamen an... malsehen..



    LG


    Andreas

  • Hallo Inni, Michael, Tuppie und Andreas,


    ja, war so eine spontane Idee, die gefunzt hat und durchaus zum Nachahmen anregen soll, wenn die Möglichkeiten bestehen.


    Ein kleines aber sehr interessantes Experiment.
    Durchaus ausbaufähig finde ich. :)


    Andreas, Du wirst hier ja möglicherweise demnächst mal als Augenzeuge eintreffen. :)
    Leider ist hier momentan insgesamt wenig los. NiLa und ich waren auch heute kurz unterwegs im Wald. Aber das kann in einer oder in zwei Wochen schon wieder ganz anders aussehen.


    Liebe Grüße an Euch,
    Markus

  • Ahoi, Markus,



    :thumbup::thumbup::thumbup:


    HG
    Peter

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

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  • Lieber Markus,


    das nenne ich mal eine coole Aktion und dazu noch ein voller Erfolg :thumbup:
    Ich gönne sie Dir von Herzen und natürlich ist das eine ansteckende Idee *hüstel* ;)


    Mein Judasohrbarometer fruktifiziert fast das ganze Jahr über fleißig vor sich hin und sie wandern immer mal frisch in ein Essen :P


    Da ich oft nicht die Zeit für eine Stippvisite in die Pilze habe, wäre solch ein Austernpilzstamm ein prima Indikator für eine Erntewelle :)


    Magst Du noch einen Link einstellen, wo Du die geimpften Holzdübel bestellt hast? Ich bin da immer sehr skeptisch, wie frisch/zuverlässig die Brut ist, die man käuflich erwerben kann :shy: Aber da Du Erfolg hattest, erscheint mir Deine Adresse als seriös :)


  • ...Also, Substrat besorgt, Rotbuche, relativ frisch geschlagen, gewässert, reingebohrt, mit geimpften Holzdübeln von Pleurotus ostreatus versehen und zur Hälfte eingegraben.
    ...


    Ich finde, das ist eine Superidee, Markus!
    Wie groß war in etwa das Buchenstück?

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
    ------------------
    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)


    Hier könnt Ihr über das beste Gedicht im APR abstimmen


  • Hallo ihr Lieben !


    Also die eigentliche Idee kam ja von Kuschel, als sie letztes Jahr um die gleiche Zeit wie auch für dieses Jahr geplant hier bei uns war.


    Kuschel erzählte von den Ohrenbarometern. Seit diesem Tag gehen wir im Winter kaum noch ohne kleine Handsäge in den Wald.


    Ich sagte mir, dass dies auch mit Austernseitlingen funzen sollte, aber wie beschrieben, war das jeweils gefundene Substrat zu groß.


    Selbst beimpfen war daher die Ansage. Die beimpften Dübel (gerade mal 10 Stück) habe ich mir bei Ebay besorgt. Als dann die Anleitung kam, wie zu verfahren ist, war klar woher die beimpften Dübel stammen.


    Aus der Schweiz. Pilzgarten.info.


    Auf dieser Seite gibt es sonst noch einiges an Interessantem zu lesen.
    Insbesondere welcher Pilz auf welchem Substrat gedeiht.


    Letztlich habe ich nach Anleitung gehandelt und es funktioniert.


    @ Kuschel :
    Den eigentliche Ursprungsgedanken hast Du geliefert. :)


    @ Sarah und Flo :
    macht viel Spaß, wenn es soweit ist. Zur Nachahmung empfohlen.


    @ Mausmann :
    Eigener Garten zum Experimentieren ? Das wünsche ich jedem.
    Auch besonders Dir. :evil: Du hättest bestimmt weitere tolle Ideen. (die nächsten Versuche sind schon am laufen.... )


    @ Helmi :
    Ich habe mal mit einem 60 cm x 20 cm Stück angefangen. Idealer wäre natürlich ein vom Durchmesser massiveres Stück, ich denke da so an 2 m X 0,50 m. Aber das bring ich nicht ohne Weiteres in den Garten. :evil:


    Aber :
    Je nach geplantem Projekt, braucht man nicht die angebotene geimpfte Dübelmenge, man könnte sich also absprechen.


    Gerd hat mir aber schon mal erläutert, wie man beimpfen kann, allerdings auf Karton. Die Impfdübel sind übrigens Holzdübel aus dem Bauhaus, nur mit Austernseitling-Myzel beimpft.
    Ich frag noch mal bei Gerd nach. Ich denke, wenn man Austernseitlinge gefunden hat, lassen sich die Holzdübel auch leicht selbst herstellen.


    Liebe Grüße,
    Markus

  • Hallo Markus!
    Hast du da speziell Winteraustern eingekauft?
    Ich hatte da auch mal so eine Brut auf Stroh,welche ich dann um Baumstämme ausgelegt habe,dann Erde drüber und da kam schon immer mal was raus.Aber eigentlich immer im Spätsommer und Anfang Herbst.Da konnte ich dann immer die fetten Nacktschnecken bewundern,welche sich dort genüßlich niederließen.
    Giebt es da so Unterschiede in der käuflichen Brut mit Sommer und Winteraustern?
    Gruß Jens


  • Mensch Markus. .was für ne Klasse Sache :thumbup: hätte ich nicht solche Angst um meine Kastanie, die wegen der ollen Motte eh schon zu kämpfen hat, würde ich das sofort machen..geliebäugelt habe ich schon lange damit ;) Glückwunsch :thumbup:


    Hallo Mentor,


    ich denke um Deine Kastanie brauchst Du Dir keine Gedanken zu machen. Ansonsten : Austern ernten für einige Jahre, und dann einen Walnussbaum aus dem Schwabenland pflanzen. :evil:
    Aber bitte rechtzeitig Bescheid geben.


