Dikaryotische Verwirrung

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.949 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mykany.

  • Hallo
    Ein Gedankenexperiment hat mich etwas verwirrt. Wer kann mir da weiterhelfen?
    Ne Basidiomyzetenspore keimt und macht ein haploides Myzel und trifft auf ein anderes (kompatibles) haploides Myzel, macht Plasmogamie und wächst dikaryotisch weiter bis es dann mal nen Fruchtkörper bildet, wo in den Basidien Karyogamie etc. abläuft bis das Ganze mit Meiosporen von vorne beginnen kann. Mit 2 Sporen ist das kein Problem. Was geht aber ab wenn wir 1000 Sporen habe? (Konkurrenz und so?)
    Nun meine Frage: ich impfe einen Nährboden mit abertausenden von Sporen. der Nährboden wird voll durchwachsen und es bilden sich Fruchtkörper. Haben die Fruchtkörper nun alle denselben Genotyp? Falls ja: how come?
    Falls nein:
    Wenn man die Anzahl Fruchtkörper optimieren will, wäre es gescheiter einen Nährboden nur mit wenigen Sporen zu Impfen, damit sich nicht tausende dikaryotische Myzelien sich das Medium streitig machen? (analog 1 Pflanzensamen vs. 1000 Samen in einen Topf anziehen)
    Bin sehr gespannt auf Antworten.
    Grüsse
    Kany

  • Hallo Kany!


    Interessante Frage. Hoffe, dass dir da die Pilzzüchter gute Antworten geben können.
    Denke, irgendwie setzt sich nur ein Pilzmyzel durch und unterdrückt die anderen. Aber wie das genau funktioniert und ob das wirklich so ist?


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    145-15 (Teilnahme APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (Teilnahme APR 2024) = 133+5 Honorar APR = 138+8 (APR-Treppchenwette 2.Pl.) = 146+4 (APR-Früh-Joker-Bonus 1.Pl.) = 150+15 (Phalprämierung 2. + 5. Pl) = 165


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    • Offizieller Beitrag

    Ne Basidiomyzetenspore keimt und macht ein haploides Myzel und trifft auf ein anderes (kompatibles) haploides Myzel, macht Plasmogamie und wächst dikaryotisch weiter bis es dann mal nen Fruchtkörper bildet, wo in den Basidien Karyogamie etc. abläuft bis das Ganze mit Meiosporen von vorne beginnen kann. Mit 2 Sporen ist das kein Problem. Was geht aber ab wenn wir 1000 Sporen habe? (Konkurrenz und so?)
    Nun meine Frage: ich impfe einen Nährboden mit abertausenden von Sporen. der Nährboden wird voll durchwachsen und es bilden sich Fruchtkörper. Haben die Fruchtkörper nun alle denselben Genotyp? Falls ja: how come?
    Falls nein:
    Wenn man die Anzahl Fruchtkörper optimieren will, wäre es gescheiter einen Nährboden nur mit wenigen Sporen zu Impfen, damit sich nicht tausende dikaryotische Myzelien sich das Medium streitig machen? (analog 1 Pflanzensamen vs. 1000 Samen in einen Topf anziehen)


    Hallo Kany,


    ohh mann du stellst Anfragen am späten Abend ;). Leider bin ich was das angeht Halblaie; d.h. ich hab aufgrund meines Studiums und Abi einen gewissen Einblick in die Genetik und nur einen kleinen in die Öklogie.
    Der Genotyp ist keinesfalls gleich; denk bitte an Effekte wie "Crossing over" und natürlich bei der Karyogamie und anschließender Meiose werden die Chromosomen von Kern 1 und Kern 2 neu rekombiniert. Als Beispiel: 2 Chromosomen Kern 1 Chromosomen A und B, aus Kern 2 Chromosomen A' und B'. Du hast 4 Kombinationsmöglichkeiten für die haploiden Sporen. AB, AB' und A'B, A'B'.
    Deine 2. Frage: das wird auf ein typisches Optmimierungsproblem hinauslaufen; zu viele Sporen bedeutet zu großer Konkurrenzdruck um Ressourcen; nicht nur Nährstoffe sondern auch Z.B. Raum; denke bitte an größere Modelle, wie Bäume im Wald. Bei zu wenigen Sporen habe ich die Befürchtung, dass die Mycelien sich evtl. "nicht finden" um zu verschmelzen. Hoffe ich konnte dir bei der Antwort deiner Frage behilflich sein. [hr]


    Hallo Kany!


