Hallo Stephan!
Zitat
Den Buchautor, der "selten geruchlose" Lepista nuda gefunden haben will, möchte ich fragen, ob es möglich wäre, dass er seine Funde mit L. sordida verwechselt hat.
Naja, eigentlich haben viele Pilzarten einen typischem Geruch, der aber auch verloren gehen kann (Frost, Abtrocknung, Alter).
Nun kommt es darauf an, ob man in der Lage ist, diesen Geruch erneut zu provozieren, nämlich durch Geduld und Know-how (bei Frostpilzen Temperatur, bei zu trockenen Pilzen der Versuch die vorsichtig wieder frischer zu machen ohne, dass sie schimmeln), oder ob der Geruch tatsächlich verloren ist (Wohlriechender Schneckling = H. agathosmus nach Frost wird z.B. schwierig).
Hier kann u.U. eine mit Deckel verschließbare Dose behilflich sein, um ausströmende Duftmoleküle zu sammeln (für Kaffeebraunen Gabeltrichterling mitunter die einzige Chance, den Bittermandelgeruch zu erhaschen).
Oft ist die Entlockung des Duftes aber viel einfacher und viele Riechwillige riechen eigentlich nur deshalb nichts, weil sie entweder nicht kratzen/reiben/drücken (Duftstoff in der Flüssigkeit, tritt deshalb erst durch Verletzung "zu Tage" und in die Nase) oder an der falschen Stelle kratzen oder sich nicht die Zeit nehmen, was geruchlich Relevantes zu erhaschen.
Oder entgegengesetzt gibt es natürlich weniger häufig auch Pilzarten, deren Geruch erst durch Abtrocknung entsteht:
Bei Kokosflocken-Milchlingen, Herings-Täublingen oder Maggi-Pilz darf man sich nämlich auch nicht wundern, wenn man frisch zunächst nichts riecht.
VG Ingo W