    LG, Markus[hr]


    Hallo Jens !


    Die bei uns ursprünglichen vorkommenden Austernseitlinge benötigen zur Fruktuation niedrige Minusgrade als Impuls um fruktifizieren zu können. Diverse Zuchtformen fruktifizieren das ganze Jahr über.
    Was ich selbst bislang in der Literatur finden konnte, beschränkt sich auf Arten aus Florida und Kanada. Nähere Hintergründe dazu fehlen mir aber auch. Ich weiß lediglich, dass es Zuchtformen gibt, die das ganze Jahr über Fruchtkörper ausbilden. Was ja letztlich auch so sein muss, weil Austernseitlinge auch außerhalb der kalten Jahreszeit käuflich zu erwerben sind.
    Bei mir im Vordergrund stand die ursprüngliche Art, die auch bei uns in den Wäldern zu finden ist.
    Dennoch sind wohl einige Arten von Zuchtformen ausgebüchst, die keine Minusgrade für die Fruktuation benötigen.


    Berichte doch mal auch über weitere Erfahrungen Deinerseits.


    LG,
    Markus

  • Hallo Markus,
    gut dass ich weiß wo dein Haus wohnt :evil:
    Schießt du auf Menschen die Nachts, mit Taschenlampe, um dein Haus schleichen? :/


    stehlende Grüße Peter


  • Hallo Markus,
    gut dass ich weiß wo dein Haus wohnt :evil:
    Schießt du auf Menschen die Nachts, mit Taschenlampe, um dein Haus schleichen? :/


    stehlende Grüße Peter


    Mein lieber Peri - Peter,


    für den dümmsten Einbrecher der Welt, oder Austerndieb, würde ich sogar einen extra Pokal bereit stellen.
    Weil ich wie Du ja weißt, .... ich glaube ich bin der Horrortripp für jeden der Genannten. Stell Dir das mal bildlich vor. Der arme Dieb.


    So liebe Freunde wie Du dürfen gerne bei Tageslicht zur Ernte kommen. :)


    LG, Markus :evil:[hr]


    Dann mein lieber Markus stell mal schon einen hin..die brauchen nämlich 10 Jahre bevor sie das erste mal Nüsse tragen..Du glaubst ja wohl nicht das ich soo lange warten will oder ? :evil:


    Mein lieber Mentor,


    ich werde ab kommendem Herbst versuchen nach zu ziehen.
    Und falls es Dich interessiert :
    Schwäbische Walnussbäume tragen unter zehn Jahren Früchte.
    Und : !!! Die Nüsse sind besonders groß. :D


    Weil Du es bist, schau ich was sich machen lässt. :D :evil:


    LG, Markus
    [hr]


    Hallo Calabaza!


    Gratuliere zum Erfolg! :)


    Gruß


    Falls Du die Möglichkeit hast, versuche es auch mal. ;)


    Lieben Gruß,
    Markus

  • Zitat


    Falls Du die Möglichkeit hast, versuche es auch mal. ;)


    Lieben Gruß,
    Markus



    Ja, bin schon seit längerem fleissig dabei!


    Diese Jahr warens über 3 Raummeter.


    Bei mir, eine unstillbare Sucht :D :D :D




    Edit:
    Ich hab auch demnächst vor, für alle begeisterten eine Anleitung zum Thema "Dübelbrut herstellen" zu posten.
    Keine große Hexerei solange man einen 5l Schnellkochtopf sein eigen nennt!


    Herzlichen Gruß, Christian

  • Das war glücklicher Weise nicht allzu schwierig.
    In meiner Umgebung gibts doch einige Waldbesitzer. Einfach nach Buchenbrennholz fragen, und dann den Preis für frisch geschlagene ungespaltene Ware verhandeln :)


    Pappelholz ist übrigens auch ein heisser Tipp, da weiches Laubholz meist für diverse Zuchtarten eignet ist und es sich des Brennwertes wegen schlechter verkauft.



    Tja, die Arbeit mit den Stämmen soll auch nicht unterschätzt werden:

    Angeliefert wurden sie in Meter-Länge. 25 - 35 cm starke Rotbuche!
    Das schaff ich nicht mehr alleine. 8|


    Im Garten je einmal durchgeschnitten. Die Stirnflächen mit Latex gegen Austrocknung versiegelt.
    Darauf folgte eine 6 wöchige Wartezeit bis die Resistenzen abgebaut waren.


    Erst jetzt gings los mit der Schnittimpfung...

  • Um zum Thema Pilz-Barometer zurückzukommen:


    Dieser leider sehr mit Spaltblättling kontaminierte Enoki(Flammulina spec.)-Stamm diente mir übrigens auch als Samtfußrübling-Anzeiger. Nicht mal vollständig eingewachsen (Impfdatum auf der Etikette), fruchtete er auf beimpften Stämmen als die Temperaturen deutlich unter 10 °C sanken:




    Und siehe da, was fand ich dann im Wald:



    Die optische Ähnlichkeit ist nicht gerade frappierend. Hut-Schleimigkeit, Geruch und Samtfuß war beiden gemein! :)





    Beste Grüße

  • Hallo Christian,


    Du bist ja aktuell an der Sache dran. :thumbup:


    Toll wäre tatsächlich, wenn Du einen kleinen effizienten Bericht über die Herstellung von Impfdübeln erstellen könntest.


    Danke für die Fortsetzung dieses interessanten Threads.


    LG,
    Markus