    Interessante Frage. Hoffe, dass dir da die Pilzzüchter gute Antworten geben können.
    Denke, irgendwie setzt sich nur ein Pilzmyzel durch und unterdrückt die anderen. Aber wie das genau funktioniert und ob das wirklich so ist?


    VG Ingo W


    Hallo Ingo,


    das denke ich nicht, denn es handelt sich hier um eine Pilzart und nicht um unterschiedliche Arten. Wenn zu viele Sporen für die Beimpfung genommen werden, habe ich die Befürchtung, dass der ganze Zuchtversuch mislingt. Vielleicht bin ich auf dem Holzweg und auch übermüdet :yawn: Erbitte Korrektur, wenn ich hier Mist schreibe!
    lg.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

    Einmal editiert, zuletzt von Climbingfreak ()

  • Hallo Stefan!


    Keine Ahnung, ob du Mist schreibst, also ich kann da schlecht mitreden.


    Das, was ich schreibe, ist auch nichts Belegtes.
    Ich glaube schon, dass ein Pilz (nehmen wir mal Stockschwämmchen an einem Stubben) auch die Konkurrenz seiner eigenen Art nicht zulässt.
    Obwohl, gab ´s da nicht mal einen Artikel, wo man rausfand, dass sich alte Pilzmyzelien der Gesundung wegen auch mal gern mit was neuem vereinigen? Also gleiche Art, aber neues Genmaterial?


    VG Ingo W

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  • Hallomiteinander
    Vielen Dank fürs Mitdenken!
    Hm, ich hoffe noch auf ne schlüssige Antwort.
    Sorry, das einleitende Blabla mit der Vermehrungsbiologie von Basidiomyzeten hätt ich auch weglassen können.
    Die Frage ist: Man impft ein Substrat mit 1000en von Sporen derselben Art. Was geht da ab in Sachen Konkurrenz und Vereinigung von Myzelien? Mir scheint, dass die Anzahl und Grösse der resultierenden Fruchtkörper nicht von der Anzahl geimpften Sporen Abhängt. Was sind die Mechanismen?
    Noch stets gespannt,
    Kany

    • Offizieller Beitrag


    Hallo Kany,


    gute Frage, nur leider bin ich ab da raus. Das wäre ne Sache für Biologen (ich bin keiner). Alles was ich zu dem Thema sagen kann, hab ich schon oben geschrieben. Kann gut sein, dass so etwas noch nicht wirklich erforscht wurde. Zur Not musst du halt selber Versuchsreihen ansetzen und auswerten;)


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Kany,


    gibts denn keine Unibibliothek in deiner Nähe, wo du mal schnell reinhüpfen und nach Artikeln in ner gescheiten Suchmaschine suchen kannst?


    l.g.
    Stefan

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  • Danke für die Tipps.
    Hab nachgeforscht und auch nen Professor gesprochen und bin zum Schluss gekommen, dass offenbar schon ein unsichtbarer Konkurrenzkampf abgeht und die Fruchtkörper eines Mediums, welches mit vielen Sporen geimpft wurde wohl auch viele Genotypen enthalten (jedoch nicht mehrere Genotypem pro Fruchtkörper). Ne endgültige Antwort (resp. ne Studie, die das belegt) hab ich nicht gefunden, doch scheint die obige "Lösung" die einfachste.
    Viele Grüsse
    Kany