Frage zu einem Makro-Objektiv

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  • Hallo,


    ich habe eben auf gut Glück dieses Makro-Objektiv gekauft:



    Leider ist der Verkäufer bei seinen Ausführungen (Artikelbeschreibung) sehr sparsam gewesen - wohl auch der Grund, warum ich den Zuschlag für 6,56 Euro bekommen habe.


    Die mir bekannten Daten sind wie folgt:


    -> Teleobjektiv
    -> Makro 28-135 mm
    -> 1:4-5.4 MC
    -> 11,5 cm lang, ausgezogen 16 cm
    -> Bajonettverschluss, kein Gewinde


    Hier nun die Fragen, die mich beschäftigen:


    a) Erkennt jemand dieses Objektiv auf den ersten Blick? Hersteller? Typenbezeichnung?


    b) Der Verkäufer schrieb: Bajonett-Verschluss. Gibt es da eine Norm oder zumindest die Option (Adapter, Konvertier-Ring, o. ä.), um einen nicht passenden Bajonett-Verschluss passend zu machen?


    Besten Dank für die Hilfe im voraus & Grüße,
    Ralf

  • Hi Ralf,


    also unter einem "Makro-Objektiv" versteht man eigentlich etwas anderes. Was dein Bild da zeigt ist ein mittleres Tele-Objektiv. Natürlich hat dieses, wie viele andere Tele-Objektive einen Makro-Bereich, d. h. ermöglicht in gewissen Grenzen das Fotografieren im Nahbereich.


    Makro-Objektive haben in der Regel eine Festbrennweite (z. B. 60 mm oder 100 mm) und können mit einem besonders geringen Objektabstand eingesetzt werden, was ermöglicht, einen großen Abbildungsmaßstab zu erzielen wie beispielsweise 1:2 (Abbildung auf dem Film bzw. dem Sensor ist halb so groß wie das Objekt selber) oder 1:1 (Objekt wird in Originalgröße auf dem Film/Sensor abgebildet). So etwas kann die Makro-Funktion eines Teles bei weitem nicht. Die Makro-Abbildungsschärfe eines Zoomobjektivs liegt erheblich unter dem optischen Potenzial eines Festbrennweiten-Makro-Objektivs, ist also nur ein mehr oder weniger guter Kompromiss. Ein weiteres Merkmal eines Makro-Objektivs ist die enorme Lichtstärke, die ein Tele- oder Normal-Objektiv (oder die Kombination mit einer Nah-Linse) niemals haben kann.


    Zur Frage a): Nein, da muss ich passen. Ist auf dem Objektiv wirklich kein Herstellername zu finden?


    Zur Frage b): Das heute meistverbreiteste System, Wechselobjektive anzuschließen, ist das Objektivbajonett. Dieses ist meist herstellerspezifisch ausgeführt und daher können Objektive unterschiedlicher Hersteller (Canon, Nikon, Pentax usw.) nicht untereinander getauscht werden.
    Bajonettadapter gibt es zwar, sie erledigen zwar die Adaption der unterschiedlichen Mechanik (z. B. um ein Pentax-Objektiv an einer Canon-Kamera zu verwenden), gleichen jedoch nicht die herstellerseitig unterschiedliche Sensorik und Kameraelektronik an. Das Objektiv kann dann also nur manuell bedient werden.


    Lieber Gruß,
    Meinhard

    Erfahrungen sammelt man wie Pilze: einzeln und mit dem Gefühl, dass die Sache nicht ganz geheuer ist.

  • Vielen Dank für diese ausführliche Antwort - dann bin ich erst mal froh, dass der Kaufpreis im Taschengeld-Bereich lag :) Und zum Hersteller werde ich mehr sagen können, wenn ich das Objektiv geliefert bekommen habe. Was ich auf den Artikelfotos erkennen konnte, war die Aufschrift "Lens Made In Germany" (wie oftmals der Fall), der Begriff "Macro" sowie die Brennweite.


    Einen schönen Sonntag wünscht,
    Ralf

  • naja es gab früher mal von Tamron dieses AdaptAll(2) System, diese Teile konnte man an alle Bodies anschließen, passenden Body Adapter vorausgesetzt. Das da oben ist aber keines, die Adaptall sehen anders aus.


    Ralf
    ein ordentliches Makroobjektiv gibts nicht für Kleingeld, das ist (neben den anderen guten, "normalen" Festbrennweiten) die Objektivklasse mit der höchsten Abbildungsqualität .. das preiswerteste was mir auf Anhieb einfällt ist das 90mm Tamron Di, und dafür muss man neu schon so etwa 380€ anlegen, wenn man "Original" haben will (also Nikon, Canon & Co) ist man schnell im 500-800€ Bereich.
    Das was du dir da bestellt hast schaut (wie oben schon angemerkt) wie ein ganz normales preiswertes Telezoom aus, ich würd mal tippen auf 70-210mm, Blende 4-5.6, keine Ahnung, was das für ein Bajonett Typ ist. Bei denen mit Zusatz "Makro" wird im hohen Brennweitenbereich eine mechanische Sperre gelöst, die dafür sorgt das der Mindestabstand kleiner und der erreichbare Abbildungsmaßstab größer wird, bis zu 1:2.


    Andererseits, die Frage ist ob du überhaupt ein richtiges Makro brauchst, ich hab zwar mein Lebtag noch keinen Pilz fotografiert (ich bin ganz neu hier) aber würde behaupten, mit 1:3 oder 1:4 kommst du in den meisten Fällen locker hin (1:1 heißt, ein 10mm Objekt wird auf dem Sensor auch mit 10mm abgebildet, und das ist schon sehr groß).
    Ich würde mich erstmal mit den "normalen" Makro Problemen beschäftigen (sind meine Bilder gut ausgelichtet, sind sie scharf, sind die richtigen Stellen scharf (Stichwort Schärfentiefe), stimmt mein Bildschnitt, hab ich die Nachbearbeitung im Griff (Stichwort Weissabgleich, Verkleinern, Nachschärfen) usw usf ... ), bevor ich mir sorgen um die Linse machen würde.


    so nu reichts aber, sonst wirds ein Vortrag ;)