(Fortsetzung von Alles gesch(n)eckt I)
Hallo,
weitere Schnecklinge waren wieder der Goldzahn-Schneckling, Hygrophorus chrysodon
und der Isabellrötliche Schneckling, Hygrophorus poetarum, so weit, so klar.
(Alle Pilze vom Hochrhein, Laubmischwald, überwiegend Buche auf Kalk, 270-500m)
Fraglicher finde ich die Zuordnung von einem weiteren kleinen Schneckling, ähnliche Form und Größe wie der Elfenbeinschneckling, aber mit dunklerer, bräunlicher Mitte. Hut und Stiel sehr schleimig.
Ein besonderer Geruch ist mir da nicht aufgefallen.
Ich komme da auf den braunscheibigen Schneckling, Hygrophorus discoideus
Problem: der soll bei Fichten auf Kalk wachsen, es waren aber wieder Buchen die nächsten Bäume, Fichten (einzeln) ca. 10-20 m entfernt.
Alternativ müsste das dann wieder Hygrophorus unicolor sein (wird als Verwechslungsart genannt), da erscheint mir die Farbe aber doch sehr anders?
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Ende November, noch einer, den ich zu den Schnecklingen stecken würde.
Er wuchs auf dem Wurzelbereich einer lebenden Fichte (auf der Wurzel war schon etwas Humus und Moos)
Hut nur 3 cm, trocken (auch angefeuchtet nicht deutlich schleimig, höchstens klebrig)
Hutfarbe grau, radialfaserig, deutlich überhängender Rand
Lamellen weiß, sehr weit auseinander stehend, untergemischt, deutlich herablaufend
Stiel weiß, von oben bis unten ungefähr gleich dick, Stiel auch trocken, eher leicht faserig, keine "Körnchen" zu erkennen (nicht "faser-flockig-kleiig")
Geruch nicht feststellbar, Geschmack nicht überprüft.
Jetzt komme ich zu keinem eindeutigen Ergebnis:
- wenn Drüsenpunkte am Stiel gewesen wären, dann Hygrophorus pustulatus.
Es sind aber keine Punkte da, die anhaftende Erde irritiert etwas.
- wenn ein Bittermandelgeruch da gewesen wäre, dann Hygrophorus agathosmus (der sollte auch Flöckchen am Stiel haben)
oder mit Fruchtgummigeruch, dann Hygrophorus hyacinthinus.
Kann bei Trockenheit der Geruch völlig fehlen?
Leider habe ich den Pilz nicht mit nach Hause genommen, angefeuchtet in eine Box gepackt, etc.
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Ende Oktober sah ich dann wieder bei Buchen auf Kalk zwei Pilze, die ich nicht als Schneckling erkannt habe, ich dachte an Trichterlinge oder Täublinge o.ä., deshalb habe ich sogar den Stiel abgebrochen (nicht glatt abbrechend), aber die Lamellen waren ja gar nicht spröde.
2 Pilze, Hut bis 10 cm, trocken, auch angefeuchtet nicht schleimig, allerdings sieht es so aus, als sei die Oberfläche zumindest mal klebrig gewesen, weil Blattreste festhaften.
Hutfarbe creme-weiß, leicht gelblich in der Mitte
Lamellen ebenfalls cremeweiß, leicht gelblich, nicht oder minimal herablaufend, mustergültig queradrig,
Stiel relativ dünn und kurz, unten zugespitzt
Geruch miminal süßlich, Geschmack nicht überprüft, kein Sporenpulver bekommen.
Sind das trockene Schnecklinge, Hygrophorus penarius?
Aber der Stiel erscheint mir sehr dünn, der ganze Pilz zu schmächtig.
Zusätzlich habe ich später noch einen Pilz gefunden (nicht fotografiert wegen Unlust, Zeitmangel, drohendem Regen), den ich rückblickend als Kandidaten für trockenen Schneckling bezeichnen würde:
groß, kräftig, Habitus auch beim Stiel alles sehr ähnlich Hygrophorus poetarum, aber ohne rötliche Töne, ohne ausgeprägten Geruch und Lamellenansatz nicht so gradlinig, Queradrigkeit nicht überprüft.
Da soll es (jetzt ?) auch mehr als eine Art von trockenen Schnecklingen geben?
Hygrophorus fagi, barbatulus, penarioides?
Könnte hier Hygrophorus fagi besser passen (bei Buchen auf Kalk)?
Bei meinem Pilz sind die Lamellen nicht deutlich herablaufend, aber haben die anderen Arten auch solch ausgeprägte Queradern?
Zum Herablaufen der Lamellen steht für Hygrophorus penarius (der als einzige Art in den beiden u.g. Büchern vorkommt):
im Laux: bogig am Stiel herablaufend, auffällig anastomosierend
im Gerhardt: Lamellen etwas herablaufend, mitunter gegabelt und am Grunde queradrig verbunden...
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