Flüssigmyzel für Dummies - Ein vielversprechendes Experiment 2.0

Es gibt 47 Antworten in diesem Thema, welches 19.462 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Klaus Imhof.


  • Ich würde Löcher bohren, da drinnen haben die Austern mehr "Ruhe". Die Oberflächen sind bestimmt verkeimter als der Baumstamm im Inneren, wobei die Austern an sich ja schon verkeimt sind. Aber eben evtl. auch aggressiv genug um mit den eigenen Keimen umgehen zu können. Verschließen würde ich mit nem Stück Wachs.




    Ich seh das auch genau so:





    Der Stamm zB ist komplett und nur vom Austernseitling durchwachsen und fruchtet alle ca. 3 Wochen im Sommer.



    mfg



    Edit: Was ein Konkurrent mal an Holzmasse eingenommen hat wird der Austernseitling leider nie mehr zurückerobern.[hr]
    Leider hab ich mich heuer auch zT nicht an die Spielregeln gehalten. Dann kommen diese Strukturen auf:



    Laut einigen kundigen Personen frühe Hyphen eines Hallimasch. :shy:

  • HansFranz, dennoch danke :)


    Hasenbovist, hast Du den Stamm in einem Kasten drin? 8|
    Alle 3 Wochen fruktifiziert er? Das ist ja eine heftige Ausbeute 8|
    Hallimasch ist aber auch ganz lecker ;)

  • Ne kein Kasten, aber ein Schneckenzaun im Garten! Der ist dort auch wirklich nötig :(


    Bei Weichholz wie Weide, Birke oder bei mir Pappel sind die Intervalle tatsächlich sehr kurz! Pilzwetter vorrausgesetzt!
    Im Hochsommer kann man ruhig Gießen damit sich die auftretenden Spalten schließen!
    Der Stamm ist ca 10 cm in lemiger Erde eingegraben und wird von dort auch mit Wasser und Nährstoffen versorgt!


    Hab leider keine brauchbaren Bilder parat. Hier noch quasi in Entstehung begriffen:



    Gruß


    Edit:


    Bzgl Hallimasch:
    Ja, das sagen auch alle Züchter bis keine Bäume mehr im Garten stehen :D

  • +++ UPDATE +++ TAG 2 +++


    Glas 1



    Glas 5



    Glas 6



    Hat sich gut entwickelt, teilweise ist das Substrat fast vollständig voll mit Myzel. Edit: Ich glaube, das sind eher Hyphen.. hab da was verwechselt


    Liebe Grüße :sun:

    [font="Papyrus"]Wahrer Mut bedeutet nicht, Leben nehmen zu können, sondern es zu bewahren.


    - Gandalf
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  • Hasenbovist, Du bist wirklich ein echter Pilzpapa, wenn ich mir den fachmännischen Schutz der Pilze ansehe :thumbup:
    Vielen Dank für's Bild :)


    sunbeam, der Untertitel "Primordium" ist ja klasse!!!!!!! ^^ :D
    Ich drücke Dir ganz feste die Daumen, dass Dein Experiment klappt und werde den Thread weiterhin gespannt verfolgen :)


  • sunbeam, der Untertitel "Primordium" ist ja klasse!!!!!!! ^^ :D
    Ich drücke Dir ganz feste die Daumen, dass Dein Experiment klappt und werde den Thread weiterhin gespannt verfolgen :)


    Hihi, danke :)



    Kurzes Zwischenfazit:


    Scheint ja alles ganz gut zu klappen, und da mein Kräuterseitling mit Pappe so vor sich hindümpelt (sprich: es passiert NICHTS), wäre mein nächster Versuch KS.
    Ich habe mir gedacht, das ganze noch etwas einheitlicher zu machen (jedes Glas gleiche Pilz-, Wasser- und Substratmenge), dieser Versuch diente ja nur als Experiment, ob das überhaupt denkbar ist.
    Habt ihr noch irgendwelche Verbesserungsvorschläge?


    Heute nachmittag kommen evtl. noch mal Bilder, falls die Veränderung zeigenswert ist :)

    [font="Papyrus"]Wahrer Mut bedeutet nicht, Leben nehmen zu können, sondern es zu bewahren.


    - Gandalf
    97 Chips
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  • Super Idee.


    Um die Belüftung zu verbessern könntest du Gefrierbeutel nehmen, die du in regelmäßigen Abständen (insgesamt 20-30 mal) mit der Nadel einstichst. Vor dem Einfüllen solltest du sicher stellen das die Pilzpampe und das Substrat sehr gut vermischt wurde, für ein gelichmäßiges Durchwachsen.


    Ausserdem könntest du eine zweite Fraktion anlegen, in der du zusätzlich mit Zuschlagsstoffen arbeitest.


    Ein Beispiel wäre:


    je 6 Beutel,


    6 Beutel mit Pilzmatsch (Wasser + Pilz püriert) und Strohpellets, das ganze sehr gut gemischt


    6 Beutel mit Pilzmatsch, gekochtem Reis (der trockene Reis sollte in etwa 10% des Trockengewichtes des Substrates ergeben) und Strohpellets, das Ganze auch sehr gut gemischt



    Ich habe noch nie mit Zuschlägen gearbeitet, würde aber als Experiment erstmal einfach anfangen und vor allem billig, deshalb fiel meine Wahl auf den Reis. Die 10% rühren daher, das ich an vielen Stellen las das man 10-20% Zuschlagsstoffe nehmen sollte.


    Ich bin auf jeden Fall extrem gespannt was da noch kommt!


    LG!

  • Hallo Hansfranz,


    Zitat


    Um die Belüftung zu verbessern könntest du Gefrierbeutel nehmen, die du in regelmäßigen Abständen (insgesamt 20-30 mal) mit der Nadel einstichst.


    Regelmäßig, wie meinst du das? Jeden Tag, alle 3 Tage...?
    Und wie verhindere ich, dass Wasser ausläuft? Stelle ich das dann in einen Eimer?


    Zitat

    6 Beutel mit Pilzmatsch, gekochtem Reis (der trockene Reis sollte in etwa 10% des Trockengewichtes des Substrates ergeben)[...]


    Wie bereite ich den Reis denn zu, gibt's da ein Rezept? :P


    LG

    [font="Papyrus"]Wahrer Mut bedeutet nicht, Leben nehmen zu können, sondern es zu bewahren.


    - Gandalf
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  • Nee, mit regelmäßig meinte ich die Einstichstellenverteilung, nicht das du n Ring um den Beutel stichst, sondern das du die Einstiche gleichmässig verteilst. Hab mich etwas kompliziert ausgedrückt.


    Im Idealfall sollte das Substrat nu so viel Wasser enthalten wie der Pilz gut heisst, und dann tritt, wenn überhaupt, nur ein bischen aus dem Substrat aus. Ansonsten stell die Beutel doch einfach auf Teller oder kleine Schalen wenn du auf Nummer sicher gehen willst. Sturzbäche wirst du aber nicht erwarten dürfen :D


    LG!

  • Huhu!


    Heute habe ich nochmal ausgiebig meine Gläser betrachtet, und in einigen zeigte sich leider Schimmel.
    In den bisher nicht gezeigten Versuchen 2-4 habe ich mit Honig experimentiert, weil ich vermutete, er könnte das Wachstum beschleunigen. Offensichtlich scheint dieser ein Kontaminationsherd zu sein und allgemein das Wachstum des AS zu behindern.
    Auch in einem der anderen Gläser ist Schimmel entstanden (in einem lustigerweise 2 verschiedene: grünliche Punkte und laaange Hyphen von irgendwas). Eigentlich wollte ich euch Bilder zeigen, aber die habe ich ausversehen gelöscht, und bin gerade nicht zuhause.


    Jedoch lasse mich davon nicht entmutigen, die nächsten Tage wird ein neues Experiment mit dem KS gestartet, in das ich vielleicht HansFranzs Idee mit einfließen lasse.


    Fazit dieses Experiments ist für mich:
    Grundidee scheint zu funktionieren, wichtig ist, das GANZE Substrat mit Pilzpüree zu bedecken, da es nur die pilzfreien Stellen waren, die kontaminierten.
    Im nächsten Experiment werde ich alles abmessen, damit es wiederholbar und aussagekräftiger wird.




    Kann mir noch jemand einen Tipp zum Mischungsverhältnis von Strohpellets + Wasser geben? Und wie beziehe ich da am besten den Pilz mit ein?


    Liebe Grüße :sun:

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    - Gandalf
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    Einmal editiert, zuletzt von sunbeam ()

  • Also uninteressant ist die Idee im Zh mit den Seitling ja grundsätzlich nicht, auch wenn es jetzt nicht geklappt hat.


    Das große Problem stellt sicherlich das Zerhacken des Pilzkörpers dar. Wenn dadurch genügend Zellen aufplatzen, sind diese dann ein prima Nährmedium für die am Pilzkörper anhaftenden Organismen.


    Ich würde den Versuch nochmal wiederholen, mit gut durchwachsener, vitaler und steriler Sägemehlbrut. Der Blender sollte sehr scharf sein und eine hohe Drehzahl besitzen, das Einweichwasser im DDK drucksterilisiert sein. Zusammenführen solltest du alles über kochendem Wasser, damit so wenig wie möglich an "Dreck" dazukommt.
    Vielleicht funktionierts...


    Gruß Christian

  • Hasenbovist


    Meinst du das das sterile Arbeiten und sterilisieren des Wassers wirklich nötig ist? Man bekommt doch eh so viele Keime durch die Pilze und die unsterilisierten Strohpellets mit rein, das das bischen durch die Luft und durch das eh schon sehr sehr saubere Leitungswasser, meinern Meinung nach, nicht mehr ins Gewicht fällt.


    sunbeam
    Ja, ich denke auchd as das Durchmischen ENORM wichtig ist. Das ist ja gerade der Clou and er ganzen Geschichte, der Pilz wird so fein Verteilt das er das Substrat in sehr schneller Zeit besiedeln kann, die Fremdkeime kommen dann nicht hinterher.


    Lg!

  • Hallo Hansfranz!


    Also wenn du mit dem Mixer dran gehst, ist das so ähnlich als würdest du das Mycel quetschen. Das nimmt es dir sehr übel!


    Dadurch stirbt ein Teil der Zellen ab. Das Material steht nicht mehr unter dem Schutz der pilzeigenen Resitstenzen. Die Zellen des Mycels sind aber sehr proteinreich und fungieren deshalb selbst als Nahrung für Kontis.
    Das ist dann so, als würdest du Weizenkleie in diesem unsterilen Substrat verwenden.


    Im sterilen Substrat sind "keine" Keime enthalten. Dehalb auch kein Befall selbst bei hochsensiblen Zusätzen.


    mfg

  • Aber wir gehen hier doch von unsterilem Substrat aus! Klar, wenn man das Ganze sterilisiert, dann richtig, so wie du beschrieben hast. Aber hier war doch grad das Experiment (zumindest habe ICH das so verstanden, was ja nicht heissen muss das es auch so ist :D ), zu gucken ob man den Pilz so fein verteilen kann, das er gegenüber den vorhandenen Keimen so einen Vorsprung im besiedeln bekommt, dass die Fremdkeime gar nicht erst starten können.


    Bis jetzt scheints ja auch geklappt zu haben, ich hab aus Sunbeams Beiträgen rausgelesen das nur die Gläser schimmeln in denen nicht durchmischt wurde bzw. Honig mit eingebracht wurde, womit ich mich natürlich auch irren kann.


    Die geplatzten Zellen sind kritisch, das stimmt. Man könnte sie aber auch als perfekte Nahrung für die Austern ansehen, letztendlich siegt dann der schnellere, Fremdkeim oder Auster. Da kommt dann wieder die Verteilung ins Spiel...... Es bleibt auf jeden Fall noch viel Spielraum für weitere Experimente!


    Lg!

  • Dachte ich lade mal für Bestimmwütige meinen Schimmel hoch, mich würde auch interessieren, was ich da gezüchtet habe :)


    Pilz 1


    Zu Anfang wie Watte...



    ... später weiße Fäden mit schwarzen Pünktchen am Ende, wachsen auch auf dem Glas



    Pilz 2


    durchsichtige Fäden mit einer weißen Flüssigkeit (habe mal draufgedätscht, deshalb weiß ich das) am Ende, vielleicht Sporenflüssigkeit?




    Auf jeden Fall interessantes Zeug, bin fasziniert.

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    - Gandalf
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  • Klar, kann ich machen, ändert sich aber nicht mehr viel. Ich mach morgen (edit: jetzt) mal Fotos von den zwei (edit: drei) geglückten Gläsern.


    LG :)[hr]
    Nach 8 Tagen / Tag 9


    Glas 1 (oben ist kein Myzel, weil ich die Mische mit puren Strohpellets bedeckt habe)



    Glas 2



    Glas 5



    Alle 3 etwa gleich gut durchwachsen, schon seit einigen Tagen ändert sich nicht mehr viel.

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    - Gandalf
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  • Ich hatte den Deckel oben aufgelegt bzw. 2 Gläser waren mit Alufolie bedeckt, da ich keine Deckel mehr hatte.



    Lg

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    - Gandalf
    97 Chips
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  • Ich würde Deine Brut allmählich in perforierte Gefrierbeutel umsiedeln, damit sie genug Luft bekommt und Du noch Platz für weiteres Futter hast, zumal überschüssiges Wasser zügig abtropfen kann :) (soviel zu meiner angelesenen Theorie ;) )

  • Ja ich sehe du hast es gut gemeint, diese Versuche aber liegen schon lange hinter mir. Das was ich benötige sind aggressive Flüssigmycel für Buchenmehl und andere Substrate, übrigens geht auch Kaffeesatz sehr gut, mit je einen Teelöffel Kalk und Vermiculit. Es wird gebraucht da das Substrat schneller durchwachen wird, und als Futter Verwendung findet. Wer hat schon mal versucht Mycel im Großterrarium auf Buchenmehl zu Kultivieren ? zur Zeit wird der gesamte Boden vermitiert mit Maismehl. Das läuft dank Zugabe von Glutaminsäure fast Geruchslos ab, wenn zum Schluss kein Legin mehr im Substrat ist werde ich versuchen die Körnerbrut zur Mycelbildung zu überreden . MFG. Klaus